Ein kleiner Krimi zum AbschiedEin kleiner Krimi zum Abschied

79 : 85

SCMU Craiovavs.NINERS Chemnitz

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Chemnitz siegt nach Verlängerung in Craiova.

Ein kleiner Krimi zum Abschied

Die erste Europapokalsaison der besten sächsischen Korbjäger ging am Mittwochabend zu Ende. Schon vor dem Gastspiel der NINERS im rumänischen Craiova stand fest, dass man auch mit einem Sieg das Viertelfinale im FIBA Europe Cup nicht mehr würde erreichen können. Folgerichtig schonte Cheftrainer Rodrigo Pastore seine beiden angeschlagenen Leistungsträger Wes Clark und Dominic Lockhart, welche die Abschlussreise nach Rumänien gar nicht erst antraten. Zudem kam Mindaugas Susinskas, der über Rückenprobleme klagte, lediglich im ersten Viertel zu einem sechsminütigen Kurzeinsatz. So verwunderte es kaum, dass die dezimierte Chemnitzer Mannschaft in ihrem sechsten Auswärtsspiel binnen 16 Tagen nicht gerade Bäume ausriss und sich gegen Craiova mehr als schwer tat. Zwar hatte man die meiste Zeit knapp die Nase vorn, konnte sich jedoch nie entscheidend absetzen und musste letztlich beim Stand von 75:75 sogar in die Verlängerung. Dort aber behielten die NINERS dank der Treffer von Kapitän Jonas Richter und Scharfschütze Marko Filipovity die Oberhand und durften sich so mit einem knappen Sieg aus dem internationalen Geschäft verabschieden.

Zunächst sah es nicht nach einem solchen Krimi aus, als sich Chemnitz in Craiova früh auf 14:7 absetzte und auch zum Ende des ersten Viertels noch eine Sechs-Punkte-Führung hielt (23:17). Im zweiten Abschnitt kamen die Hausherren dann schnell zum 25:25-Ausgleich, doch dank ausgeglichener Punkteverteilung und einem seltenen Richter-Dreier setzten sich die NINERS abermals auf 40:32 ab. Es sollte die höchste Chemnitzer Führung im gesamten Spielverlauf bleiben, weil insbesondere nach dem Seitenwechsel offensiv nicht mehr viel zusammenlief. Die Strapazen der letzten Wochen hatten offensichtlich zu viele Körner im konditionellen, aber auch im mentalen Bereich gekostet, weshalb der sonst so flüssige NINERS-Basketball mehr und mehr zum holprigen Stückwerk verkam. Folgerichtig kam Craiova Mitte des dritten Viertels zum Ausgleich (47:47) und blieb anschließend stets in Schlagdistanz. Anderthalb Minuten vor Schluss gingen die Rumänen sogar in Front (75:73), doch Kevin Yebo rettete sein Team mit nervenstarken Freiwürfen dann doch noch in die Overtime. Diese eröffnete Marko Filipovity per Dreier und erfolgreicher Freiwürfe, Jonas Richter legte dann gleich zweimal am Brett nach und Filipovity machte wiederum von der Freiwurflinie den Deckel drauf.

So durfte Chemnitz letztlich den neunten Sieg im 15. internationalen Spiel dieser Saison bejubeln. Positiv war auch die Bilanz von insgesamt 1310:1144 Korbpunkten über alle Partien hinweg. Die neun Siege wurden mit einem durchschnittlichen Vorsprung von 22 Punkten eingefahren, während man bei den sechs Niederlagen im Schnitt lediglich 5.3 Zähler weniger als der Kontrahent erzielte, also doch stets nahezu auf Augenhöhe war. So bleibt zumindest teilweise das Gefühl, dass der Einzug ins Viertelfinale möglich gewesen wäre, insbesondere wenn man wichtige Partien in Bestbesetzung hätte bestreiten können. Doch gerade die beiden Heimspiele gegen Cholet ohne Wes Clark und Malik Osborne sowie gegen Porto ohne die beiden Vorgenannten und den seinerzeit ebenso verletzten Aher Uguak verhinderten ein noch besseres Abschneiden. Dennoch konnten die NINERS viele wertvolle Erfahrungen sammeln, einen mehr als positiven Eindruck bei ihrer europäischen Premiere hinterlassen und schließen ihre Teilnahme als das Team ab, welches im Europe Cup durchschnittlich bislang die zweitmeisten Punkte (86.9 pro Partie), die meisten Rebounds (39.2) und Assists (22.3) sowie den höchsten Effektivitätswert (101.4) erzielte. Außerdem punkteten über den gesamten Wettbewerb hinweg betrachtet mit Marko Filipovity (13.1), Arnas Velicka (13.0), Mindaugas Susinskas (11.3), Wes Clark (11.2), Jonas Richter (10.4) und Kevin Yebo (10.1) gleich sechs Chemnitzer Akteure zweistellig. Dass es parallel auch noch gelang, trotz Doppelbelastung im Rennen um die Playoffplätze der easyCredit Basketball Bundesliga zu bleiben, darf als weiterer kleiner Erfolg gewertet werden und lässt umso hoffnungsvoller auf die Rückrunde blicken. Hier steht Sachsens besten Korbjägern mit dem Doppelheimspieltag gegen München und Göttingen gleich die nächste schwere Prüfung bevor, ehe in der Länderspielpause erstmals wieder etwas Zeit zum Wundenlecken und Luftholen bleibt, um anschließend mit neuen Kräften in den Saisonendspurt gehen zu können.

 

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