Traum vom Viertelfinale platzt in letzter Sekunde.
Dramatische Niederlage in Cholet
Sie gaben alles, kämpften bis zur Schlusssirene – und mussten ihre Hoffnungen am Ende dennoch begraben. In einer packenden Partie unterlagen die NINERS Chemnitz am Dienstag beim französischen Tabellendritten Cholet Basket mit 75:77 (38:44). Den spielentscheidenden Treffer landete Cholets Topscorer Dominic Artis 2.5 Sekunden vor Spielende mit seinem insgesamt fünften Dreier an diesem Abend, während Mindaugas Susinkas‘ finaler Versuch bei ablaufender Spieluhr nur noch auf dem Ring landete. Mit 19 Zählern war der Litauer dennoch bester Scorer der Partie und auch Wes Clark (12), Arnas Velicka (11) sowie Neuzugang Malik Osborne (11) punkteten zweistellig. Mit der nunmehr dritten Niederlage im vierten Spiel der Europe-Cup-Zwischenrundengruppe I haben die NINERS keine Chance mehr, einen der ersten beiden Plätze und den damit verbundenen Sprung ins Viertelfinale zu schaffen. So geht es in den letzten beiden Partien in Porto (31.01.) und Craiova (08.02.) nur noch darum, sich mit Anstand aus dem FIBA Europe Cup zu verabschieden.
Angesichts der Tatsache, dass sie unbedingt einen Sieg brauchten, verlief der Start für Sachsens beste Korbjäger in Cholet geradezu traumhaft, als Minde Susinskas, Jonas Richter und Aher Uguak blitzschnell auf 11:0 stellten. Doch die Hausherren wurden nicht nervös und konterten ihrerseits mit einem 8:0-Lauf. Von nun an war die Partie völlig offen, mit leichten Vorteilen für Cholet, das bis zur ersten Viertelpause dann schon auf 19:20 herankam und zu Beginn des nächsten Abschnittes erstmals in Führung ging. Chemnitz hielt nun aber auch dank einiger guter Aktionen von Malik Osborne dagegen. Von der Dreierlinie stellte der US-Amerikaner zwischenzeitlich auf 36:32 für die NINERS. In der Folge zog Cholet defensiv aber spürbar an, wilderte in den Chemnitzer Passwegen und drehte die Partie bis zur Halbzeit zum 44:36-Zwischenstand.
Nach dem Seitenwechsel waren dann aber zunächst die NINERS wieder am Drücker. Susinskas und Velicka versenkten binnen vier Minuten vier Distanzwürfe zur 50:45-Führung der „Orange Army“. Mit einem knappen 56:54-Vorsprung ging Chemnitz wenig später in den Schlussabschnitt. Dort wog das Pendel ständig hin und her, auf mehr als vier Zähler Differenz vermochte sich keine der beiden Mannschaften mehr abzusetzen. 52 Sekunden vor Schluss brachte Aher Uguak die NINERS schließlich von der Freiwurflinie mit 75:74 in Front und hätte eine halbe Minute später zum Matchwinner werden können, als er zum Ende des nächsten Chemnitzer Angriffs erneut in Ballbesitz kam. Statt einen Wurf loszuwerden unterlief dem Kanadier jedoch leider ein Offensivfoul, was Cholet in Ballbesitz brachte und eine Auszeit ermöglichte. Nach dieser legten die Franzosen ihr Schicksal in Dominic Artis‘ Hände, der zum Chemnitzer Unglück tatsächlich seinen finalen Dreierversuch verwandelte. Zwar verblieben 2.5 Sekunden und die NINERS schafften es, Topscorer Susinskas noch einmal in Szene zu setzen, aber sein Distanzwurf verfehlte knapp das Ziel und besiegelte so die Chemnitzer Niederlage.