Nervenschlacht gewonnenNervenschlacht gewonnen

72 : 76

SYNTAINICS MBCvs.NINERS Chemnitz

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NINERS beenden Niederlagenserie.

Nervenschlacht gewonnen

Sachsens beste Korbjäger können doch noch gewinnen. In einem nervenaufreibenden Ostderby setzten sich die NINERS Chemnitz am Samstagabend vor gut 4.500 Zuschauern in der QUARTERBACK Immobilien ARENA Leipzig gegen den gastgebenden SYNTAINICS MBC mit 76:72 (44:36) durch. Rund 800 mitgereiste Fans, die in vielen Phasen für Heimspielcharakter sorgten, feierten gemeinsam mit dem Pastore-Team den ersten Erfolg nach zuvor acht Niederlagen in Serie. Der sechste Sieg im sechsten Ostderby seit dem Aufstieg der NINERS 2020 brachte aber nicht nur das lang ersehnte Erfolgserlebnis, sondern zudem zwei enorm wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt in der easyCredit Basketball Bundesliga. „Der Wille meines Teams war herausragend“, lobte Cheftrainer Rodrigo Pastore den großen kämpferischen Einsatz, gerade weil spielerisch eben nicht alles rund lief. Ihre nächsten beiden Partien bestreiten die NINERS wieder in der heimischen Messe Chemnitz am Dienstag (11.04.) gegen Berlin sowie am Samstag (15.04.) gegen Oldenburg.

Einen Tag vor dem prestigeträchtigen Ostderby beim Mitteldeutschen BC statteten einige Dutzend Fans ihren NINERS einen unerwarteten Trainingsbesuch ab, um ihnen nach den vielen teils sehr knappen Niederlagen der Vorwochen neuen Mut zuzusprechen und vollen Rückhalt für die nächsten Spiele zu versichern. „Das war eine tolle Aktion und gab uns positive Energie“, bestätigte Teamkapitän Jonas Richter. Entsprechend motiviert gingen die Chemnitzer in das Derby, drohten in der Anfangsphase aber fast zu überdrehen. Aus mitunter zu schnellen Passstafetten wurden Ballverluste, aus dem aggressiven Kampf um Offensivrebounds vermehrt Unterzahlsituationen im Umkehrspiel. Zudem durfte man die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. Denn auch die Gastgeber aus Weißenfels zeigten sich bei ihrem Eventspiel in Leipzig vor eigener Saisonrekordkulisse bis in die Haarspitzen motiviert und drückten vehement aufs Gaspedal. All jene Faktoren führten in Summe zu einem 11:1-Start des MBC, welchen das Team von Trainer Igor Jovovic trotz einer zwischenzeitlichen Pastore-Auszeit bis zur sechsten Spielminute sogar auf 21:7 ausbaute. Allmählich aber entfalteten die Chemnitzer Einwechslungen von Nelson Weidemann, Wes Clark, Minde Susinskas und Malik Osborne ihre Wirkung. Jenes Quartett erzielte nicht nur die nächsten zehn NINERS-Punkte, sondern generierte im Verbund mit Dominik Lockhart defensiv auch zahlreiche „Stops“, wodurch man bis zur ersten Viertelpause auf 17:23 herankam.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts ging es munter hin und her, bis Weidemann sowie Clark ihr Team mit drei Dreiern in Folge endlich wieder in Schlagdistanz brachten und Malik Osborne per krachendem Dunk die erste Chemnitzer Führung des Abends besorgte (30:29). „Captain“ Richter und vor allem Kevin Yebo legten nun unterm Brett nach und machten den Vorsprung beim 41:31 erstmals zweistellig. Mit 44:36 ging es schließlich in die Halbzeitpause und aus dieser kamen die NINERS deutlich besser heraus. Als der zuletzt stark mit seinem Wurf hadernde Arnas Velicka dann auch endlich einen Dreier verwandelte und Yebo per Freiwurf nachlegte, war Chemnitz bereits auf 54:39 enteilt. Seit der höchsten Weißenfelser Führung im Auftaktviertel war den NINERS pausenübergreifend binnen 21 Spielminuten ein lang gestreckter 47:18-Lauf gelungen. Ein Fingerzeig für den Ausgang dieser Partie? Keineswegs und dies hatte neben dem Einsatz der Gastgeber auch mit der fehlenden Abgeklärtheit auf Chemnitzer Seite zu tun. Acht Niederlagen in Folge konnten nicht ohne Wirkung bleiben und so verwunderte es kaum, dass die NINERS nach einigen Ballverlusten wieder gehörig ins Schlingern kamen. Zudem hatte der MBC mit Topscorer Kris Clyburn sowie Charles Callison und Mitchell Ballock nun genau die richtigen Spieler für solche Phasen in ihren Reihen. Das US-Trio witterte die sich langsam auftuende Gelegenheit und verkürzte bis zur letzten Viertelpause bereits auf 60:64.

