Der Playoff-Traum lebt!Der Playoff-Traum lebt!

87 : 80

NINERS Chemnitzvs.Veolia Towers Hamburg

zurück zur Übersicht

NINERS mit grandiosem Comeback gegen Hamburg

Der Playoff-Traum lebt!

Sachsens beste Korbjäger dürfen weiter von einer Teilnahme an den Playoffs der easyCredit Basketball Bundesliga träumen. Am Samstagabend setzten sich die NINERS vor über 4.500 Zuschauern in der nahezu ausverkauften Messe Chemnitz gegen die Veolia Towers Hamburg mit 87:80 durch und kletterten durch den vierten Sieg in Serie auf Platz 9. Dabei sah es gegen die Elbstädter trotz gutem Start lange Zeit nicht gut aus für das Team von Coach Rodrigo Pastore. Vielmehr übernahm Hamburg im zweiten Viertel das Kommando und zog nach der Halbzeitpause gar auf 54:42 davon. Auch wehrten die Towers mehrere Aufholversuche der NINERS erfolgreich ab. Doch die „Orange Army“ gab nie auf und kämpfte sich mit der Unterstützung ihrer Fans in den Schlussminuten ein letztes Mal heran, um den Bock dann tatsächlich umzustoßen. „Das Team hat Herz gezeigt und sich diesen Sieg mit riesigem Einsatzwillen verdient“, betonte Pastore.

Schon vor der Partie war die Ausgangslage klar – Chemnitz musste gewinnen, um die Minimalchance auf ein Erreichen des achten Platzes und die damit verbundene Playoffteilnahme zu wahren. Entsprechend motiviert gingen die NINERS ins Match und legten mit zwei Dreiern von Arnas Velicka sowie Aher Uguak und einem Korbleger von Kapitän Jonas Richter einen 8:0-Traumstart hin. Wenig später stellte Dominic Lockhart per Fastbreak auf 17:5 – ein frühes und das zugleich größte Polster für Chemnitz an diesem Abend. Als sich aber ausgerechnet der an diesem Abend bärenstarke Lockhart früh sein zweites Foul abholte und Pastore auch den anderen Starting-Five-Spielern ein paar Minuten zum Durchschnaufen geben musste, kippte allmählich die Partie. Denn leider saß der zweite NINERS-Anzug nicht ganz so gut, während die Towers den Schock des Fehlstarts schnell verdauten und bis zur ersten Viertelpause auf 21:25 verkürzten. Im zweiten Abschnitt zog Chemnitz vor allem dank der Treffer des Ex-Hamburgers Kevin Yebo zwar wieder auf 34:27 davon, doch eine weitere Auszeit des Gästetrainers Benka Barloschky brachte dann endgültig die Wende. Fortan dominierten die Elbstädter das Geschehen, zum einen am Brett mit ihren Centerspielern Yoeli Childs und Jonas Wohlfahrt-Bottermann, zum anderen mit einer überragenden Dreierquote. Bis zur Halbzeit netzten die Towers schon acht Distanzwürfe, also mehr als sie diese Saison durchschnittlich in einer kompletten BBL-Partie verwandeln, und vor allem benötigten sie dafür lediglich zwölf Versuche.

