Folgt nach der Pflicht die Kür?Folgt nach der Pflicht die Kür?

70 : 91

JobStairs GIESSEN 46ersvs.NINERS Chemnitz

90 : 68

NINERS Chemnitzvs.Telekom Baskets Bonn

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NINERS empfangen Spitzenreiter Bonn.

Folgt nach der Pflicht die Kür?

Chemnitz ist seiner Pflichtaufgabe in der easyCredit Basketball Bundesliga gerecht geworden und hat am Freitagabend bei den JobStairs GIESSEN 46ers einen standesgemäßen 91:70-Erfolg eingefahren. Für die Gastgeber besiegelte jenes Resultat den Abstieg, während die NINERS zumindest vorläufig auf den fünften Tabellenplatz kletterten und somit weiter im Rennen um das Heimrecht in der ersten Playoffrunde bleiben. Vor rund 2.000 Zuschauern avancierten die beiden Chemnitzer Scharfschützen Mindaugas Susinskas (18 Punkte) und Malte Ziegenhagen (16) in der Sporthalle Gießen-Ost zu den Topscorern des Abends. Aber auch Jonas Richter (14 Punkte, 8 Rebounds) und Frantz Massenat (12 Punkte, 6 Assists) machten eine starke Partie. So konnte das Team von Trainer Rodrigo Pastore die verletzungsbedingten Ausfälle von Niklas Wimberg, Eric Washington und Ivan Karacic gut kompensieren. Am Sonntag wird die Aufgabe jedoch ungleich schwerer, wenn Chemnitz in eigener Halle den seit elf Partien ungeschlagenen BBL-Tabellenführer Bonn empfängt. Zu jener Partie haben die NINERS den Lukas Stern e.V. eingeladen, der schwer kranken oder gehandicapten Menschen ihre Herzenswünsche erfüllt und am eigenen Infostand im Foyer der Messe um Spenden bittet.

Die enttäuschende Heimniederlage gegen Braunschweig steckte der Chemnitzer Mannschaft auch in Gießen zu Beginn noch spürbar in den Knochen. Hinzu kamen die Ausfälle von Washington und Karacic, weshalb das Pastore-Team defensiv eher zurückhaltend agierte, um nicht zu schnell in Foulprobleme zu geraten. Die Folge waren einige leichte Abschlüsse für die Gießener Hausherren, welche sich gegen den drohenden Abstieg zu wehren versuchten. Glücklicherweise hatte Chemnitz aber zumindest offensiv ein gutes Händchen und konnte auch dank vier erfolgreicher Dreier von Weidemann, Massenat, Lockett und Ziegenhagen im ersten Viertel stets den Anschluss wahren (25:27). Im zweiten Abschnitt legten die NINERS dann in der Verteidigung eine ganze Schippe drauf und profitierten zudem vom Wurfpech der 46ers. So eroberte man nicht nur schnell die Führung, sondern schraubte den Vorsprung durch Richters Fastbreakpunkte alsbald in den zweistelligen Bereich. Weitere Treffer von Susinskas, ein ganz langer Richter-Zweier sowie ein abschließender Dreier durch Nelson Weidemann machten die komfortable 52:31-Halbzeitführung der NINERS perfekt.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich jener Trend nahtlos fort. Chemnitz zeigte sich insbesondere von außen enorm treffsicher, spielte als Team harmonisch zusammen und verteilte insgesamt 30 Assists, während die Gastgeber zunehmend in Einzelaktionen zerfielen und kaum noch gute Würfe kreierten. Folgerichtig wuchs der NINERS-Vorsprung immer weiter an und betrug nach Richters Distanztreffer zum 71:37 bereits satte 34 Punkte. Coach Rodrigo Pastore nutzte jenen komfortablen Vorsprung, um mehrere Stammkräfte zu schonen, so dass letztlich nur Trent Lockett, der mit acht Punkten, acht Rebounds, sieben Assists und drei Steals eine gute Allround-Leistung ablieferte, mehr als 25 Minuten auf dem Parkett stand. Im Gegenzug kam Youngster Brendan Gregori bereits frühzeitig ins Spiel und erzielte mit vier Punkten einen persönlichen Bestwert in seiner nunmehr zehnten Bundesligapartie. Zur Krönung des Abends feierte dann auch noch der 17-jährige Felix Zacharias seine BBL-Premiere und verpasste bei einem Korbleger nur hauchdünn seine ersten Punkte. Der Freude über den souveränen 91:70-Auswärtssieg tat dies natürlich keinen Abbruch. „Nach dem ersten Viertel haben wir unsere Verteidigung etwas angepasst, was letztlich den Erfolg brachte“, resümierte Pastore.

Im nächsten Spiel wird der Argentinier allerdings noch etwas tiefer in die Trickkiste greifen müssen. Denn mit den Telekom Baskets Bonn empfängt Chemnitz am Sonntag das heißeste Team der Liga in der heimischen Messehalle. Die Rheinländer sind seit nunmehr elf Spielen ungeschlagen und thronen völlig verdient auf dem ersten Tabellenplatz. Erfolgstrainer Tuomas Iisalo, der in den beiden Vorjahren bereits Crailsheim souverän in die Playoffs führte, kann auf einen tiefen Kader, bestehend aus acht ausländischen Profis und den erfahrenen Deutschen Michael Kessens, Karsten Tadda sowie Leon Kratzer setzen. Dadurch war es zuletzt auch möglich, die Ausfälle der beiden Topstars Parker Jackson-Cartwright (19.3 Punkte pro Spiel) und Jeremy Morgan (14.0) zu kompensieren, wie das Team erst am Freitagabend beim 85:74-Auswärtssieg in Ulm eindrucksvoll unter Beweis stellte. Der Blick auf die Ligastatistiken verrät schnell die Stärken der Bonner. Mit 11.6 erfolgreichen Dreiern pro Partie verwandeln die Iisalo-Mannen mehr Distanzwürfe als jedes andere Bundesligateam und holen zudem mit 13.8 Offensivrebounds die meisten Abpraller am gegnerischen Brett, zudem mit 37.2 pro Spiel auch die meisten Rebounds insgesamt. Jener permanente Druck bescherte Bonn auch beim Hinspiel gegen Chemnitz Ende Oktober vergangenen Jahres einen 76:67-Erfolg. Die NINERS und ihre Fans werden am Sonntag also an ihre oberste Grenze gehen müssen, wenn im letzten Heimspiel der Hauptrunde 2021/2022 die Sensation gelingen soll, den Spitzenreiter der easyCredit Basketball Bundesliga zu schlagen.

 

STATISTIK:JobStairs GIESSEN 46ers vs. NINERS Chemnitz 70:91 (27:25, 4:27, 12:24, 27:15), 2.023 Zuschauer

Susinskas (18 Punkte), Ziegenhagen (16), Richter (14), Massenat (12), Atkins (8), Lockett (8), Weidemann (6), Mike (5), Gregori (4), Zacharias (0)

 

TERMIN:

NINERS Chemnitz vs. Telekom Baskets Bonn, Sonntag, 01.05.2022, 20:30 Uhr, Messe Chemnitz

 

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