Neuer Assistenztrainer für die NINERSNeuer Assistenztrainer für die NINERS

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Chemnitz nimmt Gjorgji Kochov unter Vertrag.

Neuer Assistenztrainer für die NINERS

Der erste Neuzugang für die kommende Spielzeit steht fest. Basketballbundesligist NINERS Chemnitz holt Gjorgji „Djole“ Kochov an Bord und stattet den Nordmazedonier mit einem bis 2023 gültigen Kontrakt aus. Der 36-jährige bringt viel Erfahrung auf hohem Niveau mit und tritt bei den Sachsen die Nachfolge des US-Amerikaners Daniel Sokolovsky an, der seinerseits den Cheftrainerposten beim slowakischen Erstligisten BKM Lucenec übernimmt. „Wir möchten Daniel für seinen Einsatz in der vergangenen Saison danken und wünschen ihm alles Gute für seine erste Profistation als Headcoach. Zugleich freuen wir uns sehr, mit Djole unseren absoluten Wunschkandidaten für den Job als Assistenztrainer bekommen zu haben. Er überzeugte uns von der ersten Sekunde und hinterließ bei seinem Besuch vor wenigen Wochen einen hervorragenden Eindruck, auf wie auch neben dem Feld“, zeigt sich Geschäftsführer Steffen Herhold begeistert. 

NINERS-Headcoach Rodrigo Pastore ist ebenfalls voll des Lobes für seinen neuen Assistenten: „Djole denkt und lebt Basketball wie wir. Voller Hingabe und Leidenschaft, immer gewillt, noch einen Schritt mehr zu gehen. Mit seiner umfassenden Erfahrung, seinem Basketballsachverstand, nicht nur im offensiven, sondern vor allem auch im defensiven und individuellen Bereich, sowie seinem hohen Arbeitseifer ist er genau der Typ Trainer, nach dem wir gesucht haben.“ Dies spiegelt sich auch in Kochovs Vorfreude auf seine erste Auslandsstation wieder. „Ich durfte bereits in meiner basketballbegeisterten Heimat auf sehr hohem Niveau coachen, aber die easyCredit BBL ist nochmal ein ganz neues Level. Mich hat schon immer fasziniert, mit welcher Professionalität, Disziplin und Nachhaltigkeit im deutschen Spitzensport gearbeitet wird. Genau das hat sich auch bei meinem ersten Besuch in Chemnitz bestätigt, weshalb ich nicht lange überlegen musste, um diese Gelegenheit und Herausforderung anzunehmen“, betont der diplomierte Sportwissenschaftler. 

Gjorgji Kochov wurde 1984 in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje geboren und fand wie viele Kinder im ehemaligen Jugoslawien frühzeitig zum Basketball. Die weltweit anerkannte „Balkanschule“ brachte ihn als Spieler bis in die erste Liga seines Heimatlandes, wo er zehn Jahre lang als Pointguard auf Korbjagd ging und mit den Topteams Rabotnicki beziehungsweise MZT Skopje drei nationale Meisterschaften und ebenso viele Pokalsiege feierte. In den letzten Jahren seiner aktiven Zeit arbeitete Kochov bereits als Jugendtrainer und übernahm nach dem Ende seiner Spielerkarriere direkt die U18- und U20-Teams der Kaderschmiede KK Vardar, mit denen er 2015 und 2016 dann auch umgehend die mazedonischen Juniorentitel gewann. Im gleichen Zeitraum fungierte Kochov als Co-Trainer des U16-Nationalteams seines Heimatlandes, später als Headcoach der U18-Auswahl und seit Sommer 2020 als Assistenztrainer der A-Nationalmannschaft.

Kochovs herausragende Arbeit im Jugendbereich blieb auch den nordmazedonischen Profiteams nicht lange verborgen. So stieg der Basketballenthusiast 2017, im Alter von gerade einmal 32 Jahren zum Cheftrainer des Erstligisten KK Vardar auf und übernahm 2018 das nationale „Powerhouse“ KK MZT Skopje, welches er gleich in seiner Premierensaison zur Meisterschaft führte. Auch in den beiden folgenden Jahren spielte MZT unter Kochovs Leitung stets ganz oben in Nordmazedonien mit, verpasste aber weitere Titel. Ebenso wie den ersehnten Aufstieg aus der zweiten in die erste Adrialiga, jeweils länderübergreifende Wettbewerbe, in denen sich Teams aus Serbien, Kroatien, Bosnien, Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien messen.

