NINERS in Crailsheim gefragt
Kampf ums Heimrecht
Wer hätte das zu Beginn dieser Saison wirklich gedacht? Vor dem letzten Hauptrundenspiel sind die NINERS Chemnitz in ihrem gerade erst zweiten Jahr in der easyCredit Basketball Bundesliga bereits sicher für die Playoffs qualifiziert. Doch nicht nur das, Sachsens beste Korbjäger haben sogar die Chance, sich den vierten Tabellenplatz zu schnappen und mit Heimrecht ins Viertelfinale zu gehen. Etwas Schützenhilfe der Konkurrenz und ein eigener Sieg in Crailsheim an diesem Samstag vorausgesetzt. Neben den aktuellen sportlichen Höhenflügen sind auch die Weichen für die neue Saison gestellt. Chemnitz erhielt die Lizenz für die kommende Spielzeit in Deutschlands Basketballoberhaus ohne Auflagen oder Bedingungen. Gleiches gilt für 16 weitere Clubs, die ihre Lizenzunterlagen eingereicht hatten, während drei Vereine nachbessern müssen. „Ein großer Dank geht an all unsere Sponsoren, Partner und Fans, die es mit ihrer Unterstützung ermöglicht haben, dass wir die Lizenz ohne Auflagen erhielten. Ebenso unterstreicht es, welch großes Potenzial der Standort Chemnitz und die NINERS haben“, freute sich Geschäftsführer Steffen Herhold über die frohe Kunde der BBL.
Mit der sicheren Lizenz im Rücken, den Playoffs vor Augen und der Aussicht auf eine erstmalige Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb in der kommenden Saison treten die NINERS ihre Auswärtsreise zum letzten Hauptrundenspiel nach Crailsheim an. Dort könnten sie einen weiteren Meilenstein auf ihrem ohnehin in den vergangenen Jahren schon enorm erfolgreichen Weg erreichen. Denn seit dem Aufstieg 2020 kreuzte Chemnitz in Liga und Pokal mit insgesamt 18 verschiedenen Erstligisten die Klingen und konnte dabei gegen jedes einzelne Team, auch gegen die ganz Großen der Zunft, mindestens einmal als Sieger vom Feld gehen – außer eben gegen die HAKRO Merlins Crailsheim. Die Siegesserie der Zauberer in den bisherigen drei Duellen würden die NINERS nur allzu gern durchbrechen, nicht nur für die Statistikbücher, sondern vor allem auch, um die eigenen Chancen auf den vierten Tabellenplatz zu wahren, der wiederum den Heimvorteil im Viertelfinale der Playoffs bringen würde. Wo genau Chemnitz am Ende landet ist auch von den Ergebnissen der Konkurrenz aus München, Ulm und Ludwigsburg abhängig. Fest steht aber, dass sich selbst beim Erreichen des fünften oder sechsten Rangs die NINERS-Fans auf mindestens ein Playoffheimspiel freuen dürfen. Wann genau und gegen wen ist noch offen, dennoch wird der Ticketverkauf Anfang nächster Woche beginnen. Detaillierte Infos folgen in Kürze. Dauerkartenbesitzer werden wieder ein Vorkaufsrecht auf ihre angestammten Plätze haben.
Sportlich liegt die Konzentration vorerst aber nur auf der Partie beim Tabellenzehnten Crailsheim, der selbst nur einen Sieg hinter dem Achtplatzierten Bamberg liegt und somit noch um den Einzug in die Playoffs kämpft. „Für die Merlins geht es am Samstag um Alles“, weiß NINERS-Coach Rodrigo Pastore, der deshalb „einen bis in die Haarspitzen motivierten Gegner und eine stimmungsvolle Kulisse“ in der Arena Hohenlohe erwartet. Zum Heimvorteil für Crailsheim kommt noch die Spielstärke des Teams von Cheftrainer Sebastian Gleim hinzu. Mit dem Ex-Chemnitzer Terrell Harris (13.1 Punkte pro Spiel), dem wuchtigen Flügel Jaren Lewis (13.1), den beiden Scharfschützen Maurice Stuckey (10.2) und Elias Lasisi (8.3), Routinier Fabian Bleck (8.0) oder Centerhüne Bogdan Radosavljevic (7.6) stehen zahlreiche Akteure im Merlins-Kader, die eine Partie fast allein entscheiden können. Jon Gudmundsson (6.1) oder Richmond Aririguzoh (4.7) bürgen für weitere Qualität von der Bank. Normalerweise wäre ein derart talentiertes Team wohl längst sicher für die Playoffs qualifiziert, hätte sich nicht Wirbelwind und Anführer TJ Shorts (21 Punkte, 7 Assists pro Spiel) vor sechs Wochen schwer verletzt.
Auch den extra als Ersatz verpflichteten Mike Caffey (13 Punkte, 4 Assists) ereilte kürzlich das Verletzungspech, so dass er bei der jüngsten 90:100-Niederlage Crailsheims nach Verlängerung in Ulm nicht mitwirken konnte. Ohne ihre Steuermänner auf der Pointguardposition schlagen sich die Merlins in den letzten Wochen mehr als achtbar und bleiben insbesondere in eigener Halle ein kreuzgefährlicher Gegner. Nur mit einem Sieg gegen Chemnitz aber könnten die Zauberer noch den Sprung in die Playoffs schaffen. „Das macht es für uns nicht leichter“, weiß Pastore, der deshalb hofft, alsbald wieder aus dem Vollen schöpfen zu können: „Wir hatten in den letzten Wochen mit einigen Ausfällen zu kämpfen. Auf der Zielgerade der Saison brauchen wir aber jeden Mann!“ Ob die NINERS schon mit ihrem besten Aufgebot in Crailsheim antreten können und ob es dort gelingt, den herausragenden vierten Tabellenplatz zu wahren, können alle Chemnitzer Fans diesen Samstag ab 20:30 Uhr wie gewohnt im Magenta-Livestream verfolgen.
TERMIN:
HAKRO Merlins Crailsheim vs. NINERS Chemnitz, Samstag, 07.05.2022, 20:30 Uhr, Arena Hohenlohe