Dezimierte NINERS gewinnen in Panevezys
Erfolgserlebnis
„Es ist nie leicht, ein Auswärtsspiel im EuroCup zu gewinnen – erst recht nicht unter diesen Umständen. Deshalb bin ich sehr stolz auf die Leistung meines Teams und den Zusammenhalt, den die Spieler zeigten“, wusste NINERS-Cheftrainer Rodrigo Pastore den Wert des 85:79-Erfolgs bei Lietkabelis Panevezys hoch einzuschätzen. Obwohl die Chemnitzer am Dienstagabend ohne ihre beiden etatmäßigen Pointguard Corey Davis und Kaza Kajami-Keane antraten, holten sie im elften EuroCup-Spiel der laufenden Saison den fünften Sieg und bleiben damit weiter im Rennen ums Achtelfinale. Das nächste Pflichtspiel wartet schon am Samstag, wenn die „Orange Army“ um 20:00 Uhr in der heimischen Messe Chemnitz auf Rostock trifft. Tickets für jene und nachfolgende Heimspiele sind wie gewohnt im Fanshop, in den Vorverkaufsstellen der Freien Presse und natürlich im Online-Shop erhältlich (https://tickets.chemnitz99.de/shop/107).
Nach dem schwachen Auftritt gegen Würzburg wollten sich die NINERS am Dienstag in Ltauen unbedingt rehabilitieren, mussten zunächst aber zwei Rückschläge hinnehmen. Zum einen konnte Kapitän Kaza Kajami-Keane die Reise aufgrund von Oberschenkelbeschwerden gar nicht erst antreten. Zum anderen versuchte Corey Davis, der wegen eines Krankheitsfalls in der Familie kurzfristig nach Italien geflogen war, noch rechtzeitig zum Team zu stoßen, wurde beim Zwischenstopp in Polen dann aber wahrlich vom Winde verweht. Statt plangemäß in Krakau zu landen, wurde seine Maschine nach Katowice umgeleitet, wodurch der Pointguard den Anschlussflug nach Litauen verpasste und folglich ebenfalls dem Team fehlte. Angesichts der personellen Engpässe rückten die restlichen NINERS-Spieler in Panevezys aber noch enger zusammen und sprangen gemeinschaftlich für ihre fehlenden Teamkameraden in die Bresche.
So führten insbesondere Kostja Mushidi, Nike Sibande und Kevin Newman, welche sich vornehmlich die Aufbauarbeit teilten einen 17:5-Traumstart der Chemnitzer herbei. Insgeheim profitierten die Sachsen natürlich auch davon, dass beim Gastgeber mit Jamel Morris, Vytenis Lipkevicius und Justas Formanavicius ebenfalls drei Stammspieler fehlten. Dennoch kam Panavezys, angeführt von den früher auch schon in Deutschland aktiven Korbjägern Kris Kullamae (19 Punkte) und Michael Flowers (10) alsbald zum 21:21-Ausgleich. Kurz vor der ersten Viertelpause verschafften Mushidi und Ty Brewer den NINERS aber wieder ein kleines Polster (26:21), welches sie mit Unterstützung von Newman, Kevin Yebo und Yordan Minchev im zweiten Durchgang abermals zweistellig machten (44:34). Wenig später ging es beim Stand von 49:36 in die Halbzeitpause, aus der die „Orange Army“ endlich einmal hellwach herauskam und ihren Vorsprung Schritt für Schritt auf 62:44 erhöhte.
15 Minuten vor Schluss schienen 18 Zähler Vorsprung ein vermeintlich beruhigendes Polster zu sein, doch wie schon so oft in dieser Saison sollte es hinten raus noch einmal richtig spannend werden. Dies lag zum einen daran, dass Chemnitz im Wesentlichen nur mit sieben Mann rotierte und die Kräfte im 22. Pflichtspiel der gerade erst zweieinhalb Monate währenden Saison zunehmend nachließen. Andererseits traf man nicht immer die beste Wurfauswahl, weshalb die offensive Punktausbeute etwas zurückging und nicht zuletzt war den NINERS auf der Zielgeraden bei sukzessive abschmelzendem Vorsprung auch eine gewisse Nervosität anzumerken. So kam Panevezys letztlich 80 Sekunden vor Schluss wieder auf 79:80 heran, doch mit einer echten Willensleistung erkämpfte Amadou Sow die nächsten Chemnitzer Punkte, gefolgt von zwei sauberen „Defensiv-Stops“, in deren Folge Sibande und Newman von der Freiwurflinie den 85:79-Endstand besorgten. Mit kleinen Wacklern in der „Crunchtime“ errang das Pastore-Team letztlich also doch einen verdienten und hoffentlich auch für die Köpfe hilfreichen Triumph. Neben der geschlossen guten Teamleistung waren insbesondere die Auftritte von Nike Sibande und Kostja Mushidi positiv hervorzuheben. Beide machten als Vertreter der fehlenden Pointguards eine gute Figur, attackierten regelmäßig das Brett und gaben den NINERS damit eine Dimension, die ihrem Spiel in den vergangenen Wochen oftmals fehlte. „So wollen wir weitermachen“, gab Coach Pastore denn auch die logische Marschrichtung für die nächsten Partien vor.
STATISTIK
Lietkabelis Panevezys vs. NINERS Chemnitz 79:85 (21:26, 15:23, 23:19, 20:17), 1.563 Zuschauer
Sibande (17 Punkte), Yebo (16), Newman (15), Mushidi (12), Sow (11), Brewer (10), Minchev (4), Beran (0), Schilling (nicht eingesetzt), Steinfeld (nicht eingesetzt), verletzt oder pausiert: Bedime, Davis, Kajami-Keane
TERMINE
easyCredit BBL: NINERS Chemnitz vs. ROSTOCK SEAWOLVES, Samstag, 20.12.2025, 20:00 Uhr, Messe Chemnitz
BKT EuroCup: NINERS Chemnitz vs. Besiktas GAIN Istanbul, Dienstag, 23.12.2025, 19:00 Uhr, Messe Chemnitz
easyCredit BBL: SYNTAINICS MBC vs. NINERS Chemnit, Freitag, 26.12.2025, 18:30 Uhr, QUARTERBACK Immobilien ARENA Leipzig