Die NINERS Chemnitz konnten sich am Samstagabend für eine tolle Aufholjagd nicht belohnen und mussten im Auswärtsspiel bei den Hamburg Towers letztlich eine knappe 60:67-Niederlage hinnehmen.
Comeback wird nicht gekrönt
Zu Beginn des dritten Viertels lag das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore bereits 17 Zähler hinten (27:44), drehte dann aber mächtig auf und die Partie fünf Minuten vor Schluss zur eigenen 56:53-Führung. Auf der Zielgeraden ging den NINERS jedoch das Zielwasser etwas aus, während die Towers wichtige Würfe versenkten und so die Punkte in der Hansestadt blieben. Nach den beiden klaren Heimerfolgen gegen Leverkusen und Baunach rechnete sich Chemnitz für das Spiel in Hamburg einige Chancen aus, bekam in der Inselpark-Halle zunächst jedoch kein Bein auf die Erde. Gerade offensiv war in der ersten Halbzeit noch viel Sand im Getriebe, so dass man bis zur Halbzeitpause lediglich 25 Punkte erzielte. Am anderen Ende des Feldes bereiteten vor allem die beiden Towers-Guards Bazoumana Kone und Xavier Roberson den NINERS große Probleme und führten ihr Team zur 36:25-Halbzeitführung. Chemnitz hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 13 Ballverluste fabriziert und nur sieben seiner 25 Würfe aus dem Feld getroffen. Auch im dritten Viertel bot sich den 2.300 Besuchern, darunter ca. 50 NINERS-Fans, zunächst das gleiche Bild. Chemnitz machte Fehler, Hamburg nutzte diese eiskalt aus und zog auf 44:27 davon. Rodrigo Pastore hatte genug gesehen, beorderte seine Spieler mit einer Auszeit auf die Bank und stellte taktisch um. Fortan spielten die NINERS mit drei statt zwei großen Spielern, wobei sich insbesondere die Kombination aus Greg Logins, Nate Buss und Robert Cardenas auf den Center- und Forward-Positionen als goldrichtiger Schachzug erwies. Chemnitz machte so hinten die Zone dicht, hielt im Reboundduell besser dagegen und konnte vorn immer wieder Missmatches kreieren. Mit dieser Formation gelang ein phänomenaler 15:2-Lauf, durch den das Pastore-Team bis auf 45:46 herankam. Letztlich endete der dritte Spielabschnitt beim Stand von 50:48 für Hamburg. Die Partie war nun endgültig wieder offen und das Momentum eindeutig auf Seiten der NINERS. Selbst ein unsportliches Foul, verhängt gegen Jonas Richter, vermochte die Chemnitzer nicht zu stoppen. Denn Hendrik Bellscheidt versenkte kurz darauf einen schweren Korbleger und Logins, Cardenas sowie Virgil Matthews zeigten an der Freiwurflinie Nervenstärke, dank der man mit 56:53 in Führung ging. Angetrieben vom lautstarken Publikum legten die Towers aber noch einmal zu und so entwickelte sich in den letzten Minuten eine intensive Abwehrschlacht. Punkte fielen fast nur noch von der Freiwurflinie, wo sich Hamburg etwas sicherer präsentierte und eine Minute vor Schluss netzte ausgerechnet Roberson, der bis dahin nur zwei seiner neun Distanzwürfe getroffen hatte, den vorentscheidenden Dreier zum 63:58 ein. In den finalen Sekunden ließ der Gastgeber dann nichts mehr anbrennen und schnappte sich einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoffs. Während sich ein Großteil der NINERS anschließend auf die lange Heimreise nach Chemnitz machte, blieben Assistenztrainer Sascha Prötzig sowie die beiden 18-jährigen Youngster Jonas Richter und Daniel Mixich über Nacht in Hamburg. Am nächsten Morgen ging es für sie bereits um 7:30 Uhr mit dem Zug nach Würzburg, wo noch die Partie der Chemnitzer U19-Mannschaft in der Nachwuchsbasketballbundesliga wartete. Dort konnten sowohl Richter (24 Punkte) als auch Mixich (16) einen wichtigen Beitrag zum 74:58-Auswärtssieg leisten und damit wenigstens einen kleinen Erfolg für Sachsens besten Basketballverein an diesem Wochenende verbuchen.
STATISTIK:
Hamburg Towers vs. NINERS Chemnitz 67:60 (19:14, 17:11, 14:23, 17:12) 2.300 Zuschauer Logins (14 Punkte), Wilson (10), Bellscheidt (9), Buss (9), Cardenas (6), Matthews (6), Seiferth (6), Fluellen, Mixich, Richter
TERMIN:
NINERS Chemnitz vs. Dragons Rhöndorf, Freitag, 06.11.2015, 19:30 Uhr, R.-Hartmann-Halle