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89 : 91

NINERS Chemnitzvs.EWE Baskets Oldenburg

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Chemnitz wieder knapp geschlagen

Um Haaresbreite

Sie haben alles gegeben, bis zur letzten Sekunde gekämpft – und mussten das Feld dennoch mit leeren Händen verlassen. Vor über 3.700 Zuschauern lieferten die NINERS am Samstagabend in der heimischen Messe Chemnitz dem Tabellenvierten Oldenburg ein extrem spannendes Match und durften lange Zeit vom Sieg träumen. Am Ende stand aber eine weitere hauchdünne Niederlage zu Buche, entführten die Gäste mit einem 91:89-Erfolg die Punkte aus Sachsen. Für die NINERS war es wettbewerbsübergreifend in dieser Saison bereits die siebte „One-Possession-Niederlage“, also mit einem Abstand von drei oder weniger Punkten – und insgesamt sogar die 16. Schlappe mit einer Differenz von höchstens sieben Zählern. „Wir waren selbst gegen Topteams so oft ganz nah dran, können uns momentan aber einfach zu selten mit einem Sieg belohnen“, haderte Cheftrainer Rodrigo Pastore nach einer weiteren von mittlerweile unzähligen knappen Niederlagen.

Dabei sah es auch an diesem Abend lange Zeit so aus, als könnten die Chemnitzer Korbjäger alle zweifellos frustrierenden Rückschläge dieser Saison erfolgreich abschütteln und gerade mit den eigenen Fans im Rücken endlich den nächsten Sieg erringen. Angeführt von Arnas Velicka, der vor den Augen seiner Familie an die starke Leistung gegen Berlin anknüpfen wollte, erarbeitete sich die „Orange Army“ einen 13:7-Vorsprung und glänzte in der Folge mit variablem Offensivspiel. Bis zur ersten Viertelpause hatten bereits neun Chemnitzer Korbjäger getroffen, was in eine verdiente 26:19-Pausenführung mündete. Aber auch defensiv wussten die NINERS zu gefallen, trafen beispielsweise der frühere Oldenburger Dominic Lockhart oder im zweiten Abschnitt auch die Münchner Leihgabe Jason George nach hart erkämpften Ballgewinnen. Die Punkte des 21-jährigen Flügels sorgten für einen 30:21-Vorsprung, ehe Oldenburgs MVP-Kandidat DeWayne Russell zum Gegenschlag ausholte. Der wieselflinke Pointguard erzielte die nächsten sieben Gästezähler, ehe Kenny Ogbe und Max DiLeo ihre Oldenburger mit zwei erfolgreichen Dreiern endgültig zurück in Schlagdistanz brachten. Beim Versuch, die gut geölten Offensivmaschinen beider Teams zu stoppen, leisteten sich die Kontrahenten hüben wie drüben einige Fouls, was kurz vor der Halbzeitpause zu einem regelrechten Schlagabtausch an der Freiwurflinie führte, aus dem Chemnitz als knapper 50:47-Punktsieger hervorging.

Jenen Vorsprung egalisierte Oldenburgs Scharfschütze Trey Drechsel direkt mit Wiederbeginn und Owen Klassen brachte den Pokalfinalisten der laufenden Saison dann sogar mit 54:53 in Front. NINERS-Kapitän Jonas Richter holte die Führung aber umgehend zurück, ehe Wes Clark per „And-One“ und Dreier auf 63:57 für Chemnitz stellte. Auch Rückkehrer Marko Filipovity, der zuletzt fünf Partien verletzungsbedingt fehlte, fügte sich mit einem erfolgreichen Dreier gut ein. Im Anschluss schlug das Pendel aber wieder zugunsten der Gäste aus, die bis zur letzten Viertelpause erneut auf 70:70 ausgleichen konnten. Den finalen Durchgang eröffnete dann Kevin Yebo mit seinem erst zweiten Dreier in dieser Bundesligasaison, ehe Aher Uguak die Messe Chemnitz mit einem krachenden Fastbreak-Dunk zur 78:73-Führung in Feierlaune versetzte. Die ausgelassene Stimmung wurde jedoch schnell getrübt, denn Oldenburgs Alen Pjanic kam in jener Situation nach einem Blockversuch unglücklich auf und zog sich mutmaßlich eine schwerwiegende Ellbogenverletzung zu. In der Folge wirkten die Gäste etwas geschockt, was Chemnitz nutzte um sich bis zu einem erfolgreichen Dreier von Minde Susinskas bereits auf 86:78 abzusetzen. Die folgenden Minuten waren dann aber irgendwie bezeichnend für die diesjährigen „Crunchtime-Fähigkeiten“ der NINERS. Hatten sie über 35 Spielminuten hinweg offensiv einen guten Rhythmus, fand in der verbleibenden Spielzeit nur noch ein einziger von neun Versuchen aus dem Feld den Weg durch die Reuse. Hinzu gesellten sich drei vergebene Freiwürfe und ebenso viele Ballverluste. Zwar versuchte man im Gegenzug mit großem Einsatz weitere Treffer der Gäste zu verhindern und hatte fünf Sekunden vor Schluss beim Dreierversuch von Wes Clark noch die Chance auf den Sieg, doch als eben auch jener Wurf sein Ziel verfehlte, war die schmerzliche 89:91-Heimniederlage besiegelt.

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Glückwunsch an Pedro Calles und sein Team für ein tolles Spiel und vor allem gute Besserung an Alen Pjanic. Wir hoffen, dass er möglichst schnell zurückkehren kann. Ich war von der Energie und dem Enthusiasmus begeistert, mit der mein Team heute in dieses Match ging. Wir haben den Ball gut bewegt und offensiv eine starke erste Hälfte gespielt. Am defensiven Ende hätten wir Oldenburg nicht ganz so viele zweite Chancen gestatten und sie etwas weniger an die Freiwurflinie schicken sollen. Dennoch konnten wir uns im letzten Viertel auf acht Punkte absetzen, kassierten dann aber einen 0:10-Lauf, bei dem vor allem DeWayne Russell schwere Würfe verwandelte. Aber das ist eine Qualität, die er oft in dieser Saison gezeigt hat. Wir konnten einige gute Wurfchancen nicht nutzen und hatten trotzdem die Chance auf den Sieg. Sicherlich sind uns in der Crunchtime Fehler unterlaufen, leider nicht zum ersten Mal. Dennoch hat mir die Leistung des Teams gefallen. Wie zuvor schon gegen Bonn und Berlin haben wir heute mit Oldenburg gegen ein weiteres Top4-Team gezeigt, dass wir nicht so weit weg sind. Aber natürlich geht es darum, Siege zu holen, was uns in den letzten zwei Monaten einfach zu selten gelungen ist.“

Pedro Calles (Oldenburg): „Ich möchte meinem Team zum Sieg gratulieren. Wie erwartet war das für uns heute ein ganz schweres Spiel, weil die NINERS von Rodrigo Pastore extrem gut gecoacht sind und hier in Chemnitz eine ganz besondere Atmosphäre herrscht. Der Schlüssel war, dass wir den Schockmoment mit Alen Pjanics Verletzung nach einigen Minuten überwinden konnten und in der Crunchtime unserem Spiel vertrauten. Mit Sicherheit hätten heute beide Teams den Sieg verdient. Wir müssen jetzt vorangehen und trotz der schwierigen Situation mit verletzten oder aus Verletzungen zurückkehrenden Spielern unseren Rhythmus aufnehmen.“

 

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