Großer Applaus trotz NiederlageGroßer Applaus trotz Niederlage

83 : 62

Alba Berlinvs.NINERS Chemnitz

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Dezimierte NINERS können beim Meister nur eine Halbzeit mithalten.

Großer Applaus trotz Niederlage

Das lang ersehnte erste Auswärtsspiel der Chemnitzer Korbjäger in Berlin vor Publikum endete sportlich mit einer leistungsgerechten 62:83-Niederlage. Abseits des Feldes aber war es ein voller Erfolg. Rund 800 NINERS-Fans fanden den Weg in die Mercedes Benz Arena, wobei pandemiebedingt insgesamt nur 2.500 Besucher erlaubt waren, und machten „ihre“ Premiere in der Hauptstadt zu einem wahren Fest. Bis zur Halbzeitpause durften die treuen Chemnitzer Anhänger sogar auf eine ganz große Sensation hoffen, lagen die NINERS beim Kabinengang doch nur einen Zähler hinten (32:33). Nach dem Seitenwechsel aber drehte der amtierende Meister ALBA Berlin mächtig auf, nutzte mit zunehmender Spieldauer vor allem auch seine konditionellen Vorteile gegen eine dezimierte Chemnitzer Mannschaft, die noch ohne Ersatz für Nelson Weidemann und Gerald Robinson antrat. Das Endresultat war die logische Folge und dennoch feierte der NINERS-Anhang das Team und sich selbst noch Minuten nach Spielschluss. Ein grandioser Auftritt, der Lust auf mehr macht!

Ehrlicherweise standen die Chancen der NINERS durch die aktuelle Personalsituation von Vornherein schon nicht besonders gut, zumal ALBA Berlin mit der Formstärke und dem Rückenwind zweier EuroLeague-Erfolge ins Match ging. Auch die Entscheidung des Berliner Trainers Israel Gonzalez, seine Leistungsträger Maodo Lo, Luke Sikma und Marcus Eriksson zu schonen, unterstrich, wie sicher sich die Hauptstädter ihrer Sache waren, Chemnitz zumindest an jenem Abend im Zaum zu halten. Umso erstaunlicher verlief die erste Halbzeit, in der ALBA zwar zumeist die Nase vorn hatte, aber die NINERS stets auf Tuchfühlung blieben, dabei sogar einige Ausrufezeichen wie den krachenden Fastbreak-Dunk von Isiaha Mike setzten und durch einen Buzzerbeater-Dreier des gut aufgelegten Mindaugas Susinskas mit der Pausensirene den 32:33-Anschluss erzielten.

„Ich hatte mir gewünscht, dass wir die Partie noch länger eng halten würden, aber nach der Pause waren wir physisch nicht mehr ganz so präsent, weshalb ALBA dann, natürlich auch dank seiner eigenen Klasse, recht schnell davonzog“, beschrieb NINERS-Coach Rodrigo Pastore jenes dritte Viertel, in dem sich die Hausherren auf 64:46 absetzten. Zweifellos eine Vorentscheidung, denn Chemnitz fehlten an diesem Abend schlichtweg die Alternativen zu Frantz Massenat, der den Spielaufbau nahezu allein dirigieren musste, was von einem Team wie Berlin natürlich schnell erkannt und entsprechender Druck aufgebaut wird. Darion Atkins, Niklas Wimberg oder auch Mindaugas Susinskas versuchten positionsfremd nach besten Möglichkeiten auszuhelfen, konnten aber selbstredend nicht dauerhaft einen Robinson oder Weidemann ersetzen und fehlten darüber hinaus dann eben zeitweise auch im Reboundduell oder an anderen wichtigen Stellen. Folgerichtig möchten die NINERS zeitnah reagieren und den Backcourt mit zwei Neuzugängen stärken. Ein Kandidat befindet sich bereits in Chemnitz, der nach längerer Verletzungspause aber erst noch einige medizinische Untersuchungen durchlaufen muss, bevor eine finale Entscheidung fällt. Auch die zweite offene Stelle hofft man bald besetzen zu können, um die Herausforderungen der kommenden Wochen möglichst erfolgreich zu bestreiten.

 

TRAINERSTIMMEN

Israel Gonzalez (Berlin): „Wir haben heute das komplette Spiel mit guter Intensität gespielt. Wir haben Druck über das ganze Feld gemacht und nicht aufgehört zu arbeiten. Wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme mit unseren Wurfquoten, aber wir haben weiter an unseren Plan geglaubt. Wir haben das ganze Spiel über diesen Plan verfolgt und das ist sehr wichtig. Ich bin ein Fan davon, wie Chemnitz arbeitet. Sie spielen guten Basketball und sind ein stolzes Team. Sie haben immer weitergekämpft, auch als wir im dritten Viertel viele Würfe getroffen haben.“

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Zuerst möchte ich Coach González und der ganzen ALBA-Organisation dafür gratulieren, was sie in den letzten Jahren erreicht haben. Sie spielen sehr guten Basketball und repräsentieren Deutschland und die BBL großartig in der EuroLeague. Es macht Spaß das zu beobachten und ALBA spielen zu sehen. Heute war ich mit unserem dritten Viertel nicht zufrieden. Wir haben unsere physische Präsenz dort zu sehr verloren und ALBA kam zu vielen zweiten Chancen und freien Würfen. Ich hätte mir gewünscht, dass das Spiel am Ende enger ist, aber dazu kam es nicht. Wir sind sehr stolz auf unsere Fans, denen wir viel zu verdanken haben. Wir haben lange und hart dafür gearbeitet, in die erste Liga zu kommen, und unsere Fans haben es verdient. Es ist eine Ehre und ein Privileg, dass sie mit uns in Berlin sein und hier ein Spiel gegen ein Team wie ALBA sehen können.“

 

STATISTIK:ALBA Berlin vs. NINERS Chemnitz 83:62 (17:12, 16:20, 31:14, 19:16), 2.500 Zuschauer (ausverkauft)

Susinskas (18 Punkte), Richter (11), Mike (10), Massenat (7), Wimberg (5), Ziegenhagen (5), Atkins (4), Karacic (2), Gregori, Jocelyn

 

TERMIN:NINERS Chemnitz vs. JobStairs GIESSEN 46ers, Samstag, 11.12.2021, 18:00 Uhr, Messe Chemnitz

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