Ein schwarzer AbendEin schwarzer Abend

68 : 77

NINERS Chemnitzvs.Basketball Löwen Braunschweig

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NINERS geraten völlig aus dem Tritt.

Ein schwarzer Abend

Die gute Nachricht vorweg: Chemnitz ist die Teilnahme an den Playoffs der easyCredit Basketball Bundesliga sicher. Mit einem weiteren Sieg in den bis dahin noch anstehenden drei Hauptrundenpartien wäre den NINERS auch der aktuelle sechste Tabellenrang nicht mehr zu nehmen. Kein anderes ostdeutsches Team schloss jemals im deutschen Oberhaus besser ab. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass die Mannen von Cheftrainer Rodrigo Pastore am Samstagabend gegen Braunschweig nur in den ersten 18 Spielminuten einen playoff-würdigen Auftritt zeigten, der sie bis dahin mit 43:30 in Führung brachte. In den restlichen 22 Minuten leistete sich das Chemnitzer Team dann aber desaströse 20 Ballverluste, zudem 19 Fouls sowie 21 Fehlwürfe und erzielte lediglich 25 Pünktchen, was die NINERS um jegliche Siegchancen brachte und den konzentrierter wie engagierter zu Werke gehenden Braunschweigern einen letztlich verdienten Comeback-Erfolg bescherte. „Ab dem Ende der ersten Halbzeit war das leider unsere schwächste Saisonleistung. Dafür möchte ich mich bei den 4.000 Zuschauern entschuldigen, die einen besseren Auftritt verdient gehabt hätten“, sagte Rodrigo Pastore.

Dabei verlief zunächst alles nach Plan. Chemnitz nahm den Schwung aus zuvor vier Siegen in Serie mit in das Match gegen die Basketball Löwen Braunschweig, eröffnete gleich mit einem Dreier von Isiaha Mike und erarbeitete sich bis zur ersten Viertelpause mit tollem Teambasketball eine 28:17-Führung. Diese erhöhten Mindaugas Susinskas und Darion Atkins zu Beginn das zweiten Abschnitts gar auf 32:17. So war es auch zu verschmerzen, dass Kapitän Malte Ziegenhagen, der wenige Stunden vor dem Spiel verkündete, dass es seine letzte Saison bei den NINERS sein wird, keinen guten Tag erwischte und sich obendrein noch ein unsportliches Foul abholte. Dafür lief es in der ersten Hälfte vor allem bei Isiaha Mike und Nelson Weidemann, der seinem Team zwei Minuten vor der Halbzeitpause einen komfortablen 43:30-Vorsprung verschaffte. Doch schon die letzten Sekunden vor dem Kabinengang deuteten das aufkommende Unheil an. Überhastete Angriffe, schlecht herausgespielte Würfe und fehlende Zuordnung in der Defensive gestatteten den Gästen noch einen 4:0-Lauf.

„Bezeichnend für den weiteren Spielverlauf, wo wir dann aufhörten, als Team zu agieren und in Einzelaktionen verfielen“, haderte Cheftrainer Pastore. So war es wenig verwunderlich, dass sich Braunschweig in der zweiten Hälfte peu à peu heranrobben konnte, ohne dabei selbst unglaublich glänzen zu müssen. Nach dem dritten Viertel war der Chemnitzer Vorsprung bereits auf 57:53 zusammengeschmolzen und im Schlussabschnitt vergingen dann dreieinhalb Minuten bis die NINERS mit einem Dreier von Frantz Massenat mal wieder aufs Scoreboard kamen. Zu jenem Zeitpunkt lagen die Gäste aber schon mit 62:60 vorn und bauten die Führung mit galliger Verteidigung sowie passwilligem Offensivspiel postwendend auf 71:60 aus. Chemnitz hatte also in den ersten sieben Minuten des finalen Durchgangs einen 3:18-Lauf kassiert, seit Weidemanns Freiwürfen kurz vor der Halbzeitpause gar ein 17:44-Defizit hinnehmen müssen. Zu viel gegen engagiert kämpfende Löwen, die in der Messe Chemnitz nicht immer hochklassig spielten, aber viel Herz zeigten und sich so ihren zwölften Saisonsieg redlich verdienten. Für die NINERS gilt es nun ihre Wunden zu lecken, die richtigen Lehren aus jener Partie zu ziehen und sich konzentriert auf den bevorstehenden Doppelspieltag vorzubereiten. Dort gastiert man am Freitag zunächst bei den akut abstiegsbedrohten GIESSEN 46ers, bevor man dann am Sonntag um 20:30 Uhr in eigener Halle den Bundesligaspitzenreiter Telekom Baskets Bonn empfängt.

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Glückwunsch an Braunschweig und Coach Jesus Ramirez für einen absolut verdienten Sieg. Wir haben heute eine sehr wichtige Lektion in Sachen Demut erhalten. Schon die letzten Sequenzen der ersten Halbzeit waren bezeichnend für unseren heutigen Auftritt, die zweite Hälfte dann unsere bislang schwächste Saisonleistung an beiden Enden des Feldes. Wir müssen uns entscheiden, ob wir als Team spielen wollen oder nur als Einzelakteure. Die Antwort kann nur Teambasketball heißen und dafür war das heutige Spiel vielleicht eine wichtige Lehre. Ich möchte mich bei den 4.000 Fans entschuldigen, die uns heute unterstützt haben und denen wir leider nur anderthalb Viertel guten Teambasketball zeigen konnten. Nichtsdestotrotz nochmals Glückwunsch an die Braunschweiger, die über die Saison betrachtet einen sehr guten Job machen, insbesondere bei der Entwicklung junger Spieler, dabei auch viele Siege holten und souverän den Klassenerhalt schafften.“

Jesus Ramirez (Braunschweig): „Wir haben uns heute nie aufgegeben und das wurde am Ende belohnt. Mit der Zeit fanden wir einen Weg aggressiv und clever zu verteidigen. In der Halbzeitpause habe ich meinen Jungs gesagt, dass sie den Rebound besser kontrollieren müssen. So ließen wir dann in der zweiten Hälfte nur zwei Offensivrebounds der Chemnitzer zu. In der ersten Hälfte waren es noch deren acht. Außerdem leisteten wir uns nach der Halbzeit nur noch sieben Ballverluste, während es davor ganze 14 waren. In Summe 21 Turnover ist zwar noch immer nicht gut, aber nach der Pause konnten wir mit dem Chemnitzer Druck besser umgehen und so das Spiel gewinnen. Ich freue mich für mein Team über diesen Sieg und wie sich die Spieler zurück ins Match gekämpft haben.“

 

STATISTIK:

NINERS Chemnitz vs. Basketball Löwen Braunschweig 68:77 (28:17, 15:17, 14:19, 11:24), 3.825 Zuschauer

Mike (17 Punkte), Massenat (11), Weidemann (11), Richter (9), Susinskas (8), Washington (5), Lockett (4), Atkins (2), Ziegenhagen (1), Zacharias (nicht eingesetzt)

 

TERMINE:

JobStairs GIESSEN 46ers vs. NINERS Chemnitz, Freitag, 29.04.2022, 20:30 Uhr, Sporthalle Gießen-Ost

NINERS Chemnitz vs. Telekom Baskets Bonn, Sonntag, 01.05.2022, 20:30 Uhr, Messe Chemnitz

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