So griffen letztlich die im Profisport fast schon typischen Automatismen. Als MZT im März dieses Jahres „nur“ den vierten Platz in der nordmazedonischen Meisterschaft sowie Rang 5 in der zweiten Adrialiga belegte, wurde Kochov seines Amtes enthoben. Anschließend erhielt er aus der Balkanregion mehrere Angebote für eine neue Anstellung als Cheftrainer, aber eben auch die Offerte aus Chemnitz. „Djole wurde uns von einem Agenten, mit dem wir seit Jahren gut zusammen arbeiten, wärmstens empfohlen. Seine Vita und die ersten Telefonate waren vielversprechend. So holten wir Djole dann im Juni für eine Woche hier her, in der sich unser positiver Eindruck mehr als bestätigte“, erinnert sich Herhold. „Ich brauchte keine halbe Stunde, um zu wissen, dass ich Djole haben möchte. Er wird mehr als nur meine rechte Hand sein und seine Erfahrung als Headcoach ist enorm wertvoll, weil Djole genau weiß, was ein Cheftrainer will, macht und braucht. Deshalb ist er jetzt auch schon intensiv in unsere Teamzusammenstellung eingebunden, wird im Juli noch einmal nach Chemnitz kommen und künftig viel Verantwortung in unserer täglichen Trainingsarbeit haben“, sagt Pastore.

„Ich bin sehr froh, dass ich die Chance hatte, Chemnitz zu besuchen, Coach Rodrigo, Geschäftsführer Steffen Herhold und die NINERS-Organisation persönlich kennenzulernen. Alle sind wie eine große Familie, von der man einfach gern ein Teil sein möchte“, begründet Kochov seinen Entschluss, sich Sachsens erfolgreichstem Basketballclub anzuschließen. Bevor der sympathische Nordmazedonier mit Beginn der Saisonvorbereitung Anfang August endgültig nach Chemnitz übersiedelt, wird er in Skopje seine Verlobte Ana heiraten, die ihm mit dem gemeinsamen zweijährigen Sohn Nicola später gern nach Deutschland folgen möchte. Mit Blick auf seine Zukunft bei den NINERS hat der junge Familienvater einen großen Wunsch: „Ich habe in den letzten Wochen sehr viele Aufzeichnungen früherer Chemnitzer Spiele angeschaut, um Rodrigos Art des Basketballs noch besser zu verstehen. Dabei beeindruckte mich auch die großartige Atmosphäre in der Messe während der Aufstiegssaison. Deshalb hoffe ich, dass wir künftig wieder vor unseren tollen Fans spielen und mit ihnen gemeinsam möglichst viele Erfolge feiern können.“

Kochovs Verpflichtung ist für die NINERS ein wichtiger, jedoch nur der erste Schritt, die Strukturen des Clubs weiter zu professionalisieren, um in der Bundesliga konkurrenzfähig zu sein. Aktuell läuft bereits die Suche nach einem Nachfolger für den bisherigen Athletikcoach Tommaso Rizzacasa, der aus familiären Gründen in seine italienische Heimat zurückgekehrt ist. Darüber hinaus soll der Trainerstab um einen zusätzlichen Coach ergänzt werden und auch die Geschäftsstelle der Chemnitzer Korbjäger Zuwachs erhalten. „Die letzte Saison hat uns gezeigt, wie hoch das Niveau auf allen Ebenen in Deutschlands höchster Spielklasse ist und wo wir uns noch verbessern müssen, wenn wir uns nachhaltig in der BBL etablieren möchten“, sagt Herhold, der gemeinsam mit Pastore und Kochov außerdem intensiv am neuen Spielerkader arbeitet. Neben den bereits bekannten Verpflichtungen von Jonas Richter, Niklas Wimberg sowie Malte Ziegenhagen stehen weitere Personalentscheidungen kurz bevor und werden wie gewohnt nach Vertragszeichnung publiziert.