Mit Überstunden ins GlückMit Überstunden ins Glück

87 : 86

NINERS Chemnitzvs.FRAPORT SKYLINERS

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Chemnitz schlägt Frankfurt erneut nach Verlängerung.

Mit Überstunden ins Glück

Die NINERS haben am Freitagabend einmal mehr ihre „Crunchtime-Fähigkeiten“ unter Beweis gestellt und im 18. Bundesligaspiel der laufenden Saison den nunmehr bereits zwölften Sieg eingefahren. Der Weg dahin war jedoch alles andere als leicht. Gegen aufopferungsvoll kämpfende FRAPORT SKYLINERS lief Chemnitz lange Zeit einem Rückstand hinterher, konnte sich dank starker Schlussphase aber noch in die Verlängerung retten, wo man dann erstmals überhaupt in Führung ging und letztlich einen hauchdünnen 87:86-Erfolg feierte. Mit Mindaugas Susinkas (16 Zähler), Frantz Massenat (15), Darion Atkins (12), Eric Washington (12) und Isiaha Mike (12) punkteten gleich fünf Akteure zweistellig, während Jonas Richter am Ende mit starker Verteidigung gegen Frankfurts Topscorer Jamel McLean (17) zum heimlichen Matchwinner avancierte.

Nach zwei Monaten vor Geisterkulisse durften am Freitag immerhin wieder 1.000 Zuschauer live dabei sein, die von der ersten Minute an eine stimmungsvolle Atmosphäre in die Messe Chemnitz zauberten. Die NINERS selbst hatten dagegen einige Anlaufschwierigkeiten. Vorn lief der Ball nicht wirklich gut durch die eigenen Reihen und auch hinten fehlte es an der richtigen Abstimmung, so dass man schnell mit 8:18 in Rückstand geriet. Der erste Weckruf erfolgte dann von Kapitän Malte Ziegenhagen, dem mit der Pausensirene ein Kunstwurf von der Mittellinie zum 17:20-Anschluss gelang. Frankfurt erstickte das kleine Momentum jedoch gleich zu Beginn des zweiten Viertels und setzte sich durch Dreipunktwürfe des Ex-Chemnitzers Lukas Wank, Brancou Badio sowie Len Schormann auf 31:17 ab. NINERS-Coach Rodrigo Pastore versuchte seine Mannen mit einer Auszeit wachzurütteln und tatsächlich fand die „Orange Army“ nun besser ins Spiel. Allen voran Isiaha Mike, der erst vom Perimeter traf und kurz darauf einen Reverse-Dunk durch den Ring krachte. Frantz Massenat legte von draußen nach und Minde Susinskas brachte Chemnitz bis zur Halbzeit auf 33:35 heran.

Direkt nach dem Seitenwechsel traf Atkins dann zum Ausgleich, doch die SKYLINERS konterten mit zwei Dreiern durch BBL-Urgestein Quantez Robertson. Von vermeintlicher Müdigkeit, Frankfurt kam coronabedingt gerade erst aus einer dreiwöchigen Zwangspause, war bei den Gästen bis dahin wenig zu spüren. Vielmehr machten sie den wacheren Eindruck, nutzten die Chemnitzer Fehler eiskalt aus und setzten sich abermals zweistellig ab (41:51). Jonas Richter sowie Eric Washington konnten die NINERS zum Ende des dritten Viertels dann immerhin noch auf Tuchfühlung halten, so dass es beim Stand von 49:57 in den Schlussabschnitt ging. Dort taute endlich auch Scharfschütze Susinskas auf, der sein Team mit zwei Dreiern auf 61:62 heranbrachte. Der Zeitpunkt für die Trendwende? Denkste. Frankfurt, mittlerweile auch durch Foulprobleme gehandicapt, zeigte enorme Nehmerqualitäten und setzte sich vor allem dank McLean wieder auf 72:64 ab.

