Statement-SiegStatement-Sieg

90 : 68

NINERS Chemnitzvs.Telekom Baskets Bonn

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Chemnitz beendet Bonns Serie.

Statement-Sieg

Sachsens beste Korbjäger stellten einmal mehr unter Beweis, dass sie das Zeug für große Spiele und große Gegner haben. Vor über 3.600 völlig euphorisierten Zuschauern fegten die NINERS am Sonntagabend auch den Tabellenführer der easyCredit Basketball Bundesliga, die Telekom Baskets Bonn, mit 90:68 aus der Messe Chemnitz und beendeten damit die elf Partien währende Siegesserie der Rheinländer. Im nunmehr 17. Pflichtspiel dieser Saison, in Liga oder Pokal, gegen ein aktuelles Top-8-Team war es bereits der 11. Sieg für das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore. „Wir waren heute auf beiden Seiten des Feldes fokussiert, haben den Ball gut bewegt und am offensiven Brett stark gereboundet. Ich bin sehr glücklich“, freute sich der 49-Jährige Argentinier über den Auftritt seiner Mannschaft, die zumindest vorerst auf den vierten Tabellenplatz klettert. Sollte Chemnitz auch sein letztes Hauptrundenspiel in Crailsheim an diesem Samstag gewinnen, stehen die Chancen nicht schlecht, mit Heimvorteil in die eine Woche später beginnenden Playoffs zu gehen.

Im Duell der beiden besten Trainer dieser BBL-Saison, Bonns Tuomas Iisalo wurde von Kollegen, Kapitänen und Journalisten auf Platz 1 gewählt, während Rodrigo Pastore Rang 2 belegte, bot schon das erste Viertel taktische Finessen auf höchstem Niveau. Beiden Coaches gelang es gut, die Ausfälle einiger Leistungsträger, Niklas Wimberg und Eric Washington auf Chemnitzer Seite, Parker Jackson-Cartwright sowie Jeremy Morgan bei den Telekom Baskets, zu kompensieren und ihre Teams auf ein intensives Spiel mit Playoff-Charakter einzustimmen. Bonn versuchte dabei vor allem die eigene Zone dicht zu machen, worauf Chemnitz aber mit Treffsicherheit vom Perimeter die richtige Antwort fand und alle anfänglichen Punkte zur 15:7-Führung per Dreier erzielte. Hinzu kamen zahlreiche Offensivrebounds, eigentlich die Domäne der Gäste, welche Chemnitz immer wieder zweite Chancen verschafften und den Hausherren ein 21:17 nach dem Auftaktviertel bescherte.

Nachdem Leon Kratzer, der ebenso wie Bonns zweiter Center Michael Kessens versuchte, die Größenvorteile am Brett zu nutzen, den zweiten Durchgang per Korbleger eröffnete, zauberten Darion Atkins, Mindaugas Susinskas und Frantz Massenat einen 9:0-Lauf aufs Parkett, gekrönt von Massenats wuchtigem Dunk. Wenig später schraubte Jonas Richter mit Treffern in der Zone und einem wunderschönen „Coast-to-coast-and-one“ den Chemnitzer Vorsprung in den zweistelligen Bereich (36:25). Tuomas Iisalo war nicht ganz glücklich mit dem Geschehen auf dem Feld und holte sich ein technisches Foul ab, in dessen Folge sein Team aber wieder ins Spiel fand und bis zur Halbzeitpause bereits auf 36:41 verkürzen konnte. Direkt nach dem Seitenwechsel trafen Leon Kratzer, Javontae Hawkins und Oleksandr Lypovyy dann sogar zum 43:43-Ausgleich. „Kurz vor und nach der Halbzeit hatten wir unsere beste Phase, aber im weiteren Spielverlauf zeigte Chemnitz dann wieder seine ganze Klasse“, erkannte Gäste-Coach Iisalo fair die starke Leistung der NINERS an.

Denn mehr als den kurzzeitigen Ausgleich ließen die Pastore-Mannen nicht zu. Stattdessen legten nun Mike, Richter, Atkins, Lockett und Weidemann einen 16:3-Lauf zur neuerlichen 59:46-Führung hin. Die Vielzahl der erfolgreichen Chemnitzer Schützen waren eine Blaupause für die gesamte Partie, in der gleich fünf NINERS zweistellig punkteten und diejenigen, die es nicht taten, in anderen Bereichen glänzten – wie etwa Massenat mit elf Assists oder Lockett mit sieben Rebounds. „Eine enorm ausgeglichene Teamleistung“, lobte Pastore, der genau das von seinem Team nach der kürzlichen Heimniederlage gegen Braunschweig vehement einforderte. We over me. Teambasketball statt Einzelaktionen. Voller Einsatz vorn und hinten. Besser als gegen Bonn konnte es Chemnitz fast gar nicht umsetzen und wurde für jene Spielweise mit einer 66:50-Führung nach drei gespielten Vierteln belohnt. „Wir hatten nach Braunschweig noch etwas gut zu machen“, unterstrich Richter.

