Harter ArbeiterHarter Arbeiter

zurück zur Übersicht

Wesley van Beck kommt nach Chemnitz.

Harter Arbeiter

Die NINERS treiben ihre Kaderplanungen weiter mit großen Schritten voran und haben den vierten Neuzugang für die kommende Saison unter Vertrag genommen. Vom estnischen FIBA-Europe-Cup-Halbfinalisten BC Kalev/Cramo wechselt der US-Amerikaner Wesley van Beck nach Sachsen und soll das Pastore-Team auf der Position des Shooting Guards verstärken. Seine Karrierequote von 41.3 Prozent von der Dreierlinie weist den 1.93 Meter großen und 93 Kilogramm schweren Korbjäger als starken Distanzschützen aus. „Wes kann aber noch deutlich mehr. Er ist offensiv sehr vielseitig und zudem ein aggressiver Verteidiger. Am meisten hat uns seine Einstellung beeindruckt. Wes musste sich jeden Schritt in seiner Karriere hart erkämpfen und wir sind froh, ihn jetzt in unserem Team zu haben“, sagt NINERS-Coach Rodrigo Pastore über den 27-Jährigen.

Schon der Beginn seines Weges in der Basketballwelt zeigte, aus welchem Holz van Beck geschnitzt ist. Als er 2014 die Westside Highschool in Houston verließ, interessierte sich zunächst kein großes College für den Dreierspezialisten. Van Beck ließ sich davon jedoch nicht entmutigen, nahm an einem Sommercamp der renommierten Universität von Houston teil und erkämpfte sich dort ein Sportstipendium. In den folgenden vier Jahren bestritt der Dreierspezialist 99 Spiele für die „Cougars“, erzielte durchschnittlich 5.4 Punkte, 2.1 Rebounds sowie 1.0 Assists, verwandelte 43.1 Prozent seiner Distanzwürfe und zog 2018 mit Houston ins Finale der starken American Athletic Conference der NCAA-1 ein. Nach seiner Studienzeit fehlte es zunächst jedoch abermals an passenden Angeboten, um seine Karriere im Profisport fortzusetzen. Später erschwerte die aufkommende Coronapandemie zusätzlich van Becks Suche nach einem neuen Verein, weshalb er lediglich zwei Kurzeinsätze bei den South Bay Lakers in der NBA G-League bestritt und erst 2020 beim allenfalls semiprofessionellen Tigrillos BC in der kolumbianischen Metropole Medellin landete. Auch dort war ihm das Glück nicht unbedingt hold, zog sich van Beck doch gleich beim zweiten Match einen Kieferbruch zu, kehrte 2021 aber aufs Feld zurück und beeindruckte mit Fabelstatistiken. Nach insgesamt 21 Pflichtpartien für Tigrillos Medellin standen für van Beck durchschnittlich 33 Einsatzminuten, 16.9 Punkte, 6.7 Rebounds, 2.8 Assists, 1.2 Steals und 0.6 Blocks sowie eine Dreierquote von 43.5 Prozent zu Buche.

Endlich war dem 1.93-Meter-Mann der Durchbruch als Profi gelungen und es folgte der Sprung in die LEB Gold, die starke zweite Liga Spaniens. Dort lief van Beck 2021/22 für das in El Arenal angesiedelte Team Fibwi Palma auf der Baleareninsel Mallorca auf. Als recht unbeschriebenes Blatt nach Spanien gekommen, schwang sich der US-Amerikaner zum besten Scorer der LEB Gold auf, erzielte für Palma durchschnittlich 19.4 Punkte, 4.6 Rebounds, 2.0 Assists sowie 1.2 Steals und stellte seine Wurffähigkeiten mit einer Dreierquote von 41.6 Prozent abermals beeindruckend unter Beweis. Die Zahl der Angebote häufte sich und van Beck entschloss sich letztlich zu einem Wechsel nach Estland, wo er in der zurückliegenden Saison für den BC Kalev/Cramo ganze 58 Pflichtspiele im FIBA-Europe-Cup, der lettisch-estonischen sowie nordeuropäischen Liga und der nationalen Meisterschaft bestritt. Bei 23.5 Einsatzminuten pro Partie brachte es der Korbjäger im Schnitt auf 12.5 Punkte, 3.3 Rebounds, 2.1 Assists, 1.1 Steals und 0.3 Blocks sowie eine Dreierquote von 38.5 Prozent. Zugleich gewann er mit Kalev/Cramo das estnische Double und erreichte sowohl im FIBA Europe Cup wie auch der lettisch-estonischen LEBL das Halbfinale. Besonderen Eindruck auf europäischem Parket hinterließ van Beck in den vier FEC-Duellen mit den deutschen Vertretern Crailsheim und Bamberg, die Kalev allesamt für sich entschied, woran van Beck mit 17.3 Punkten, 5.0 Rebounds und 2.5 Korbvorlagen einen wesentlichen Anteil hatte, zudem in jenen vier Begegnungen zwölf seiner 24 Dreierversuche durch den Ring jagte.

Über seine komplette Karriere an der Universität von Houston und im Profibasketball hinweg, verwandelte van Beck in 207 Pflichtspieleinsätzen ganze 348 von 843 Dreipunktwürfen, was einer Quote von 41.3 Prozent entspricht. „Wes besticht bei weitem aber nicht nur aus der Distanz“, verweist Pastore darauf, dass van Beck fast die Hälfte seiner Würfe aus dem Zweierbereich nimmt und diese mit guten 51.4 Prozent verwandelt, zudem regelmäßig an die Freiwurflinie kommt und von dort mit 82.4 Prozent sehr treffsicher ist. „Weil er außerdem mit viel Einsatz verteidigt und als vorbildlicher Teamkamerad gilt, sind wir überzeugt, dass Wes ein wichtiges Puzzleteil unsere Mannschaft wird“, unterstreicht Pastore. „Ich habe mich für Chemnitz entschieden, weil ich glaube, dass meine Einstellung und Spielweise perfekt zum Stil und den Ambitionen der NINERS passen. Ich möchte dem Team auf beiden Seiten des Feldes helfen, bin sehr dankbar für die Chance, in der BBL zu spielen und kann es gar nicht erwarten, endlich loszulegen“, freut sich Wes van Beck auf die neue Saison.