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Tylor Ongwae wechselt nach Chemnitz.

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Zum ersten Mal in ihrer fast 25-jährigen Vereinsgeschichte begrüßen die NINERS Chemnitz einen Kenianer in den Reihen ihres Profiteams. Der 2.01 Meter große und 93 Kilogramm schwere Flügelspieler Tylor Okari Ongwae einigte sich mit Sachsens besten Korbjägern auf einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Saison und soll bestenfalls schon am morgigen Samstag in Chemnitz eintreffen. Der 32-Jährige bringt die Erfahrung von 370 Pflichtspieleinsätzen in sieben vorwiegend europäischen Profiligen, der US-amerikanischen College-Liga NCAA-1 und für Kenias Nationalmannschaft mit. Seine bislang größten Spuren hinterließ Qngwae beim dänischen Serienmeister Bakken Bears, für den der variable Forward von 2018 bis 2022 auf Korbjagd ging, ehe er die zurückliegende Spielzeit beim russischen Erstligisten Parma-Pari Perm verbrachte. „Spätestens seit der Verletzung von Dominic Lockhart haben wir uns noch nach einem defensivstarken Mann umgeschaut, der uns aber auch in der Offensive helfen kann. Tylor passt genau in dieses Anforderungsprofil, weshalb wir sehr glücklich sind, ihn nunmehr im Team zu haben“, freut sich Cheftrainer Rodrigo Pastore auf den Neuzugang.

„Es ist toll, fortan Teil dieser NINERS-Mannschaft zu sein, welche sich durch ihre besonders engagierte, harte Spielweise an beiden Enden des Feldes auszeichnet. Ich freue mich darauf, schon bald im Chemnitzer Trikot und insbesondere vor diesen tollen Fans zu spielen“, fiebert Ongwae seinem baldigen Debüt entgegen. Sollte die Anreise des Kenianers, der erst am heutigen Freitag sein Arbeitsvisum erhielt und nun zeitnah aus Nairobi nach Chemnitz aufbricht, plangemäß verlaufen, könnte er bereits Samstag eintreffen, dann die medizinische Eingangsuntersuchung absolvieren und bestenfalls schon nächsten Mittwoch gegen Peja auflaufen. Im Europe Cup dürfen pro Begegnung sieben ausländische Akteure eingesetzt werden, was die Möglichkeiten für NINERS-Coach Rodrigo Pastore deutlich vergrößert und dem einen oder anderen Chemnitzer Leistungsträger auch mal eine zusätzliche Verschnaufpause einbringen könnte. „Dahingehend hilft uns Tylors Variabilität wirklich sehr. Er ist vornehmlich auf der 3 zu Hause, kann in unserem System aber auch auf die 2 oder 4 ausweichen. Zudem kennt er die Doppelbelastung aus Ligaspielbetrieb und internationalem Wettbewerb“ betont Pastore.

Lange bevor Ongwae erstmals im Europapokal auf Korbjagd ging, machte er sich im Alter von 19 Jahren auf den Weg aus seiner Heimat Kenia ins US-amerikanische Texas, wo er zunächst zwei Jahre am Junior College verbrachte, ehe er 2013 in die NCAA-1 zur Universität von Louisiana-Monroe wechselte. Dort legte er zwei beeindruckende Spielzeiten mit durchschnittlich 15 Punkten, sechs Rebounds und zwei Assists pro Partie hin, was ihm ein erstes Profi-Angebot aus der zweiten schwedischen Liga verschaffte. Bei den Solna Vikings dominierte der vielseitige Flügel mit über 20 Punkten pro Partie, hatte zum Saisonabschluss sogar noch einen Kurzauftritt beim italienischen Erstligisten Avellino, ehe es zurück nach Schweden in die erste Liga zum damaligen Meister Södertälje ging. Ersten Erfahrungen in der Champions-League-Qualifikation und dem FIBA Europe Cup folgten Engagements in Neuseeland und der Schweiz, bevor der Wechsel ins dänische Aarhus 2018 einen entscheidenden Schritt in Ongwaes Karriere bedeutete. Mit den dort beheimateten Bakken Bears feierte der Kenianer in den folgenden vier Jahren vier nationale Meisterschaften und zwei Pokalsiege. Zudem waren die Bären jede Saison international vertreten, zogen 2019 ins Viertel- und ein Jahr später sogar ins Halbfinale des FIBA Europe Cups ein. Obwohl Ongwae in seiner langen Zeit bei Bakken durchschnittlich fast zwölf Punkte pro Partie erzielte, zeichnete er sich vor allem durch seine Defensive aus und wurde 2021 sowie 2022 zum besten Verteidiger der ersten dänischen Liga gewählt. „Tylor ist schnell auf den Beinen, hat lange Arme und einen guten Riecher für Spielsituationen, was ihn defensiv enorm wertvoll macht“, sagt Pastore.

Nach vier Jahren endete Ongwaes Zeit in Dänemark, woraufhin er letzten Sommer in die starke VTB-Liga zum russischen Vertreter Parma-Pari Perm wechselte. Dort absolvierte der kenianische Nationalspieler 20 Partien mit durchschnittlich 7.4 Punkten, 3.3 Rebounds sowie 1.2 Steals, ehe er die Saison mit einem Kurzauftritt beim ivorischen Club Abidjan ausklingen ließ. Von seinen Anfängen an der Universität von Louisiana-Monroe bis zu seinem letzten Einsatz in der Basketball Africa League diesen Sommer bestritt Ongwae binnen zehn Jahren insgesamt 370 Pflichtspiele. Dabei brachte er es in durchschnittlich 27 Minuten Einsatzzeit auf zwölf Punkte, fünf Rebounds, zwei Assists und einen Steal pro Partie. Einen besseren Eindruck über seine Leistungsfähigkeit liefern aber wohl die knapp 100 Spiele, welche Ongwae in der FIBA Champions League, im Europe Cup und der osteuropäischen VTB-Liga bestritt. In jenen vermeintlich anspruchsvollsten Partien seiner bisherigen Karriere stand der Forward im Schnitt 23 Minuten auf dem Feld und legte 9.1 Punkte, 3.8 Rebounds, 1.4 Assists sowie 1.1 Steals auf, traf zudem mit Quoten von knapp 53 Prozent aus dem Zweierbereich, 31 Prozent von der Dreier- sowie 75 Prozent von der Freiwurflinie. „Tylor kann an beiden Enden des Feldes eine Verstärkung für uns sein. Nun gilt es aber erst einmal, dass er gut in Chemnitz ankommt, sich hier akklimatisiert und allmählich seine Rolle im Team findet“, möchte Pastore dem Neuzugang die nötige Zeit zur Eingewöhnung geben.

 

TERMINE

NINERS Chemnitz vs. JobStairs GIESSEN 46ers (Pokal), Samstag, 14.10.2023, 18:30 Uhr, Messe Chemnitz

NINERS Chemnitz vs. KB Peja (FIBA Europe Cup), Mittwoch, 18.10.2023, 19:00 Uhr, Messe Chemnitz

NINERS Chemnitz vs. BG Göttingen (easyCredit BBL), Sonntag, 22.10.2023, 15:30 Uhr, Messe Chemnitz