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NINERS holen Gerald Robinson.

Erfahrung pur

Chemnitz hat seinen Starting Point Guard für die neue Saison in der easyCredit Basketball Bundesliga gefunden. Der 32-jährige US-Amerikaner Gerald Robinson wechselt vom französischen Vizemeister JDA Dijon nach Sachsen und soll künftig die Geschicke im Spielaufbau der NINERS leiten. „Wir hatten sehr hohe Ansprüche bei der Besetzung dieser wichtigen Position und sind überzeugt, dass Gerald all das mitbringt, was wir wollten“, freut sich Cheftrainer Rodrigo Pastore auf seinen neuen Steuermann. Der 1.85 Meter große sowie 80 Kilogramm schwere Aufbau ist bereits in Chemnitz eingetroffen und wird dank vollständiger COVID-Impfung nach Abschluss der medizinischen Eingangsuntersuchung zeitnah ins Teamtraining einsteigen. Beim Testspielauftakt der NINERS gegen den tschechischen Serienmeister Nymburk könnte Robinson an diesem Samstag dann sogar schon seine ersten Spielminuten im Chemnitzer Jersey mit der Rückenummer 22 erleben.

Der aus Nashville stammende US-Boy hat schon viel erlebt. Nach einer sehr erfolgreichen Collegezeit an den Universitäten von Tennessee und Georgia, wo er in fünf Jahren sowie 127 NCAA-1-Partien durchschnittlich 14.8 Punkte, 3.8 Rebounds und 3.2 Assists markierte, startete Robinson 2012 beim belgischen Erstligisten Leuven Bears seine Profikarriere. Es folgten bis heute zwölf weitere Stationen in Israel, Lettland, Frankreich, dem Iran, Griechenland, Italien, der Türkei und Deutschland, wo er 2017 von ALBA Berlin als Ersatz für den seinerzeit verletzten Peyton Siva verpflichtet wurde und in zehn Partien mit durchschnittlich 11.0 Punkten, 3.8 Assists, 2.3 Rebounds sowie 1.5 Steals auf Anhieb überzeugen konnte. Neben mehr als 200 Einsätzen in verschiedensten ersten Ligen Europas kann Robinson auch auf fast 100 „internationale“ Pflichtspiele im ULEB Eurocup, der FIBA Champions League, der VTB-United- und der Balkan-League zurückblicken. Neben vielen persönlichen Ehrungen, etwa zu Lettlands Spieler des Jahres 2015 oder Frankreichs Guard des Jahres 2018, durfte sich Robinson auch über unzählige Teamerfolge freuen, beispielsweise lettischer Meister 2015, iranischer Meister 2017, französischer Pokalsieger 2018 sowie französischer Vizemeiser 2018, 2019 und 2021.

„Gerald hatte in all seinen bisherigen Teams stets eine tragende Rolle und führte viele Mannschaften zu sehr erfolgreichen Spielzeiten. Er bringt nicht nur offensiv wie defensiv das komplette Paket mit, sondern besticht darüber hinaus mit echten Führungsqualitäten. Einer, der auch mal das Wort ergreift und Verantwortung übernimmt“, weiß Pastore, der beim „Backgroundcheck“ des routinierten Pointguards auf eine erstklassige Quelle vertrauen konnte. Schließlich arbeitete Robinson letztes Jahr bei Virtus Rom bereits mit dem neuen Chemnitzer Athletiktrainer Fabrizio Santolamazza zusammen, ehe der italienische Traditionsclub Insolvenz anmelden musste und somit den Karrieren beider Akteure eine neue Wendung gab. Während Santolamazza fortan im Trainerstab der italienischen Herrennationalmannschaft stand, wechselte Robinson zunächst zum Ligakonkurrenten Pesaro und im späteren Saisonverlauf nach Frankreich zu Dijon, wo er mit 10.4 Punkten in lediglich 22 Einsatzminuten pro Partie seine herausragenden Scorerfähigkeiten abermals unter Beweis stellte.

„Mit seiner enormen Erfahrung wird Gerald wohl keine lange Anlaufzeit benötigen und kann sich hoffentlich schnell zu einem wichtigen Leistungsträger unseres Teams entwickeln“, glaubt Pastore, der aber auch weiß, „dass wir als Team noch einige Wochen brauchen, um richtig zusammenzufinden“. Weil die NINERS bedingt durch Verletzungen und eine etwas längere Spielersuche als in früheren Jahren erst jetzt allmählich komplett werden, sind bis zum Saisonauftakt nur noch drei Vorbereitungspartien möglich. Die erste steigt am morgigen Samstag gegen Tschechiens „Powerhouse“ ERA Nymburk, das kürzlich durch einen 100:96-Testspielsieg gegen Bamberg aufhorchen ließ. Zwei weitere Begegnungen folgen gegen Braunschweig (11.09.) und Gießen (18.09), ehe die NINERS dann am 25. September in der Messe Chemnitz gegen Oldenburg ihre erste Partie der neuen Bundesligasaison bestreiten und dabei hoffentlich wieder zahlreiche Zuschauer begrüßen können.