Wer dachte, das erste Playoffspiel zwischen den Basketballzweitligisten NINERS Chemnitz und RÖMERSTROM Gladiators Trier, das die Sachsen vergangenen Freitag mit 76:70 für sich entschieden, wäre an Spannung nicht zu überbieten gewesen, wurde gestern Abend eines Besseren belehrt.
NINERS erkämpfen sich 2:1-Führung
In einer höchst dramatischen Partie trotzten die NINERS vielen Widrigkeiten, kämpften bis zum Umfallen und gewannen letztlich hauchdünn mit 80:78. Gerade im Vergleich zur kürzlichen 48:64-Niederlage in Trier zeigte Chemnitz eine beeindruckende Leistungssteigerung und durfte sich so mit mehr als 2.000 Zuschauern in der Richard-Hartmann-Halle über die 2:1-Viertelfinalführung freuen. Das vierte Duell beider Teams steigt bereits am Samstag in der Arena Trier. Sollten die Moselstädter dort abermals ausgleichen, käme es zu einem alles entscheidenden fünften Match, welches dann am Ostermontag erneut in der „Hartmann-Hölle“ stattfinden würde. In jenem Fall wären Tickets ab Samstagabend im Onlineshop sowie Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr im NINERS-Office und natürlich an der Abendkasse erhältlich. Dauerkartenbesitzer können bis Sonntagabend online oder in der Geschäftsstelle von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen. Anschließend gehen ungenutzte Plätze in den freien Verkauf. Im dritten Playoffduell mit Trier erwischte Chemnitz am Mittwochabend einen echten Traumstart und ging angeführt von Joe Lawson sowie Malte Ziegenhagen blitzschnell mit 18:7 in Front. Der Vorsprung blieb bis zur ersten Viertelpause relativ konstant (26:17) und auch im zweiten Abschnitt gaben die NINERS zunächst weiter den Ton an. Doch nach Ziegenhagens Treffer zum 34:23 verlor man etwas den Faden, was sicher auch an der kurzen Rotation lag. Denn neben dem bereits länger verletzten Daniel Mixich fiel kurzfristig noch Jonas Richter mit Magen-Darm-Grippe aus und so standen NINERS-Coach Rodrigo Pastore nur sieben gestandene Spieler zur Verfügung. Die Gladiators waren dagegen mit voller Kapelle angereist und schienen nun erstmals ihre vermeintlichen Konditionsvorteile ausnutzen zu können. Dabei erwiesen sich gerade die wendigen Akteure Brandon Spearman und Sebastian Herrera als beste Waffen und verkürzten bis zur Halbzeitpause auf 38:45. Nach dem Seitenwechsel schlug das Pendel aber wieder zugunsten der NINERS aus. Mit seinem 500. Zähler in dieser Saison markierte Lawson das 53:44 und erhöhte wenig später auf 57:46. Chemnitz hatte bereits Mitte des dritten Viertels mehr Punkte erzielt als drei Tage zuvor beim Gastspiel in Trier über das komplette Match hinweg. „Offensiv haben wir uns enorm gesteigert und vor allem sehr mannschaftsdienlich gespielt“, verwies Lawson auf die 23 direkten Korbvorlagen seines Teams. Die Gäste setzten mehr auf Einzelaktionen, was Ende des dritten Viertels allerdings oftmals zum Erfolg führte, so dass Trier wieder auf 57:61 herankam. Jener Trend setzte sich im Schlussabschnitt weiter fort und bescherte Trier nach 35 Spielminuten den 67:67-Ausgleich. Chemnitz schien offensiv allmählich die Luft auszugehen, doch im rechten Moment mobilisierte Lawson seine letzten Kraftreserven und jagte zwei Dreier zur 77:71-Führung durch die Reuse. Eine Vorentscheidung war damit aber noch nicht gefallen, denn die Gladiators bäumten sich erneut auf und kamen der Wende extrem nah, als sie Sebastian Herrara eine Minute vor Schluss per Dreier erstmals seit dem 3:2-Auftakt wieder in Front brachte (77:78). Sollten die NINERS nach einer grandiosen kämpferischen Leistung diese Begegnung doch noch verlieren, weil ihnen auf der Zielgeraden die letzten Körner fehlten? „NEIN!“, hieß die Antwort von Joe Lawson, der den Ball kurz vor Spielende von Simon Schmitz stiebitzte, sich auf dem Weg zum Korb nur unsportlich von John Eggleston stoppen ließ, zwei Freiwürfe zum 80:78 traf und auch den letzten Rebound der Partie holte. Mit insgesamt 36 Punkten avancierte der Center nicht nur zum besten Akteur des Abends, sondern wurde für seine herausragende Saisonleistung anschließend zum NINERS-MVP der Spielzeit 2016/17 gekrönt. „Ich bedanke mich bei den Fans für diese Ehrung, möchte sie aber an unser ganzes Team weitergeben, weil jeder einen sehr großen Anteil an unserem Erfolg hat. Auch die Fans selbst und es ist eine Ehre, in diesen Playoffs noch einmal vor ihnen spielen zu dürfen“, freute sich Lawson schon auf das nächste Heimspiel in der „Hartmann-Hölle“.
STATISTIK:NINERS Chemnitz vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 80:78 (26:17, 19:21, 16:19, 19:21), 2.023 Zuschauer Lawson (36 Punkte), Carter (15), Ziegenhagen (13), Matthews (7), Seiferth (4), Bradshaw (3), Fleischmann (2), Wess
TERMIN:RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. NINERS Chemnitz, Samstag, 15.04.2017, 19:00 Uhr, Arena Trier OPTIONAL: NINERS Chemnitz vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier, Montag, 17.04.2017, 17:00 Uhr, Richard-Hartmann-Halle