Alles ist möglichAlles ist möglich

86 : 79

MHP Riesen Ludwigsburgvs.NINERS Chemnitz

74 : 81

MLP Academics Heidelbergvs.NINERS Chemnitz

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Finaler Doppelspieltag für Chemnitzer Korbjäger

Alles ist möglich

„Wir wollen unseren Job machen und dann schauen wir, wie es ausgeht“, sagte NINERS-Center Kevin Yebo nach dem jüngsten Comeback-Sieg gegen Hamburg mit Blick auf das bevorstehende Wochenende und die Chancen der Chemnitzer Korbjäger. Noch vor wenigen Wochen ging deren Blick eher nach unten, musste man zumindest kurzzeitig um den Klassenerhalt in der easyCredit Basketball Bundesliga zittern. Doch das Team von Headcoach Rodrigo Pastore zog sich am eigenen Schopf aus dem Schlamassel, brachte sich mit harter Trainingsarbeit wieder in Topform und verdiente sich viele gute Ergebnisse. Fünf Siege waren es in den letzten sieben Partien und selbst die beiden knappen Niederlagen gegen Berlin sowie Oldenburg unterstrichen die klar aufsteigende Form der NINERS. Als Lohn aller Mühen steht Chemnitz plötzlich auf dem achten Rang und kann die Teilnahme an den Playoffs aus eigener Kraft schaffen. Vor dem großen Traum liegen jedoch noch die beiden äußerst schweren Auswärtsspiele in Ludwigsburg am Freitag sowie in Heidelberg am Sonntag.

Sollte das Pastore-Team beide Partien gewinnen, hätte man den achten Platz definitiv sicher und würde ins Viertelfinale der Playoffs 2023 einziehen. Selbst der siebte Rang ist mit zwei Siegen zumindest rein rechnerisch noch möglich. In beiden Fällen wären Bonn oder Berlin die möglichen Gegner in einer Best-of-Five-Serie. Falls Chemnitz allerdings eines seiner beiden Gastspiele in Baden-Württemberg am bevorstehenden Wochenende verliert, müsste man schon auf reichlich Schützenhilfe der Konkurrenz hoffen. Ein Einzug in die Playoffs wäre dann nur noch machbar, wenn sich auch die Verfolger aus Rostock, Würzburg, Bamberg und Heidelberg jeweils mindestens eine Niederlage leisten. Nicht unmöglich, aber darauf verlassen kann man sich natürlich nicht, weshalb die NINERS zweifellos versuchen werden, den finalen Doppelspieltag doppelt siegreich zu gestalten.

Eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe, denn beide Kontrahenten stellen eine hohe Hürde dar. Der erste Gegner Ludwigsburg ist nach Berlin und Bonn sowie gleichauf mit München das heimstärkste Team der gesamten BBL und hat in eigener Halle von bislang 16 Bundesligapartien ganze 13 gewonnen. Einer der Hauptgründe für den sechsten Tabellenplatz der RIESEN und ihrer bereits vorzeitig feststehenden Playoff-Qualifikation. Wichtigste Leistungsträger im Team von Trainer Josh King sind die US-Guards Prentiss Hubb (16.4 Punkte pro Spiel), Jhonathan Dunn (13.6) und Will Cherry (9.9), die Flügelspieler Yorman Polas-Bartolo (10.5) und Justin Johnson (9.0) sowie Eigengewächs Jacob Patrick (5.9). Aber auch Center Shonn Miller, der zu Saisonbeginn kurzzeitig in Chemnitz unter Vertrag stand, hat seine Rolle in Ludwigsburg gefunden und legt für die RIESEN pro Partie 8.8 Punkte sowie 5.8 Rebounds auf. Unterm Korb zeigt sich das King-Team ohnehin sehr stark und holt im Schnitt 13.0 Abpraller am offensiven Brett. Da sich Ludwigsburg zudem nur 12.2 Ballverluste pro Partie leistet, aber deren 14.8 beim Gegner forciert, kommt man vergleichsweise oft in Ballbesitz und so zu vielen Wurfchancen.

Dem Ludwigsburger BBL-Topwert von 68.3 Feldwurfversuchen pro Spiel steht Heidelberg mit 65.3 Abschlüssen kaum nach. Wenn dann auch noch der Dreier angemessen fällt, knackt der Chemnitzer Sonntagsgegner wie zuletzt gegen Bayreuth (102:96) und den MBC (109:91) durchaus gern einmal die magische 100-Punkte-Marke. Dreh und Angelpunkt des Teams von Coach Joonas Iisalo ist zweifellos Pointguard Eric Washington, der letzte Saison noch für die NINERS spielte und nunmehr am Neckar mit 19.1 Punkten, 7.5 Assists, 3.9 Rebounds sowie 1.6 Steals pro Partie glänzt. Neben ihm scoren auch die bärenstarke australische Nachverpflichtung Jack McVeigh (14.1), Max Ugrai (11.8), der kürzlich noch verletzte Tim Coleman (11.6), Vincent Kesteloot (10.4) und Elias Lasisi (10.3) zweistellig, während Centerbrocken Bryan Griffin (8.1) und Routinier Shy Ely (6.8) ebenfalls viel Korbgefahr ausstrahlen. Hatte Heidelberg zu Saisonbeginn noch einige Anlaufschwierigkeiten, so ist das Team spätestens mit der Ankunft McVeighs im März auf ein neues Level gestiegen und konnte sieben seiner letzten zehn Bundesligapartien gewinnen. Einzig Bonn, Berlin und München weisen im selben Zeitraum eine noch bessere Bilanz als die MLP Academics auf, welche obendrein im eigenen SNP dome während der letzten vier Monate nur gegen Berlin und Bonn verloren haben.

Die nachweisliche Heimstärke und die aktuelle Formkurve der beiden letzten Chemnitzer Hauptrundengegner lassen erahnen, wie schwer es wird, einen oder zwei Siege aus Baden-Württemberg zu entführen. Auf der anderen Seite macht ein Blick auf die Hinspiele durchaus Mut. Denn obwohl die NINERS seinerzeit noch die hohe Doppelbelastung mit dem FIBA Europe Cup hatten, setzten sie sich sowohl gegen Ludwigsburg (89:80) wie auch gegen Heidelberg (87:78) durch. Außerdem dürften sich Pastore, Richter und Co. noch gern an ihre letztjährigen Auftritte in Baden-Württemberg erinnern, als Chemnitz bei den MHP RIESEN (76:74) und bei den MLP Academics (81:66) siegreich vom Feld gingen. „Es ist alles möglich“, sagt Rodrigo Pastore, der wie das gesamte NINERS-Team dem Doppelspieltag entgegenfiebert und sich darauf freut, abermals von mehreren reiselustigen Chemnitzer Anhängern begleitet zu werden. Vielleicht können am Ende alle gemeinsam feiern.

 

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