Acht Punkte Differenz bei weniger als zweieinhalb Minuten Restspielzeit. Die Vorentscheidung? Denkste! Dreier Massenat, Jumpshot Susinskas, Korbleger Washington, And-One Massenat und dann wieder Susinskas mit Hand im Gesicht vom Perimeter. 77:77-Ausgleich. Verlängerung. Dort die Fortsetzung des dramatischen Kopf-an-Kopf-Rennens. Sieben Führungswechsel in fünf Minuten. Den letzten besorgte Eric Washington 25 Sekunden vor Schluss mit zwei Freiwürfen zum 87:86 für Chemnitz. Frankfurt bekam zwar noch einmal den Ball, doch Jonas Richter gestattete dem Euroleague-erprobten Routinier Jamel McLean keinen Wurf mehr und so gingen die NINERS nach einem echten Thriller als glücklicher Sieger vom Feld.

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Was für ein Spiel und ein Dankeschön an Diego Ocampo für die Glückwünsche. Das war heute ein sehr schweres Match für uns gegen einen Kontrahenten mit vielen Qualitätsspielern. Ich kann den Frankfurtern nur gratulieren, wie stark sie aus ihrer Zwangspause gekommen sind und wie beeindruckend sie hier gekämpft haben. Sie machten uns das Leben heute wirklich sehr schwer. Umso glücklicher bin ich, dass wir doch noch einen Weg fanden, um diese Partie zu gewinnen. Im vierten Viertel haben wir uns mit wichtigen Offensivrebounds und einigen schweren Würfen zurückgebracht. Dennoch hätte das Spiel ebenso gut andersherum ausgehen können. Wir müssen versuchen, in unseren Leistungen noch etwas konstanter zu werden, als Team, aber auch hinsichtlich der individuellen Performance einzelner Spieler. Da sehe ich noch Luft nach oben, aber ich freue mich darauf, mit dieser Mannschaft weiter zu arbeiten und zu versuchen, sie noch etwas besser zu machen.“

Diego Ocampo (Frankfurt): „Gratulation an Chemnitz. Die NINERS spielen schon die ganze Saison sehr gut und haben das auch heute wieder getan. Ich möchte aber auch meinen Spielern gratulieren. Es kommt nicht nur auf Sieg oder Niederlage an, sondern vielmehr, wie man die Dinge macht. Manchmal macht man sehr viel richtig, aber der Gegner ist eben noch einen Tick besser oder ihm gelingen, wie heute Chemnitz, in der entscheidenden Phase einige wichtige Aktionen. Dennoch bin ich heute sehr stolz auf meine Mannschaft, wie sie hier nach zwei Wochen in Quarantäne und nur zwei richtigen Trainingseinheiten aufgetreten ist. Die Jungs haben alles gegeben und zudem sehr smart gespielt. Sicherlich werden wir auch ein paar Fehler finden, ohne die wir heute vielleicht gewonnen hätten, aber das ist Teil des Prozesses. Und es liegt in meiner Verantwortung, das Team noch weiter zu entwickeln. Die Mannschaft beweist schon die ganze Saison Charakterstärke, gerade wie sie nach Verletzungen, Corona, etc. zurückkommt. Ich bin stolz sie coachen zu dürfen und wir werden schon ab morgen wieder hart arbeiten, um uns kontinuierlich zu verbessern.“

 

STATISTIK:NINERS Chemnitz vs. FRAPORT SKYLINERS 87:86 OT (17:20, 16:15, 16:22, 28:20, 10:9), 1.000 Zuschauer

Susinskas (16 Punkte), Massenat (15), Atkins (12), Mike (12), Washington (12), Richter (7), Wimberg (7), Ziegenhagen (3), Weidemann (2), Lockett (1)

 

TERMIN:MLP Academics Heidelberg vs. NINERS Chemnitz, Samstag, 05.02.2022, 20:30 Uhr, SNP dome Heidelberg

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