Hauchdünn an der Sensation vorbeiHauchdünn an der Sensation vorbei

77 : 76

FC Bayern Münchenvs.NINERS Chemnitz

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Chemnitz bringt Bayern München an den Rand einer Niederlage.

Hauchdünn an der Sensation vorbei

Es wäre DIE Überraschung im bisherigen Saisonverlauf der easyCredit Basketball Bundesliga gewesen und einer der geschichtsträchtigsten Momente der NINERS-Historie. Der Aufsteiger zeigte am Sonntag bei seiner Sport1-Live-Premiere eine sensationelle Vorstellung und brachte den großen FC Bayern München in dessen Audi Dome beinahe zu Fall. Doch in letzter Sekunde zog der haushohe Favorit dank seines nervenstarken Nationalspielers Paul Zipser noch einmal den Kopf aus der Schlinge, im Fußball würde man wohl vom oft beschworenen Bayern-Dusel sprechen, und gewann das Spiel gegen leidenschaftlich kämpfende Chemnitzer mit 77:76 (39:33). „Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft, die heute allen Widrigkeiten trotzte und Bayern München, dem wohl besten Team Deutschlands, einen riesigen Kampf lieferte. Wir waren nur zwei Sekunden vom Sieg entfernt.“ 

Ausgerechnet im ersten Spiel der Chemnitzer Vereinsgeschichte, das live und kostenlos im deutschlandweiten FreeTV auf Sport1 übertragen wurde, hatten Sachsens beste Korbjäger mit einigen Personalsorgen zu kämpfen. Center Filip Stanic musste wie in den Vorwochen aufgrund eines Muskelbündelrisses passen, Kapitän Malte Ziegenhagen trat die Reise nach München wegen der nahenden Geburt seines ersten Kindes gar nicht erst an und zu guter Letzt fehlte US-Pointguard Wes Clark, weil er kurz vor einem Wechsel nach Italien steht. Folglich war der Spielverlauf zu Beginn der Partie alles andere als überraschend. München bestimmte das Geschehen, setzte sich im ersten Viertel bereits auf 26:17 ab und erhöhte bis Mitte des zweiten Durchgangs auf 36:23.

Dann aber fanden die NINERS allmählich besser ins Match, hielten nun vor allem defensiv wie auch im Kampf um Rebounds wesentlich besser dagegen und durften sich vorn über die Distanztreffer von Jonas Richter sowie Terrell Harris freuen. Letzterer setzte von der Freiwurflinie dann auch den Schlusspunkt der ersten Hälfte und brachte die „Orange Army“ wieder auf 33:39 heran. Direkt nach dem Seitenwechsel fing Niklas Wimberg Feuer und nagelte binnen zwei minuten drei Distanzwürfe zur Chemnitzer 42:39-Führung durch die Reuse. Bayerns Startrainer Andrea Trinchieri reagierte umgehend mit einer Auszeit, wodurch sich die NINERS aber nicht aus dem Tritt bringen ließen. Zwar fand München nun offensiv regelmäßig Lösungen, im Zweifel über ihren Topscorer jenes Abends, Nick Weiler-Babb, doch Sachsens beste Korbjäger hatten immer wieder Antworten parat. Mal Routinier Virgil Matthews am Brett, mal Marcus Thornton oder George King vom Perimeter. So blieb die Partie weiterhin völlig offen und ging beim Stand von 57:57 in den alles entscheidenden Schlussabschnitt. 

Chemnitz hatte längst Lunte gerochen und versuchte mit aller Macht die Sensation zu greifen. Matthews per Dreier zum 64:57 für den Underdog. Harris ebenfalls von draußen zum 67:60. Thornton am Brett artistisch zum 72:67. Harris gewitzt zum 74:70. Und selbst als der NBA-erfahrene Paul Zipser die Münchner nach langer Zeit mit einem Distanztreffer mal wieder in Führung brachte (75:74), hatte Kraftpaket Joe Lawson noch einen Pfeil im Köcher und netzte zum neuerlichen 76:75 für Chemnitz. Als dann auch noch Vladimir Lucic vergab und King den Ball für die NINERS sicherte, lag die Sensation in der Luft. Doch Thornton wurde in aussichtsreicher Lage von Weiler-Babb geblockt, Zipser zog auf der Gegenseite clever das Foul, verwandelte eiskalt beide Freiwürfe und so blieben Chemnitz nur noch 2.8 Sekunden für einen letzten Gegenschlag. Thornton zu Lawson, der aus voller Drehung mit dem Wurf Richtung Korb, doch leider zu ungenau, Schlusssirene, aus, vorbei. „So bitter diese Niederlage auch ist, können wir erhobenen Hauptes vom Feld gehen und sehr viel Positives aus dieser Partie mitnehmen“, wandte Rodrigo Pastore den Blick abschließend doch optimistisch Richtung Zukunft.

STATISTIK:
FC Bayern München vs. NINERS Chemnitz 77:76 (26:17, 13:16, 18:24, 20:19) 

Wimberg (16 Punkte), Harris (13), Thornton (13), Lawson (9), Richter (9), King (6), Matthews (5), Mike (5), Figge, Johnson

TERMIN:
NINERS Chemnitz vs. Telekom Baskets Bonn, Freitag, 15.01.2021, 19:00 Uhr, Messe Chemnitz

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