powered by Orange Army Chemnitz. Hier findet ihr in regelmäßigen Abständen spannende Interviews mit Spielern, Trainern, Mitarbeitern und Unterstützern der NINERS. Diese könnt ihr euch in kompletter Fassung auch auf unserem neuen YouTube-Channel anhören.
Sideline Story: Rodrigo Pastore
Die Saison 2015/16 der NINERS Chemnitz ist vorbei, was für die Fans von Sachsens besten Basketballern bedeutet, dass sie keine Spielberichte, keine Vorberichte und auch keine neuen Ausgaben von NINERS360 haben, um immer auf dem neusten Stand rund um die NINERS zu bleiben. Deshalb haben wir jetzt eine neue Kategorie über den Sommer: Sideline Story powered by Orange Army Chemnitz. In regelmäßigen Abständen wird es hier Interviews mit Spielern, Trainern, Mitarbeitern und Unterstützern der NINERS geben. Außerdem besteht die Möglichkeit, sämtliche Interviews (mit Inhalten, die nicht hier erscheinen) auf dem neuen YouTube-Channel der NINERS Chemnitz anzuhören.
>> zum vollständigen AudiobeitragDen Anfang in dieser Reihe macht der Headcoach. Rodrigo Pastore hat uns ein paar Fragen beantwortet. Themen waren der Rückblick auf die Saison 2015/16, eine kleine Vorschau auf die neue Spielzeit und vieles mehr.
Welche Schulnote würdest du den NINERS für die letzte Saison geben?
Ich würde dem Team eine “2” geben. Das Erreichen der Playoffs war eine große Leistung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass während der Saison bei weitem nicht alles perfekt für uns gelaufen ist. Wir mussten mit verschiedenen Hindernissen klarkommen. Manchmal erreichen Teams ihre Ziele, weil alles so verläuft, wie es von Beginn an geplant war, was bei uns leider nicht der Fall war. Ich habe das Gefühl, dass wir nicht konstant genug waren, auch deshalb haben wir ein paar Spiele verloren, die wir sonst gewonnen hätten. Wenn diese Ausrutscher nicht passiert wären, hätte ich dem Team die beste Note gegeben.
In der “Freien Presse” hast du davon gesprochen, dass das Team in der zurückliegenden Saison zwei Gesichter hatte. Könntest du das noch etwas genauer erklären?
Ich glaube das dritte Spiel im Playoff-Viertelfinale hat das recht gut gezeigt. Es hat so gewirkt, als wären das Team in den ersten Minuten und das Team danach ein komplett anderes gewesen. Das eine Gesicht ist, dass wir unser Potential fast komplett ausnutzen, was natürlich der Traum jedes Trainers ist. Der erste Teil des Spiels war NINERS-Basketball sehr nah an der Perfektion. Wir haben keine unötigen Turnover produziert, haben Jena keine Rebounds geschenkt und haben mit unserem Spiel dafür gesorgt, dass es in der Sparkassen Arena ganz leise wurde. Im zweiten und dritten Viertel haben wir das andere Extrema auf das Parkett gebracht. Vor allem nach der Verletzung von Daniel Mixich hatten wir Probleme die Würfe zu bekommen, die wir nehmen wollen, es gab keine gute Ballbewegung mehr und wir haben offensiv Aktionen erzwungen. Ein weiteres Problem war, dass wir Jena den Ball viel zu oft geschenkt haben. In der Verteidigung haben wir es zu selten geschafft, den Gegner vor uns zu halten und unser Reboundverhalten war viel zu schlecht, um gegen ein Team wie Jena bestehen zu können.
Wie sieht es mit den Planungen für die neue Saison aus?
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch etwas zu früh, um über Vertragsunterschriften zu reden. Jeder weiß, dass alle Teams als erstes die deutschen Positionen abdecken wollen. Optimalerweise würden wir am 1. August mit dem Training beginnen wollen, aber das ist alles noch ziemlich weit weg. Im Moment suchen wir nach Spielern, die uns helfen können, die Qualität des Teams zu verbessern. Als erstes werden das Deutsche sein und danach Amerikaner. Außerdem führen wir aktuell Gespräche mit Spielern aus dem Vorjahr, die wir hier in Chemnitz halten möchten.
Wie ändern sich deine Aufgaben ohne den Sportdirektor Pete Miller, dessen Vertrag ja nicht verlängert wurde?
Natürlich fehlt Pete, in erster Linie vor einem Spiel war es immer sehr hilfreich, mit jemandem reden zu können, der auch als Coach gearbeitet hat. Man hat das Gefühl, die gleiche Sprache zu sprechen, was hilft, sich gegenseitig besser zu verstehen. Auf der anderen Seite gibt es in der Organisation sehr kompetente Leute, wie zum Beispiel Martin Schuster, Steven Boyens oder die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle, welche helfen, die Abstinenz von Pete nicht so sehr ins Gewicht fallen zu lassen.
Wenn du dir einen Spieler aussuchen könntest, der im NINERS Team 2016/17 steht, wer wäre das?
Ich würde sehr gern Bradley Wannamaker von den brose baskets Bamberg zusammen mit Virgil spielen sehen.
Was möchtest du in der neuen Saison verbessern?
Wir haben intern viel darüber beraten und ich denke, dass wir die spielerische Qualität ein wenig verbessern müssen. Die individuelle Qualität des Teams muss angehoben werden. Wir wollen Jugend und Erfahrung vermischen. Das ist keine Kritik am Team der letzten Saison, dennoch wollen wir die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern etwas vergrößern. Es sollte also niemand überrascht sein, wenn wir mal einen Spieler, der viel Erfahrung hat, unter Vertrag nehmen. Dennoch wollen wir auch junge Spieler mit viel Entwicklungspotential dazu bewegen, einen Vertrag bei den NINERS zu unterschreiben. Taktisch gesehen, hoffe ich auch, dass wir Fortschritte machen. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf Situationen liegen, die am Ende eines Spiels über Sieg und Niederlage entscheiden. Auch bei Einwürfen wollen wir uns verbessern und ich möchte einige Alternativen für unsere Verteidigung bei Blöcken finden. Ich wollte letzte Saison manches spielen lassen, das uns aufgrund unseres Personals nicht möglich war. Hoffentlich können wir mit dem neuen Team etwas variabler an beiden Seiten des Feldes sein.
Was ist das Ziel für die Saison 2016/2017?
Natürlich ist das Ziel, genau wie dieses Jahr, die Playoffs zu erreichen. Da dies aber nur bedingt in unserer Hand liegt, ist es für mich wichtig, wie das Team auftritt und wie oft wir unser Potential ausschöpfen können.
Bei welchem Trainer würdest du gern einmal hospitieren?
Ohne Frage ist das Andrea Trinchieri aus Bamberg. Vor ein paar Tagen war ich zusammen mit Jonas Richter und Daniel Mixich in Bamberg, wo wir die Chance hatten, eine Trainingseinheit von Bamberg zu verfolgen. Ich denke, dass es eine gute Erfahrung für die beiden war und hoffe, dass ich so etwas in Zukunft mit anderen Spielern wiederholen kann.
Was denkst du, wer dieses Jahr NBA Champion wird?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Team aus dem Westen wird. Sollten es die Golden State Warriors nicht schaffen, werden es Die San Antonio Spurs machen.
Und wer holt die deutsche Basketballmeisterschaft 2016?
Zur Zeit sehe ich kein Team, das Bamberg drei mal in nur fünf Spielen schlagen kann.