Chemnitz schießt sich für Cholet warm.
Kantersieg in Hamburg
Für Sachsens beste Korbjäger bleibt Hamburg weiterhin ein gutes Pflaster. Wie schon in den vergangenen beiden Jahren kehren die NINERS mit einem Sieg aus der Hansestadt zurück. Diesen Sonntag feierte das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore mit 104:81 (54:44) sogar den höchsten Auswärtserfolg der Vereinsgeschichte beim langjährigen Rivalen aus der Elbestadt. Einen überragenden Auftritt zeigte dabei Marko Filipovity, der sieben seiner acht Dreier versenkte und insgesamt 29 Punkte erzielte. In Abwesenheit des verletzten Wes Clark zog zudem Arnas Velicka im Spielaufbau geschickt die Strippen und markierte mit zwölf Punkten sowie 13 Assists wettbewerbsübergreifend bereits sein fünftes „Double-Double“ der laufenden Saison. Neuzugang Jason George durfte sich über sieben Punkte und einen gelungenen Einstand freuen. Ihren nächsten Auftritt haben die NINERS dann schon am Dienstag in der heimischen Messe Chemnitz, wenn man zum Auftakt der Europe-Cup-Zwischenrunde mit Cholet Basket den Tabellenvierten aus Frankreich empfängt. Tickets für diese Begegnung sowie die nächsten beiden Heimspiele gegen Bayreuth und Porto sind im Onlineshop, im neuen NINERS-Office, an allen bekannten Vorverkaufsstellen der Freien Presse sowie an der Abendkasse erhältlich.
Beim Sonntagsspiel in Hamburg präsentierten sich vor 3.400 Zuschauern sowohl die gastgebenden Veolia Towers wie auch die NINERS aus Chemnitz von Beginn an in Wurflaune. Nachdem Lockhart den ersten Dreier versenkte und Minde Susinskas auf 8:5 für die Sachsen stellte, holten Lukas Meißner, Seth Hinrichs und Ziga Samar postwendend die Führung zurück auf Seiten der Hausherren (14:9). Dank des früheren Hamburgers Kevin Yebo sowie Marko Filipovity blieben die NINERS bis zum Ende des Auftaktviertels jedoch weiter auf Tuchfühlung (24:25). Mit Beginn des zweiten Durchgangs brachte der ungarische Nationalspieler das Chemnitzer Team von der Dreierlinie dann abermals in Front und ließ drei weitere Distanztreffer folgen, so dass sich die NINERS erstmals zweistellig absetzten. Nach einem abschließenden Fastbreaktreffer von Kapitän Jonas Richter durfte Chemnitz einen verdienten 54:44-Vorsprung mit in die Halbzeitpause nehmen.
Nach dem Seitenwechsel lief die sächsische Offensivmaschine weiter wie geschmiert und Richter traf zweimal am Brett zum zwischenzeitlichen 66:50. James Woodard hielt die Hamburger mit zwei schnellen Dreiern aber im Spiel und spätestens als Marvin Clark zu Beginn des letzten Viertels auf 64:69 verkürzte, schöpften die Gastgeber wieder Hoffnung. Die NINERS ließen sich aber nicht verunsichern und jagten in Person von Velicka, Filipovity sowie Dominic Lockhart vier weitere Distanzwürfe durch die Reuse, was ihnen eine 83:69-Führung bescherte. Spätestens nach Yebos Tip-In zum 91:72 war die Partie entschieden. Nelson Weidemann machte dann von der Linie die 100 voll und auch Kilian Binapfl konnte sich noch mit einem Korberfolg auszeichnen, ehe der überragende Filipovity mit seinem Dreier zum 104:81-Endstand den perfekten Schlusspunkt unter einen tollen Teamauftritt der NINERS und seine eigene starke Vorstellung setzte.
Für ihn und seine Teamkameraden bleibt nach der Rückreise aus Hamburg nur wenig Zeit zum Durchatmen. Denn schon am Dienstagabend wartet im FIBA Europe Cup das wichtige Heimspiel gegen Cholet Basket. Die Franzosen gelten in der Zwischenrundengruppe I als Favorit und vermeintlich stärkster Kontrahent der NINERS. Insbesondere das enorm europa-erfahrene US-Quartett aus Perry Ellis (15.6 Punkte pro Partie im laufenden Europe-Cup-Wettbewerb), Justin Patton (12.1), Dominic Artis (11.5) und T.J. Campbell (10.1) ist nur schwer zu stoppen. Dazu gesellen sich mit Gaylor Curier (8.8), Hugo Robineau (7.4), Neal Sako (6.6), Enzo Goudou-Sinha (5.9) Kim Tillie (5.8) und Boris Dallo (5.0) gleich sechs einheimische Leistungsträger. Das Team des erfahrenen Coaches Laurent Vila, der übrigens 2018 Assistenztrainer der französischen Juniorenauswahl bei der U20-Europameisterschaft in Chemnitz war, zeichnet sich durch starke Verteidigung und ein variables Offensivspiel mit schnellen Fastbreaks, aber auch kontrolliertem Setplay aus. Den NINERS steht also gleich zum Auftakt der Zwischenrunde ein echter Härtetest bevor, der ihnen an beiden Enden des Feldes alles abverlangen wird.