Danke DJ und alles Gute!Danke DJ und alles Gute!

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NINERS verabschieden Mister Buzzerbeater.

Danke DJ und alles Gute!

Im Profisport sind Ehen heutzutage nur noch selten für die Ewigkeit bestimmt. Menschen kommen und Menschen gehen. Ein Teil dieses Geschäfts, das eigentlich alle Beteiligten gut kennen. Und dennoch fallen manche Trennungen deutlich schwerer als andere. „DJ ist einfach ein großartiger Junge, den wir wirklich nur ungern ziehen lassen“, sagt Cheftrainer Rodrigo Pastore, wohlwissend, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für beide Seiten gekommen ist. Einerseits hätte Chemnitz, das in der easyCredit Basketball Bundesliga den nächsten Schritt machen möchte, Dominique Johnson künftig wohl nur noch eine kleinere sportliche Rolle bieten können. Andererseits fasst der sympathische Lockenkopf schon jetzt seine Zeit nach der Karriere ins Auge und strebt eine verlässliche Perspektive an, um parallel zum Basketball auch ein Studium absolvieren zu können. Darüber hinaus möchten er und seine Freundin, die gerade erst ihr Referendariat abschloss und vor dem festen Einstieg ins Berufsleben als Lehrerin steht, gern längerfristig an einem Ort heimisch werden.

 

„Wir, die ganze NINERS-Familie, sind DJ unglaublich dankbar für alles, was er in den letzten beiden Jahren hier auf- und abseits des Feldes geleistet hat. Er ist ein echter Musterprofi und wir wünschen ihm wie auch seiner Freundin Hannah für ihren weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute. Sie werden in Chemnitz immer willkommen sein“, betont Geschäftsführer Steffen Herhold, während Pastore noch einmal zurückblickt: „Als wir damals, 2019, das entscheidende Aufstiegsspiel gegen Hamburg verloren, war uns sofort klar, dass wir einen Spieler wie DJ brauchen. Einen, der sich immer fürs Team aufopfert, hart arbeitet und jeden Tag mit gutem Beispiel vorangeht. Der keine Verantwortung scheut und auch in der Kabine mal das Wort ergreift. So hat sich DJ in den letzten beiden Jahren unseren größten Respekt und vor allem jede einzelne Sekunde auf dem Feld mehr als verdient. Seine wichtigen Treffer waren dann noch das krönende Sahnehäubchen.“

 

Unvergessen bleiben wohl allen Chemnitzer Basketballfans zwei ganz besondere Würfe. Der erste fiel am 08. März 2020, als Johnson die NINERS ausgerechnet im letzten Spiel vor dem coronabedingten Saisonabbruch gegen Kirchheim mit einem sensationellen Dreier zum 111:111-Ausgleich in die zweite Verlängerung rettete. Legendär auch, wie er anschließend das Team einschwor: „No more overtime! This ends right here! We need stops, stops, stops!“ DJ ging voran, seine Kameraden folgten und krallten sich gemeinsam einen furiosen 131:125-Sieg im punktreichsten ProA-Spiel aller Zeiten. Johnson schloss die Saison mit einem Schnitt von acht Punkten, vier Rebounds sowie zwei Assists ab und durfte sich kurz darauf über den Aufstieg in die BBL freuen. „Auch wenn wir das viel lieber gemeinsam mit unseren Fans in der Halle gefeiert hätten, wird mir das immer als einer der größten Erfolge meiner Karriere in Erinnerung bleiben“, blickt Johnson stolz zurück.

 

In der BBL angekommen, wurde seine Rolle etwas kleiner. Im Schnitt standen drei Punkte, zwei Rebounds und ein Assist zu Buche. Mit dem souveränen Klassenerhalt durften Johnson und die NINERS aber erneut eine mehr als gelungene Saison bejubeln, gekrönt von seinem zweiten Sensationswurf im Chemnitzer Jersey. Am 14. Februar diesen Jahres empfingen die NINERS den großen FC Bayern München, hauten alles raus und lagen dennoch vier Minuten vor Schluss fast aussichtslos mit zwölf Zählern hinten. Dank Marcus Thornton, Terrell Harris und Niklas Wimberg kam Chemnitz aber wieder zurück und in der letzten Sekunde des Spiels landete das Leder in Johnsons Händen. DJ stieg hoch, drückte aus sieben Metern ab, Swoooosh, nothing but net, 85:83-Endstand, der Wurf des Jahres, die Sensation perfekt! DANKE DJ – WIR VERNEIGEN UNS!!!

 

„Das war ein fantastischer Moment. Für solche Erlebnisse und diese zwei unglaublichen Jahre hier in Chemnitz bin ich wirklich enorm dankbar. Die gesamte NINERS-Organisation hat mich und Hannah stets unterstützt, die Fans standen immer hinter uns und Chemnitz verdient es, in der ersten Bundesliga zu spielen. Ich bin stolz auf die Erfolge, die wir hier gemeinsam feiern durften, dass ich meinen Teil beigetragen und vielleicht auch ein paar Spuren in der NINERS-Historie hinterlassen habe. Zum Glück ist die Basketballwelt in Deutschland relativ klein. Man wird sich irgendwann wiedersehen und ich freue mich auf den Tag, an dem ich noch einmal in die Messe Chemnitz zurückkehren kann – ob als Spieler oder vielleicht nur als Zuschauer“, verabschiedet sich Dominique Johnson nach zwei wunderschönen Jahren. ALLES GUTE DJ UND BIS BALD!