Der verdiente Lohn jener Treffsicherheit war ein 50:42-Halbzeitvorsprung, welchen Hamburg direkt nach dem Seitenwechsel sogar auf 54:42 ausbaute. Chemnitz wackelte, aber Chemnitz fiel nicht, weil weiterhin Yebo erfolgreich scorte und jetzt auch Minde Susinskas aufdrehte. Auf Zuspiel seines litauischen Landsmanns Arnas Velicka traf der Blondschopf schließlich zum umjubelten 56:56-Ausgleich, doch Hamburg zeigte sich unbeeindruckt. Bis zur letzten Viertelpause enteilten die Gäste wieder auf 60:67, ehe die NINERS erneut zur Aufholjagd ansetzten und Velicka vom Parkplatz zum 69:70-Anschluss traf. Ein „Turnaround“ lag in der Luft, aber Hamburgs Lukas Meisner schien sich nun zum Matchwinner der Towers aufzuschwingen als er zwei Dreier zum neuerlichen 76:71 für die Gäste verwandelte und dies gestenreich Richtung Publikum feierte. Ziga Samar wahrte kurz darauf Hamburgs Minipolster (78:73), aber noch blieben drei Minuten zu spielen. Und die gehörten letztlich nur einem Team – den gastgebenden NINERS, die ihrem Gegner mit starker Defensive bis zum Spielende nur noch zwei Punkte von der Freiwurflinie gestatteten und vorn mit dem Glück des Tüchtigen belohnt wurden. Lockhart von der Dreierlinie zum 76:78. Susinskas mit Zehenspitze auf der Linie zum 79:80. Uguak mit Zehenspitze hinter der Linie zum 82:80. Susinskas mit butterweichem Händchen zum 84:80 und schließlich Lockhart mit dem Ballgewinn – der Vorentscheidung dieser Partie, auf dem Weg zum freien Layup, an dem er sich dann auch von einem harten Foul Meisners nicht stoppen ließ und so die Chemnitzer Messe in ekstatische Feierlaune versetzte. Es war der nunmehr fünfte NINERS-Sieg in den letzten sieben Partien, lediglich unterbrochen von zwei hauchdünnen Niederlagen gegen die Topteams aus Berlin und Oldenburg. Plötzlich schnuppert das Pastore-Team wieder an Platz 8 und fiebert dem abschließenden Doppelspieltag in Ludwigsburg und Heidelberg entgegen. Ausgang offen, aber vielleicht kehren die NINERS ja doch noch einmal für die Playoffs in die stimmungsvolle Messe Chemnitz zurück.

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Es gab heute zwei wesentliche Gründe, warum wir dieses Spiel noch gewinnen konnten. Zum einen zeigte das Team wirklich Herz. Zum anderen leisteten unsere Fans einen Support, den ich so hier fast noch nie erlebt habe. Gerade die letzten zwei Minuten, wie das Publikum uns dort antrieb, waren phänomenal. Die Fans haben uns in der zweiten Halbzeit richtig ins Laufen gebracht, uns Intensität verliehen, auch wenn wir Fehler machten. Sie waren einfach unser MVP! So konnten wir viele Probleme überwinden. Wes Clark war nicht ganz fit, aber gab sein bestes. Jonas Richter geriet in Foulprobleme. Dafür sprangen andere in die Bresche. Kevin Yebo und Dominic Lockhart hatten ein +/-Rating von +28. Ebenso Arnas Velicka, der zudem am Triple-Double kratzte. Es war insgesamt keine perfekte Teamvorstellung, aber die richtigen Jungs haben geliefert und so dürfen wir weiter von den Playoffs träumen. Deshalb nochmals ein riesiges Dankeschön an unsere Fans, die uns zu diesem Comeback-Sieg getragen haben!“

Benka Barloschky (Hamburg): „Glückwunsch an Chemnitz für diesen Sieg. Ich glaube, wir haben über weite Strecken des Spiels unseren Gameplan sehr gut umgesetzt. Es war klar, dass Chemnitz zur zweiten Halbzeit physisch rauskommen wird und wir haben es nicht wirklich geschafft, dagegenzuhalten. Den ersten Run der NINERS konnten wir noch stoppen und einen eigenen Lauf hinlegen. Doch im letzten Viertel und gerade am Schluss konnten wir uns nicht mehr die Würfe kreieren, die wir haben wollen.“

 

Die nächsten Spiele der NINERS

MHP Riesen Ludwigsburgvs.NINERS Chemnitz

Auswärts

MLP Academics Heidelbergvs.NINERS Chemnitz

Auswärts

Telekom Baskets Bonnvs.NINERS Chemnitz

AuswärtsInfos zum Spiel