Chemnitz ringt Rostock nieder
Dreierspektakel
Mit bärenstarker Dreierquote und etwas Glück haben sich die NINERS ihren fünften Saisonsieg in der easyCredit Basketball Bundesliga gesichert. Vor 4.696 Zuschauern behielt das Pastore-Team am Samstag in der heimischen Messe gegen die ersatzgeschwächten ROSTOCK SEAWOLVES mit 97:92 die Oberhand. Ganze 21 der 42 Chemnitzer Distanzversuche rauschten erfolgreich durch den Ring. Weil die Gäste ihrerseits auch 14 Dreier verwandelten, blieb das Match nur knapp hinter dem Bundesligarekord, welchen Hamburg und Göttingen 2023 mit insgesamt 36 erfolgreichen Dreiern, wohlgemerkt nach doppelter Overtime, aufstellten. Schon am Dienstag steht für die NINERS das nächste Heimspiel an, wenn man um 19:00 Uhr im EuroCup den türkischen Traditionsverein Besiktas Istanbul empfängt. Restkarten für diese spannungsgeladene Partie sind noch im Onlineshop (https://tickets.chemnitz99.de/shop/107), am Dienstag zwischen 10:00 und 13:00 Uhr im Fanshop auf der Annaberger Straße sowie gegebenenfalls an der Abendkasse erhältlich.
Gegen Rostock konnte NINERS-Coach Pastore personell aus dem Vollen schöpfen und ließ dieses Mal den noch leicht angeschlagenen Kapitän Kaza Kajami-Keane sowie Robbie Beran als überzählige Ausländer in zivil auf der Bank. Auch Last-Minute-Neuzugang Jordan Schakel blieb zwei Tage nach seiner Ankunft noch ohne Einsatzzeit. Währenddessen hatten die SEAWOLVES mit D’Shawn Schwartz, Kassim Nicholson, Andy van Vliet, Elias Baggette, Jordan Bowden sowie den Langzeitverletzten Robin Amaize und Dominic Lockhart gleich sieben Ausfälle zu beklagen. Dem Auftritt der Gäste war dies über weite Strecken der Partie aber kaum anzumerken, warfen sich die verbliebenen Rostocker doch höchst aufopferungsvoll ins Duell mit Chemnitz und zogen im Auftaktdurchgang gleich einmal auf 27:20 davon. Kurz vor und nach der ersten Viertelpause brachten Yordan Minchev, Nike Sibande und Amadou Sow das Chemnitzer Team auf 28:29 heran, ehe die SEAWOLVES mit dem nächsten kleinen Lauf erneut auf 39:33 enteilten. Ein Dreier plus Bonusfreiwurf von NINERS-Topscorer Ty Brewer sorgte dann aber für eine kleine Initialzündung, in deren Folge Chemnitz wieder voll im Match war und die Führung regelmäßig wechselte. Das letzte Wort der ersten Halbzeit hatte schließlich erneut Ty Brewer, der aus acht Metern zum 52:51-Pausenstand traf.
Offensiv war das NINERS-Spiel, insbesondere dank der starken Dreierquote durchaus gefällig, doch defensiv und im Reboundduell ließen die Chemnitzer einige Wünsche offen. Beide Baustellen bekam man trotz einer zwischenzeitlichen 58:53-Führung zu Beginn des dritten Viertels auch weiterhin kaum in Griff, was dann maßgeblich einen 17:2-Lauf der Gäste in nur vier Spielminuten begünstigte. Plötzlich lag die Orange Army 60:70 hinten, ehe ihr Corey Davis und Yordan Minchev mit den nächsten beiden Dreiern neues Leben einhauchten. Gästetrainer Przemyslaw Frasunkiewicz reagierte unmittelbar mit einer Auszeit, doch nach dieser legte Minchev direkt mit fünf weiteren Punkten nach. Bis zur letzten Viertelpause hatte Chemnitz dann schon den Ausgleich erzielt (76:76) und wollte nun gegen sichtbar müder werdende SEAWOLVES endgültig den Deckel drauf machen. Brewer, Sibande, Sow und Minchev stellten mit schönen Aktionen auf 88:77, doch auch der viertelübergreifende 28:7-Lauf sollte noch keine Vorentscheidung bedeuten. Dank dreier Distanztreffer von Sid-Marlon Theis und TJ Crockett kämpfte sich Rostock drei Minuten vor Schluss wieder auf 86:88 heran. Auf jene Distanztreffer der Gäste antworteten die NINERS, ganz passend zum Spiel, aber ebenfalls mit einer weiteren Salve vom Perimeter. Dreier Yebo, Dreier Davis, Dreier Yebo zum 97:88 und damit zur endgültigen Entscheidung in einem äußerst unterhaltsamen Match, das Chemnitz letztlich zwei ganz wichtige Punkte sowie den Sprung auf Tabellenplatz 12 bescherte.