Im Schlussabschnitt machten die NINERS dann kurzen Prozess, während den Bonnern anzumerken war, dass ihnen nach deren harten Fight in Ulm, welchen sie zwei Tage zuvor mit 85:74 erfolgreich bestritten, die letzten Kraftreserven fehlten. So konnten Weidemann, Susinskas und Atkins mit ihren Treffern zum 75:50 die Weichen früh auf Sieg stellen. Spätestens nach Mikes Dreier zum 81:55 war die sprichwörtliche Messe gelesen. Die wahrhaftige Messe indes war völlig aus dem Häuschen und das Publikum feierte seine Helden. Das Team für eine grandiose Leistung. Isiaha Mike nach seinem fünften Foul, weil er eben alles auf dem Feld ließ, was im Tank steckte. Kapitän Malte Ziegenhagen in seinem letzten Hauptrundenheimspiel für Chemnitz. Youngster Brendan Gregori für seinen elften BBL-Einsatz. Jonas Richter und Mindaugas Susinskas beim Magenta-Interview und verdientermaßen auch sich selbst für einen grandiosen, bereits playoff-würdigen Support. Bevor die NINERS in ihrem zweiten Bundesligajahr aber erstmals in der Meisterrunde auf Korbjagd gehen, steht am Samstag noch das letzte Hauptrundenspiel bei den HAKRO Merlin Crailsheim an. Die Zauberer um den Ex-Chemnitzer Terrell Harris sind der einzige von insgesamt 18 Erstligakonkurrenten, den die NINERS in ihren beiden Jahren seit dem Aufstieg noch nicht bezwingen konnten. Doch in der aktuellen Form könnte jenes weitere kleine Etappenziel vielleicht schon dieses Wochenende erreicht werden. Pastore und seine Mannen hätten sicher nichts dagegen.

 

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Vielen Dank an Tuomas für die Glückwünsche und ich möchte diese ebenso zurückgeben. Gratulation zur Ehrung zum Trainer des Jahres. Ich kenne Tuomas schon viele Jahre und habe die Art, wie seine Teams spielen und wie er als Coach immer besser geworden ist, stets bewundert. In meinen Augen ist er der beste Trainer der Liga und selten war ein ‚Coach-of-the-year-award‘ so verdient wie dieses Jahr für Tuomas. Über die heutige Leistung meiner Mannschaft bin ich sehr glücklich. Wir waren auf beiden Seiten des Feldes stark, fokussiert und haben den Ball sehr gut bewegt. Außerdem haben wir gerade am offensiven Brett stark gereboundet und von der Dreierlinie gut getroffen. Wir haben jetzt noch ein Spiel in Crailsheim und danach geht es in die Playoffs. Dort brauchen wir unsere Fans mit der gleichen Energie, mit der sie uns heute unterstützt haben und dann beginnen wir zu träumen. Abschließend noch einmal Danke an Tuomas Iisalo und ihm sowie seiner Mannschaft viel Glück für die Playoffs.“

Tuomas Iisalo (Bonn): „Zuerst möchte ich Rodrigo und seiner Mannschaft gratulieren. Nicht nur für den deutlichen Sieg heute, sondern auch für eine sehr schöne wie erfolgreiche Saison und ich wünsche Chemnitz viel Glück für die Playoffs. Ich hatte heute von Beginn an das Gefühl, dass wir immer zwei oder drei Schritte zu langsam waren. Chemnitz war schneller, physischer und hat in allen Bereichen bessere Entscheidungen getroffen. Wir hatten eine gute Phase zum Ende der ersten Halbzeit und zu Beginn des dritten Viertels, aber dann zeigte Chemnitz wieder seine ganze Klasse. Wir mussten die letzten fünf Spiele ohne Parker Jackson-Cartwright und Jeremy Morgan bestreiten, aber ich bin sehr stolz, wie mein Team darauf reagierte und wir vier Siege holen konnten. Heute hat sich dann die bessere Mannschaft durchgesetzt und dafür mein Glückwunsch an Chemnitz.“

 

STATISTIK:

NINERS Chemnitz vs. Telekom Baskets Bonn 90:68 (21:17, 20:19, 25:14, 24:18), 3.610 Zuschauer

Susinskas (20 Punkte), Atkins (16), Mike (15), Richter (15), Weidemann (10), Lockett (6), Massenat (5), Ziegenhagen (3), Gregori (0)

TERMIN:

HAKRO Merlins Crailsheim vs. NINERS Chemnitz, Samstag, 07.05.2022, 20:30 Uhr, Arena Hohenlohe

 

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