Preiserhöhung für Tageskarten - Frühbucheraktion verlängert
Eine wenig populäre, aber wichtige Entscheidung haben die Zweitligabasketballer NINERS Chemnitz bezüglich der Ticketpreise für die kommende Saison getroffen. Diese werden mit Beginn der neuen Spielzeit um jeweils zwei Euro in allen Kategorien erhöht. Nicht davon betroffen sind die Frühbucher-Dauerkarten, deren Verkauf bereits begonnen hat und jetzt bis zum 17. Juli verlängert wird. Außerdem haben Kinder in Zukunft nur noch bis zum Alter von 6 Jahren freien Eintritt ohne Sitzplatzanspruch. Kinder von 7 bis 12 Jahren zahlen fünf Euro für einen Sitzplatz in Kategorie 2 und 3, ab 13 Jahren kann man dann wie bisher ermäßigte Sitzplatzkarten erwerben. Dass man es sich nicht leicht machte, dafür spricht schon die relativ späte Entscheidung nach der abgelaufenen Saison und nachdem der Verkauf der Aktions-Dauerkarten bereits begonnen hat. Zwei Entwicklungen machten eine Preiserhöhung aber nahezu unvermeidlich: Einerseits haben sich die Etats der Zweitligakonkurrenten in den letzten vier Jahren verdoppelt, was sicher auch ein Grund dafür war, dass Chemnitz zuletzt dreimal die Playoffs verpasste, liegt man doch vom Budget her momentan im unteren Drittel der Liga. Eine von den NINERS durchgeführte Studie brachte die klare Erkenntnis, dass sämtliche Playoff-Teilnehmer der jüngeren Vergangenheit durchweg mit teils deutlich höheren Eintrittspreisen kalkulieren können. Präsident Martin Schuster: "2.000 Euro Mehreinnahmen pro Heimspiel sind für einen Verein wie die NINERS schon eine bedeutende finanzielle Größe, rechnet man dies auf 15 Partien um. Etwas höhere Qualität auf der ein oder anderen Position hätte uns im letzten Jahr vielleicht schon so manchen Sieg mehr beschert. Wir hatten ja gerade zu Hause einige knappe Spiele. Deshalb dürfen wir diese Möglichkeit nicht liegen lassen, schließlich will uns auch unser Publikum siegen sehen." Ein zweiter und sicher nachrangiger Grund ist der erhöhte Einsatz und Aufwand, der in Zukunft mit der Durchsetzung der freien Umgänge, die in den letzten Jahren immer sehr stark als Stehplätze genutzt wurden, verbunden ist. Aufgrund dessen ist auch die freie Sitzplatzwahl in der Kategorie 3, den sogenannten Außenblöcken, nicht mehr zu halten. Hier fordern die zuletzt kontinuierlich angestiegenen Zuschauerzahlen ihren Preis. Aus Sicherheitsgründen müssen nun Richtlinien und Bestimmungen durchgesetzt werden, die in der Vergangenheit manchmal toleriert wurden. Martin Schuster: "Diese Entwicklung war absehbar. Eine vollbesetzte Halle birgt natürlich auch erhöhtes Risiko bei einer möglichen Evakuierung. Dem müssen wir uns stellen, auch wenn es mit Aufwand verbunden ist und sicher nicht von jedem Fan mit Begeisterung aufgenommen wird." Natürlich hat man sich auch Gedanken gemacht, wie die preisliche Entwicklung abzufedern ist. Deshalb wird es in den Kategorien 2 und 3 ab sofort Familienkarten geben, die zum Preis von zwei Einzelkarten plus fünf Euro bis zu vier Sitzplätze für Familien mit zwei Kindern bieten. Außerdem werden künftig nicht erst nach Ausverkauf der Sitzplätze, sondern gleich von Beginn an Stehplätze für abgegrenzte Bereiche hinter den Körben angeboten, die 10 Euro bzw. ermäßigt 8 Euro kosten. Eine weitere Maßnahme, um den Zuschauern preislich entgegen zu kommen, ist die Verlängerung der Frühbucheraktion für Dauerkarten bis zum 17. Juli. Diese sichert nicht nur einen festen Platz, sondern ist nach der Preiserhöhung bei 15 Spielen auch noch um 30 Euro attraktiver geworden. Martin Schuster: "Wir wissen, dass wir mit einer Preiserhöhung nach einer sehr durchwachsenen Saison nicht überall auf Zustimmung stoßen. Wir bemühen uns derzeit in vielen Bereichen und mit erheblichem finanziellen Einsatz, den Basketball in Chemnitz weiter zu professionalisieren, um mittelfristig in dieser immer stärker werdenden Liga auch wieder ein Kandidat für die Playoffs zu sein und vielleicht irgendwann einen weiteren, großen Schritt zu machen. Ich gehe davon aus, dass unser Publikum einen Qualitätssprung in vielen Bereichen über die Saison wahrnehmen wird und eine Preiserhöhung – wenn auch noch nicht gleich heute – als vertretbar anerkennen kann."