Niederlage mit NachspielNiederlage mit Nachspiel

86 : 87

NINERS Chemnitzvs.BG Göttingen

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NINERS und BBL leiten Untersuchungen ein.

Niederlage mit Nachspiel

Sachsens beste Korbjäger mussten am Mittwochabend in der easyCredit Basketball Bundesliga ihre zweite Niederlage in Folge hinnehmen. Vor über 3.800 Zuschauern lieferten sich die NINERS mit Göttingen in der heimischen Messe Chemnitz ein offensiv hochklassiges und durchweg enorm spannendes Duell. Ganze 24 Mal wechselte die Führung, kein Team konnte sich je mit mehr als sieben Punkten absetzen und nur einen Augenblick vor dem Abpfiff stand es leistungsgerecht 86:86 unentschieden. Als sich viele Zuschauer und Spielbeteiligte schon fast auf eine Verlängerung eingestellt hatten, nachdem der letzte Wurf von Göttingens Harald Frey sein Ziel verfehlte, ahndeten die Schiedsrichter aber noch ein Foul von Mindaugas Susinskas. Dies bescherte Göttingens Mark Smith quasi mit der Schlusssirene die Chance, das Spiel von der Freiwurflinie zu entscheiden. Infolgedessen kochten die Emotionen bei Mitarbeitern und Fans der NINERS Chemnitz hoch, was zu Unmutsbekundungen, einem gellenden Pfeifkonzert und vereinzelt zu inakzeptablen Beleidigungen gegen Schiedsrichter und Gastmannschaft führte. In der Spielübertragung ist zu hören, dass ein Zuschauer den Göttinger Spieler Mark Smith wohl mindestens mit dem Wort „Drecksau“ beleidigt. Eine Auswertung der Video- und Tonaufnahmen soll nun klären, ob jene Verbalattacke auch rassistische Anfeindungen enthielt. Hierbei unterstützen die NINERS vollumfänglich die Arbeit der BBL, stehen zusätzlich im Austausch mit dem Streamingdienst MagentaSport, um die Position des fraglichen Besuchers zu lokalisieren und bitten ihre Fans um Hinweise, die bei der Aufklärung helfen können. Die NINERS Chemnitz sprechen sich deutlich gegen jede Art von unsportlichem Verhalten gegenüber Spielpartnern oder Schiedsrichtern aus und insbesondere gegen jedwede Art von Rassismus. Derartige Fälle werden nicht geduldet, sondern intensiv verfolgt und geahndet.

Nachdem die NINERS am Sonntag eine derbe 58:79-Heimniederlage gegen Bayern München kassierten, bei der sie weit unter ihren Möglichkeiten spielten, wollten sie gegen Göttingen unbedingt Wiedergutmachung leisten. So war den Chemnitzern von Beginn an eine enorm hohe Einsatzbereitschaft anzumerken, die sie zudem in wirklich Zählbares ummünzen konnten. Nachdem Göttingen die Partie noch mit drei Zählern in Folge eröffnete, drehten Kevin Yebo sowie Nelson Weidemann den Spielstand schnell auf 13:11. Auf das zwischenzeitliche 14:16 zugunsten der Gäste folgte der nächste Chemnitzer Minilauf, gekrönt von Malik Osbornes Punkten zur 23:21-Führung. Zum Ende des Auftaktviertels brachte dann aber Göttingens Geno Crandall seine Farben per Dreier wieder mit 24:23 in Front. Ohnehin präsentierten sich die Veilchen vom Perimeter überaus gefährlich und setzten sich im zweiten Durchgang mit dem nächsten Crandall-Dreier auf 36:32 ab. Dann aber kamen auch endlich die Chemnitzer Scharfschützen in Fahrt, stellten Weidemann und Susinskas von „Downtown“ auf 40:36 für die NINERS. Bis zur Halbzeitpause blieb es ein höchst spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, welches letztlich beide Teams mit einem 48:48-Unentschieden in die Kabine schickte.

Im dritten Abschnitt geriet dann zunächst etwas Sand ins bis dahin gut geölte Chemnitzer Offensivgetriebe, was Göttingen nutzte, um sich Schritt für Schritt auf 57:64 abzusetzen – der höchsten Differenz im gesamten Spielverlauf. Rechtzeitig vor der letzten Viertelpause fanden die NINERS aber ihren Rhythmus wieder, wobei sich Nelson Weidemann mit seiner besten Saisonleistung oft als Antriebsfeder seines Teams erwies, nicht nur selbst scorte, sondern auch seine Teamkameraden geschickt in Szene setzte. So kamen die Hausherren durch einen Clark-Dreier zum 66:66-Ausgleich, ehe Weidemann und Susinskas mit den nächsten Distanztreffern zu Beginn des finalen Durchgangs gar auf 72:68 stellten. Selbst eine frühzeitig hohe Foulbelastung brachte Chemnitz nicht aus dem Flow und so lag man vier Minuten vor Schluss noch mit 81:77 in Front. Die nächste Spielphase gehörte dann wiederum den Gästen, welche das Match mit einem 9:0-Lauf auf 86:81 drehten. Nach einer Chemnitzer Auszeit sorgten Weidemann sowie Kapitän Jonas Richter jedoch postwendend für den Ausgleich und Harald Frey schien die verbliebenen 5.6 Sekunden nicht mehr für Göttinger Punkte nutzen zu können. Im anschließenden Reboundduell zwischen Mark Smith und Mindaugas Susinskas entschieden die Schiedsrichter aber auf Foul des Litauers in Chemnitzer Diensten, woraufhin Smith den Veilchen per Freiwurf zum 87:86-Endstand einen hart umkämpften Auswärtssieg bescherte.

Das dramatische und etwas umstrittene Ende einer hochklassigen Begegnung war für manchen Chemnitzer schwer zu verdauen, was sich in teils frustrierten Reaktionen gegenüber Schiedsrichtern und Gastmannschaft entlud. So sehr Sport aber auch von Emotionen lebt, waren einige Reaktionen von inakzeptabler, deutlich beleidigender Natur. Als Göttingens Mark Smith das Feld verließ, schoss mindestens ein Besucher weit über das Ziel hinaus und feindete ihn mit dem Wort „Drecksau“ an. Zudem steht im Raum, dass es zusätzlich eine rassistische Beleidigung gegeben haben könnte, was BBL und NINERS nunmehr gemeinsam aufzuklären versuchen. Hierbei bitten die Chemnitzer Basketballer um sachdienliche Hinweise, um die Identität des Täters zu ermitteln. Allein schon die harsche Beleidigung des gegnerischen Spielers ist völlig inakzeptabel, jedwede Art von Fremdenfeindlichkeit noch viel mehr. Die NINERS stellen sich deutlich gegen Rassismus und werden derartiges Fehlverhalten nicht tolerieren. Daher bitten wir auch bei künftigen Heimspielen, uns auf etwaige Entgleisungen unmittelbar hinzuweisen. Wenden Sie sich hierzu bitte gern an unsere Mitarbeiter oder den Ordnungsdienst. Grundsätzlich ist jeder Besucher aufgefordert, stets im Rahmen der sportlichen Fairness und des anständigen Miteinanders zu bleiben, damit sich weiterhin alle Gäste und Spielbeteiligten willkommen fühlen und gemeinsam noch viele tolle Basketballfeste erleben können.

 

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