Grandioser KampfGrandioser Kampf

79 : 81

NINERS Chemnitzvs.Telekom Baskets Bonn

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NINERS beweisen Charakter.

Grandioser Kampf

„Das Team hätte sich diesen Sieg heute so sehr verdient gehabt“, betonte NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold nach der Partie gegen die seit nunmehr 14 Pflichtspielen ungeschlagenen Telekom Baskets Bonn und sprach damit vielen Zuschauern aus der Seele. Nachdem die Chemnitzer Korbjäger in den vergangenen Wochen manch enttäuschende Auftritte hinlegten, die einige Fans schon an der Einstellung zweifeln ließen, stellten sie am Sonntag vor über 4.200 Besuchern in der Messehalle ihren Charakter unter Beweis. Von der ersten bis zur letzten Sekunde ließ das Team von Coach Rodrigo Pastore gegen die haushoch favorisierten Gäste wirklich alles auf dem Feld, überzeugte mit Leidenschaft, Einsatzwille und Teamplay. Phasenweise spielten die NINERS ihre Bonner Kontrahenten förmlich an die Wand und stellten bei der zwischenzeitlichen 42:25-Führung die Welt fast auf den Kopf. Ganz abschütteln ließ sich der Champions-League-Viertelfinalist jedoch nie und hatte am Ende das nötige Quäntchen Glück sowie Superstar TJ Shorts auf seiner Seite, der den Baskets einen hauchdünnen 79:81-Auswärtssieg bescherte. „Ich bin dennoch sehr stolz auf die gezeigte Leistung. Das Team kann erhobenen Hauptes vom Feld gehen“, nahm Pastore sehr viel Positives mit.

Dabei stand die Partie nicht unbedingt unter guten Vorzeichen. Allein die Niederlagenserie drückte schon reichlich aufs Gemüt und dann mussten auch noch Marko Filipovity sowie Kilian Binapfl verletzungsbedingt kurzfristig passen. Zudem war Kapitän Jonas Richter angeschlagen, hätte zwar im Notfall spielen können, musste aber letztlich auch deshalb nicht eingreifen, weil Kevin Yebo (12 Punkte) und Malik Osborne (10) auf der Centerposition einen guten Job machten. Gleiches traf auf nahezu alle eingesetzten Akteure zu, von denen noch Wes Clark (16) und Minde Susinskas (10) zweistellig scorten. Ein Sonderlob verdiente sich auch Jason George, der defensiv über weite Strecken sogar gegen Shorts einen Bombenjob machte und zudem acht Punkte sowie sieben Rebounds erzielte. „Wir haben den Ball gut bewegt und stark verteidigt“, nannte Pastore wesentliche Gründe, warum Chemnitz einen echten Blitzstart hinlegte, Bonns Trainer Tuomas Iisalo beim Stand von 10:2 zur Auszeit zwang und nach einem Lockhart-Dreier bereits mit 20:11 in Front lag.

Dann startete Bonn eine erste Aufholjagd und kämpfte sich viertelübergreifend auf 22:24 heran. Würden jetzt die Chemnitzer Nerven flattern? Keineswegs! Mit traumhaftem Teambasketball brannten die NINERS den nächsten Lauf ins Parkett und setzten sich binnen fünf Minuten auf 42:25 ab – die höchste Führung im gesamten Spielverlauf. Bonn war gefordert und fand im Stile einer echten Spitzenmannschaft nun doch die richtigen Lösungen. Vor allem defensiv legte das Iisalo-Team mindestens zwei Schippen drauf und konnte so den Rückstand bis zur Halbzeitpause auf 42:46 verkürzen. Nach dem Seitenwechsel erzielte Nationalspieler Leon Kratzer dann sogar den 46:46-Ausgleich. Doch angetrieben von ihren lautstarken Fans überwanden die NINERS auch jene kurze Schwächephase und setzten sich mit sechs Clark-Punkten in Serie abermals etwas ab. Malik Osborne erhöhte wenig später sogar auf 62:54 und mit einem Buzzerbeater-Dreier zum 70:64 setzte Clark den Schlusspunkt unter ein berauschendes drittes Viertel. Als Kevin Yebo zu Beginn des letzten Durchgangs dann auf 73:66 stellte, schien die faustdicke Überraschung zum Greifen nah. Doch fortan wollte den NINERS offensiv kaum noch etwas gelingen, was zum einen auf die bissige Verteidigung der Gäste und zum anderen auf die spürbar nachlassenden Kräfte der Chemnitzer Korbjäger zurückzuführen war. So kam Bonn Schritt für Schritt näher und durfte sich am Ende auf seinen MVP-Kandidaten TJ Shorts verlassen. Den wieselflinken US-Boy hatten die NINERS über 38 Minuten gut im Griff, gestatten ihm in jener Zeit nur sieben Treffer bei 16 Feldwurfversuchen. Doch die nunmehr bis zur Schlusssirene folgenden drei Würfe brachte Shorts allesamt im Korb unter, drehte so die Partie und ließ Chemnitz erneut mit leeren Händen zurück.

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Ich gratuliere Bonn zu diesem Sieg und vor allem Tuomas zu all dem, was er in den letzten Jahren in Bonn und zuvor in Crailsheim aufgebaut hat. Wir sind stolz, so ein starkes Team wie Bonn in unserer Liga zu haben, das Deutschland auch international herausragend vertritt und wünschen den Baskets alles Gute für die Champions League. Außerdem möchte ich mich bei unseren Sponsoren bedanken. Wir hatten am Donnerstag mit der ‚Crunchtime Conference‘ unser großes Sponsorenevent, wo uns trotz der aktuell sportlich schwierigen Situation all unsere Partner den Rücken stärkten und viel Mut zusprachen. Das hat sehr geholfen und sich in der heutigen Leistung des Teams wiedergespiegelt. Ich habe ein NINERS-Team auf dem Feld gesehen, das unsere Identität zeigte. Großartiger Kampf von der ersten bis zur letzten Sekunde. Natürlich unterliefen uns auch einige Fehler, gerade im Schlussabschnitt, aber die Jungs konnten dennoch mit erhobenem Haupt vom Feld gehen. Sie haben Charakter bewiesen und so möchten wir in den nächsten Wochen weitermachen. Abschließend noch ein riesiges Dankeschön an unsere Fans für die großartige Unterstützung und ich hoffe, wir können es bald mit Siegen zurückzahlen.“

Tuomas Iisalo (Bonn): „Chemnitz hat heute super gespielt. Die NINERS haben alles gegeben und erwischten einen Blitzstart. Da waren wir nicht nur einen Schritt, sondern zwei hinterher. Anschließend fanden wir immer besser ins Spiel und haben gerade im letzten Viertel hervorragend verteidigt. Einzig unsere Freiwurfquote war mit 50 Prozent wirklich nicht gut. Dass wir diese Partie trotzdem noch gewonnen haben, sagt viel über die Qualität unserer Mannschaft aus. Zudem hatten wir mit TJ Shorts, der am Ende viele schwere Würfe verwandelte, glücklicherweise auch noch ein Ass im Ärmel. Grundsätzlich möchte ich noch einmal betonen, wie begeistert ich von der Chemnitzer Spielweise bin. Nicht nur heute, sondern seit 2016 spielen die NINERS unter Rodrigo Pastore sehr schönen Basketball und es ist immer eine Lehrstunde, gegen sie anzutreten, was uns aber sicherlich stärker für den Endspurt dieser Saison machen wird.“

 

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