Topspiel vor vollem Haus
Die Bayern kommen!
Diesen Sonntag wartet in der Messe Chemnitz das Spiel des Jahres auf Sachsens beste Korbjäger. Die NINERS empfangen mit dem FC Bayern München den zweifellos größten Namen des deutschen Sports – und eines der erfolgreichsten deutschen Basketballteams der letzten Dekade. Seit dem Chemnitzer Aufstieg 2020 ist es bereits das neunte Kräftemessen beider Teams – und die bisherige Bilanz überraschend ausgeglichen. Jeweils vier Siege konnten Chemnitz und München in ihren direkten Duellen holen. Zeitweise schwangen sich die NINERS sogar zum echten „Bayern-Schreck“ auf, als sie die Roten letzte Saison zweimal in der Liga bezwangen und obendrein aus dem Pokalwettbewerb kegelten. In den Playoffs kam dann aber die Stunde der Münchner Vergeltung, setzten sich die Trinchieri-Mannen humorlos mit 3:0 durch. Besondere Brisanz versprechen auch die Rückkehr von Nik Wimberg an seine alte Chemnitzer Wirkungsstätte und der Umstand, dass mit Nelson Weidemann und Jason George momentan gleich zwei Münchner Leihspieler im NINERS-Jersey auflaufen. „Die Partien gegen Bayern sind immer etwas ganz Besonderes. Wir sind zwar in der klaren Außenseiterrolle, aber mit unseren großartigen Fans im Rücken kann viel passieren. Wir freuen uns sehr auf dieses Match und wollen München alles abverlangen“, fiebert NINERS-Kapitän Jonas Richter dem Topspiel entgegen.
Mit Blick auf die Tabelle ist das Duell für beide Mannschaften von großer Bedeutung. Die bayrischen Gäste, welche zuletzt unter der Doppelbelastung aus Euroleague und BBL doch einige Federn lassen mussten, liegen nur noch einen Sieg vor den viertplatzierten Oldenburgern. Ein weiteres Abrutschen wird München tunlichst vermeiden wollen, um in den Playoffs ja nicht zu früh auf Erzrivale ALBA Berlin zu treffen. Auf der Gegenseite haben die NINERS nur noch einen Sieg Vorsprung auf den undankbaren neunten Platz, der eben nicht mehr zur Teilnahme an der Meisterschaftsrunde berechtigt. Dort wollen die Mannen von Coach Rodrigo Pastore aber unbedingt hin und die starke Entwicklung des besten sächsischen Basketballclubs weiter fortsetzen. Nachdem man sowohl im BBL-Pokal wie auch im FIBA Europe Cup mittlerweile ausgeschieden ist, liegt alle Konzentration nun auf der Bundesligarückrunde. Genau 17 Spiele liegen hier noch vor den NINERS. Acht bis neun davon sollte man gewinnen, um in die Playoffs zu kommen. Das erste vielleicht gleich gegen München?
„Ein Pflichtsieg ist das sicher nicht“, schmunzelt Richter. Gegen eine kleine Sensation hätte der 25-Jährige aber auch nichts einzuwenden. Angesichts der Reisestrapazen der letzten Wochen, binnen 18 Tagen mussten die NINERS sechs Auswärtsspiele bestreiten und weit über 10.000 Kilometer Luftlinie zurücklegen, sind die Chemnitzer Akkus zumindest nicht voll aufgeladen. Beim jüngsten Erfolg im rumänischen Craiova waren die angeschlagenen Wes Clark und Dominic Lockhart gar nicht erst dabei. Zudem setzte Mindaugas Susinskas nach wenigen Einsatzminuten mit Rückenbeschwerden aus und auch einigen anderen Akteuren war deutlich anzusehen, dass sie konditionell momentan im roten Bereich sind. Ob alle Spieler rechtzeitig bis zum Duell mit München wieder einsatzfähig sind, wird sich erst am Spieltag selbst entscheiden. Umso wichtiger könnte angesichts der aufgezehrten Energiereserven wieder einmal die Unterstützung des Chemnitzer Publikums werden. Bis auf wenige Restkarten war die Partie gegen Bayern am Freitagabend bereits nahezu ausverkauft, so dass am Sonntag dann rund 4.800 Zuschauer live in der Halle dabei sind. Alle anderen können die Partie wie gewohnt in voller Länge bei MagentaSport verfolgen. Ausgang offen, aber Spannung garantiert!