Nervenschlacht verlorenNervenschlacht verloren

69 : 71

NINERS Chemnitzvs.ROSTOCK SEAWOLVES

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Chemnitz unterliegt Rostock.

Nervenschlacht verloren

Die Talfahrt der NINERS in der easyCredit Basketball Bundesliga geht unvermindert weiter. Vor abermals über 4.000 laustarken Fans in der heimischen Messe Chemnitz mussten sich die Sachsen im „kleinen Ostderby“ den ROSTOCK SEAWOLVES mit 69:71 (35:35) geschlagen geben. Einsatz und Wille waren den NINERS gerade in der Verteidigung zweifellos anzumerken. Doch offensiv lief erneut nicht viel zusammen, was sich vor allem in lediglich sechs Treffern bei 38 Dreierversuchen wiederspiegelte. Hier machte sich auch das Fehlen der beiden verletzten Leistungsträger Wes Clark und Marko Filipovity bemerkbar. So fiel die Punktausbeute abermals zu gering aus, um einen Sieg davon zu tragen. Ohnehin konnte Chemnitz in dieser Saison noch kein Spiel gewinnen, wenn man weniger als 82 Punkte machte. Folglich kassierten die NINERS gegen Rostock die achte Niederlage in Serie und haben vor dem „großen Ostderby“ beim SYNTAINICS MBC einige Herausforderungen zu bewältigen, um am Samstag tatsächlich um den Sieg mitspielen zu können.

„Den Schwung mitnehmen“, lautete die große Devise auf Chemnitzer Seite, nachdem man in der Vorwoche dem Spitzenteam aus Bonn einen sensationellen Kampf lieferte und nur hauchdünn den Kürzeren zog. Beim nunmehr folgenden Duell mit Rostock präsentierten sich die NINERS denn auch höchst motiviert und zeigten in der Verteidigung einen vorbildlichen Einsatz. Das führte in den ersten vier Minuten immerhin zu einer knappen Führung, obwohl man selbst nur fünf Zähler erzielte, Rostock aber eben bei deren zwei hielt. Dass die Gäste, denen sonst pro Partie rund 84 Punkte gelingen, aber nicht ewig weiter Fahrkarten werfen würden, war abzusehen und bestätigte sich in der nächsten Phase, als sie mit einem 9:0-Lauf auf 5:11 stellten. NINERS-Coach Pastore reagierte mit einer Auszeit, nach der sich sein Team, auch mit Unterstützung der treuen Chemnitzer Fans, bis zur ersten Viertelpause wieder auf 12:15 herankämpfte.

Im zweiten Abschnitt besorgte Kapitän Jonas Richter, der zuvor drei Spiele verletzungsbedingt fehlte, schnell den Ausgleich und traf wenig später von der Dreierlinie zur 22:17-Führung. Minde Susinskas hielt jenen Vorsprung mit einem weiteren Dreier zum 31:26 ebenso wie Arnas Velicka per Freiwurf zum 33:28. Grund genug für Gästetrainer Christian Held, sein Team kurz vor der Halbzeit in einer Auszeit neu zu justieren, wodurch die SEAWOLVES bis zum Kabinengang auf 35:35 ausgleichen konnten. Nach dem Seitenwechsel zog Chemnitz jedoch abermals auf fünf Zähler davon (43:38), bis ein unbedrängter Ballverlust von Aher Uguak den NINERS wieder etwas das Momentum raubte. Drei weitere Ballverluste in den nächsten vier Minuten und eine mitunter löchrige Chemnitzer Verteidigung nutzte Rostock, um das Spiel mit einem 12:0-Lauf in eine eigene 50:43-Führung zu drehen. Nach einer falschen Ausballentscheidung der Schiedsrichter regte sich Nelson Weidemann etwas zu sehr auf, kassierte dafür ein technisches Foul, was Rostock zwar einen weiteren Punkt bescherte, aber letztlich auch das Publikum zurück ins Spiel brachte und die NINERS wieder wachrüttelte. So verkürzte die „Orange Army“ bis zur letzten Viertelpause bereits auf 49:51 und erkämpfte sich trotz aller offensiver Widrigkeiten und fehlenden Wurfglücks im Schlussabschnitt eine 63:62-Führung.

Vier Minuten vor Schluss stand also abermals eine völlig offene „Crunchtime“ bevor und hier erwies sich Rostock letztlich als nervenstärker. Allen voran Tyler Nelson, der bis dahin nur zwei von zehn Distanzwürfen versenkte, nun aber seine beide folgenden Dreierversuche im Ring unterbrachte, während die NINERS-Offensive abermals stockte. Nach einem weiteren bitteren Ballverlust von Arnas Velicka sowie dem daraus resultierenden 63:70-Rückstand griff Pastore erneut zur Auszeit und sein Team zeigte in der Folge große Moral. Allen voran Jonas Richter, der die Chancen der NINERS mit Blocks, Steals und Rebounds am Leben hielt sowie Nelson Weidemann, welcher von der Dreier- und Freiwurflinie auf 69:70 verkürzte. Als Rostocks JeQuan Lewis dann sogar einen Freiwurf liegen ließ, sein einziger Fehlwurf im gesamten Match bei zehn Versuchen von der Linie, schien doch wieder alles möglich. Der letzte Chemnitzer Spielzug war dann aber geradezu bezeichnend für den Saisonverlauf der NINERS – eine missglückte Ballübergabe von Kevin Yebo auf Nelson Weidemann und der daraus resultierende Notwurf verfehlte nahezu zwangsläufig sein Ziel. Trotz aller verständlicher Enttäuschung muss das Chemnitzer Team diese Niederlage nun schnell aus den Köpfen bekommen und sich mit höchster Konzentration auf das Match beim MBC vorbereiten, wo es Samstag nicht nur um einen prestigeträchtigen Derbysieg, sondern für beide Teams um ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt in der easyCredit Basketball Bundesliga geht.

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Gratulation an Rostock. Zum zweiten Mal in Folge gab uns gute Defensive die Chance, das Spiel zu gewinnen. Aber vorn konnten wir leider kein Kapital aus der starken Verteidigung schlagen. Auch die vielen hart erkämpften Offensivrebounds, aus denen wir 23 Punkte kreierten, reichten nicht zum Sieg. Am Ende der Partie war eine gewisse Verunsicherung zu sehen. Wir vergaben offene Würfe oder leisteten uns folgenschwere Ballverluste. Zudem schmerzte der Ausfall von Wes Clark sehr. Gegen diese Verunsicherung müssen wir ankämpfen, entschlossener werden und unseren Fähigkeiten vertrauen.“

Christian Held (Rostock): „Wir wussten, dass die NINERS momentan einige Probleme haben, und sind dennoch mit allergrößtem Respekt in dieses Spiel gegangen, auch aufgrund der jüngsten Chemnitzer Leistung gegen Bonn. Wir konnten vor allem unseren defensiven Gameplan über 40 Minuten umsetzen und die NINERS bei 69 Punkten halten. Uns selbst sind auch nur 71 Zähler gelungen, was für die Chemnitzer Verteidigung spricht. Die Partie war sicher nichts für offensive Feinschmecker, aber dennoch auf hohem Niveau, sehr physisch und intensiv. Am Ende konnten wir das Spiel mit wichtigen Stops entscheiden und ich bin stolz, wie mein Team das umgesetzt hat. Riesendank an unsere Fans, die uns heute unterstützten. Wir hatten noch kein Spiel, bei dem keine Fans dabei waren, trotz der vielen weiten Reisen. Danke dafür!“

 

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