TRAINERSTIMMEN
Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Wir hatten heute Glück, dass bei Rostock mehrere wichtige Spieler fehlten. Dafür rückten die anderen zusammen und gerade TJ Crockett sowie Lukasz Kolenda bereiteten uns große Probleme. Insgesamt war ich mit unserer Offensivleistung zufrieden, aber abgesehen von den ersten fünf Minuten des Schlussviertels sahen wir defensiv nicht gut aus und auch das Reboundduell haben wir klar verloren, was Rostock viele zweite Chancen ermöglichte. Dafür erlaubten wir uns nur acht Ballverluste und haben stark von draußen getroffen. Ich hoffe, dass wir diese positive Entwicklung unseres Offensivspiels am Dienstag gegen ein sehr starkes Besiktas-Team fortsetzen können.“
Przemyslaw Frasunkiewicz (Rostock): „Glückwunsch an Coach Pastore und das Chemnitzer Team, das es hinten raus wirklich gut gemacht hat, während uns die Kraft ausging. Wir spielten heute aufgrund zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle nur mit sieben Spielern, darunter zwei ganz junge Kerle und haben uns dennoch lange Zeit richtig teuer verkauft. Deshalb bin ich sehr stolz auf mein Team, weil wir trotz der widrigen Umstände gegen einen starken, gut gecoachten Kontrahenten auf Augenhöhe waren. Wir setzten unseren Gameplan um, mussten natürlich auch etwas riskieren und Chemnitz war heute von draußen extrem heiß. Deshalb ging das Spiel leider verloren, aber wir können erhobenen Hauptes vom Feld gehen, weil wir unter schweren Umständen mithielten und uns insgesamt in die richtige Richtung entwickeln.“
STATISTIK
NINERS Chemnitz vs. ROSTOCK SEAWOLVES 97:92 (25:27, 27:24, 24:25, 21:16), 4.696 Zuschauer
Brewer (21 Punkte), Yebo (20), Minchev (14), Sow (13), Sibande (10), Davis (8), Newman (7), Mushidi (4), Kellig (nicht eingesetzt), Schakel (nicht eingesetzt), Schilling (nicht eingesetzt), Steinfeld (nicht eingesetzt), verletzt oder pausiert: Bedime, Beran, Kajami-Keane
TERMINE
BKT EuroCup: NINERS Chemnitz vs. Besiktas GAIN Istanbul, Dienstag, 23.12.2025, 19:00 Uhr, Messe Chemnitz
easyCredit BBL: SYNTAINICS MBC vs. NINERS Chemnit, Freitag, 26.12.2025, 18:30 Uhr, QUARTERBACK Immobilien ARENA Leipzig
easyCredit BBL: NINERS Chemnitz vs. VET-CONCEPT Gladiators Trier, Dienstag, 30.12.2025, 20:00 Uhr, Messe Chemnitz
easyCredit BBL: NINERS Chemnitz vs. RASTA Vechta, Sonntag, 04.01.2026, 15:00 Uhr, Messe Chemnitz