NINERS und 46ers lechzen nach dem ersten Sieg
Kampf um den Klassenerhalt
Am Freitag steigt ab 20:30 Uhr in der Sporthalle Gießen-Ost ein wegweisendes Duell um den Verbleib in der easyCredit Basketball Bundesliga. Sowohl die gastgebenden JobStairs GIESSEN 46ers als auch die NINERS Chemnitz sind nach nunmehr sechs absolvierten Spieltagen noch ohne Punktgewinn und zieren gemeinsam das Tabellenende. Beide Teams wollen ihre Niederlagenserie unbedingt beenden und dem Sieger winkt sogar der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Die spannungsgeladene Begegnung wird wie alle anderen BBL-Partien natürlich wieder live und in voller Länge auf Magenta Sport übertragen.
Wie groß der Druck vor dem Treffen der Kellerkinder ist, zeigt allein die jüngere Personalpolitik auf beiden Seiten. Chemnitz, wenn zum Teil auch verletzungsbedingt, tätigte mit Joe Lawson und Wes Clark bereits zwei Nachverpflichtungen. Nur deren vier sind im gesamten Saisonverlauf überhaupt möglich. Gießen hingegen trennte sich erst diese Woche von Cheftrainer Ingo Freyer, der seit 2017 die Geschicke bei den 46ers leitete. Seine Nachfolge tritt der 40-jährige Rolf Scholz an, bislang Headcoach des ProB-Farmteams der Hessen. „Aufgrund der aktuellen Tabellensituation haben wir uns entschieden, eine Veränderung vorzunehmen“, erklärt Gießens Geschäftsführer Mike Koch die Personalrochade.
Inwiefern der kurzfristige Trainerwechsel die Spielweise der 46ers am Freitag beeinflusst, bleibt abzuwarten. Das Chemnitzer Team will in jener Partie aber ohnehin erst einmal auf sich selbst schauen. „Es gilt, die vielen kleinen, vermeidbaren Fehler abzustellen“, sagt NINERS-Coach Pastore mit Blick auf zahlreiche Ballverluste, vergebene Korbleger und verpasste Rebounds in den letzten Partien. Dass man es besser kann, zeigte die Mannschaft insbesondere im Schlussviertel gegen Würzburg, wengleich die Aufholjagd letztlich unbelohnt blieb. „Der Einsatz hat gestimmt und auch die nötigen Kraftreserven waren da“, hebt Pastore hervor.
Insbesondere letztgenannter Punkt könnte am Freitag eine große Rolle spielen. Schließlich drohen mit Filip Stanic, Wes Clark und Dominique Johnson erneut drei Leistungsträger auszufallen, was allein die Rotation spürbar verkürzt. Zudem pflegt Gießen ein sehr schnelles, offensivlastiges Spiel, welches dem Kontrahenten entsprechende konditionelle Fähigkeiten abverlangt. Die NINERS werden also zweifellos einen langen Atem benötigen, körperlich, aber auch mental, wie Pastore betont: „Wir müssen konstanter in unseren Leistungen werden, entschlossener auftreten und dürfen uns nach Fehlern nicht gleich aus der Ruhe bringen lassen.“
Gleiches gilt wohl auch für den nächsten Gegner, der inklusive Pokal nunmehr neun Niederlagen am Stück kassierte und daher wohl nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen wird. Immerhin kann Gießens Neu-Coach Scholz bei seiner BBL-Premiere personell wohl aus dem Vollen schöpfen, vor allem auf die Dienste der vier US-amerikanischen Topscorer Brandon Thomas (13.2 Punkte pro Partie), Jonathan Stark (11.8), Scottie James (10.0) und Liam O'Reilly (9.2) vertrauen. Doch auch die besten deutschen 46ers, Johannes Richter (8.8) und Alen Pjanic (8.3), sollte Chemnitz nicht aus den Augen verlieren, wenn man am Freitag gewinnen will.
TERMIN:
JobStairs GIESSEN 46ers vs. NINERS Chemnitz, Freitag, 18.12.2020, 20:30 Uhr, Sporthalle Gießen-Ost