Im Schlussviertel wurde es dann schnell ein „One-Possession-Game“, bei dem die Führung zwischen beiden Teams schon mit einem Ballbesitz hätte wechseln können. Doch genau dazu kam es nicht, obwohl sich die NINERS nun offensiv sehr schwer taten. Aber sie warfen eben auch hinten alles rein, gestatteten dem MBC kaum noch leichte Würfe und packten im Reboundduell mit aller Macht zu. Mit großer Leidenschaft vermochte Chemnitz die Ausfälle von Marko Filipovity, der gar nicht erst mitspielte, und Nelson Weidemann, welcher nach seiner Verletzung kurz vor Ende des dritten Abschnitts nicht mehr aufs Parkett zurückkehren konnte, irgendwie zu kompensieren. Dabei waren vor allem Clark, Richter und Lockhart die vielen intensiven Minuten auf dem Feld anzumerken, aber der pure Wille und vielleicht auch die lautstarken Chemnitzer Fans trugen das Pastore-Team über die Ziellinie. Spürbar erleichtert stürmte das Team nach der Schlusssirene in den Block, holte sich stehende Ovationen sowie unzählige Schulterklopfer ab. Die letzten Niederlagen sind damit vielleicht noch nicht ganz vergessen, aber ein Derbysieg zählt eben doch etwas mehr und ist einfach Balsam für die leidgeprüfte Seele – von Spielern, Trainern und Fans gleichermaßen!

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Ich möchte mich bei meinen Spielern bedanken für ihre Courage und ihre Energie, mit der sie heute aufgetreten sind. Auch wenn spielerisch Luft nach oben besteht – die Disziplin und der Wille in meinem Team sind lobenswert. Bedanken möchte ich mich auch bei unseren Fans, die uns in den zuletzt schwierigen Wochen so toll unterstützt und uns am Freitag beim Training einen Überraschungsbesuch abgestattet haben – sie waren heute unser sechster Mann auf dem Feld. Die Fans, die Sponsoren, das Management – sie alle haben uns den Rücken gestärkt, das ist die NINERS-Mentalität. Widmen möchte ich den Sieg unserem Geschäftsführer Steffen Herhold, der momentan durch eine schwierige Zeit geht. Der Sieg ist für ihn und seine Familie.“

Igor Jovovic (MBC): „Nach unserem beeindruckenden Start ist es eine bittere Niederlage. Zu Beginn des zweiten Viertels haben wir die Kontrolle über das Spiel verloren. Von unserer Bank kam zu wenig, das hat Chemnitz ausgenutzt. Nach einem 15-Punkte-Rückstand haben wir Charakter gezeigt und uns auf einen Zähler herangekämpft, aber wir haben es dann nicht geschafft zu punkten und das Spiel zu unseren Gunsten zu wenden. Das ist schade, denn das Ambiente mit so vielen Zuschauern und so guter Stimmung von den Fans auf beiden Seiten war überragend. Wir müssen nun einen Weg finden, wieder in die Erfolgsspur zu kommen.“

 

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