NINERS gegen Würzburg chancenlos
Enttäuschender Auftritt
Die Chemnitzer Korbjäger stecken weiter im Tal fest. Am Freitagabend kassierte das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore vor fast 4.500 Zuschauern in der heimischen Messe Chemnitz eine deftige 67:86-Niederlage gegen die Fitness First Würzburg Baskets. Von der ersten bis zur letzten Spielminute waren die Gäste das deutlich bessere Team, spielten leidenschaftlich, energiegeladen und überzeugten mit großer Ausgeglichenheit. Auf Seiten der NINERS konnten dagegen allein Corey Davis (20 Punkte), Kevin Yebo (20) und Amadou Sow (16) überzeugen, während von allen anderen Spielern schlichtweg zu wenig kam. Folgerichtig war Chemnitz gegen den neuen Tabellendritten chancenlos und muss den Blick in der Tabellle allmählich nach unten richten. Bevor es nächsten Samstag mit dem Heimspiel gegen Rostock in der Bundesliga weitergeht, bestreiten die Pastore-Mannen am Dienstag noch ihr EuroCup-Auswärtsspiel beim litauischen Vertreter Lietkabelis Panevezys.
Schon die Auftaktminuten gegen Würzburg ließen nichts Gutes erahnen, als Chemnitz nach je drei Fouls und Ballverlusten mit 0:6 in Rückstand geriet. Selbst ein „And-One“ und Dreier von Yebo sowie ein weiterer Distanztreffer durch Davis zum 9:10-Anschluss ließen nur kurz Hoffnung aufkommen, denn in den folgenden Minuten bis zur ersten Viertelpause waren die NINERS völlig von der Rolle. Weder offensiv noch defensiv wollte irgendetwas gelingen, weshalb Würzburg nahezu spielend leicht auf 27:13 davonzog. In der kurzen Unterbrechung schien immerhin ein kleiner Ruck durch die „Orange Army“ zu gehen, kämpfte sie sich im Anschluss doch wieder auf 25:31 heran. Mit der Auswechslung von Yebo und Davis, die beide auch mal eine Verschnaufpause benötigten, fiel das Chemnitzer Spiel jedoch erneut spürbar ab. Würzburg blieb dagegen stabil und krönte eine solide erste Halbzeit mit einem Dreier von US-Boy Brae Ivey zum 42:32.
Nach dem Pausentee hofften die treuen NINERS-Fans, welche das Team lautstark unterstützten, auf eine Reaktion ihrer Lieblinge, wurden aber leider weitgehend enttäuscht. Ballverluste, überflüssige Fouls, schlafmützige Defensivsequenzen, verpasste Rebounds und vergebene Würfe reihten sich aneinander, so dass Würzburg nicht einmal die Sterne vom Himmel spielen musste, um sich bis zum Ende des dritten Viertels vorentscheidend auf 65:42 abzusetzen. Den komfortablen Vorsprung verwaltete das Team von Coach Sasa Filipovski souverän, rotierte fleißig durch und wusste auch dann noch einmal die Zügel anzuziehen, als Chemnitz nach einer kurzen guten Phase auf 61:73 herangerückt war. Mit schnellen Fastbreaks, sehenswerten Dunks von David Muenkat und Alen Pjanic sowie einem krönenden Buzzerbeater-Dreier durch Davion Mintz machten die Franken das Ergebnis schlussendlich wieder standesgemäß und dem Leistungsunterschied an jenem Abend völlig angemessen. Für die NINERS war es in jederlei Hinsicht eine Lehrstunde, aus der Spieler und Trainer hoffentlich schnell ihre Schlüsse ziehen können, um alsbald wieder konkurrenzfähige Auftritte zu zeigen.
TRAINERSTIMMEN
Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Glückwunsch an Sasa und seine Spieler. Würzburg war heute durchweg das klar bessere Team. Ich bin schockiert über unseren Auftritt und hätte nach dem Comeback gegen Panionios nicht mit solch einem Leistungsabfall gerechnet. Wir waren müde, frustriert, ängstlich und geradezu niedergeschlagen. Ich hatte gehofft, dass uns der mit großem Einsatz erkämpfte Sieg gegen Athen etwas mehr Selbstvertrauen und positive Energie geben würde, die es braucht, um solch schwere Phasen zu überwinden. Das war leider nicht der Fall und ich kann mich nur bei unseren Fans für diesen Auftritt entschuldigen. Wir haben heute jeden Vergleich verloren. Rebounds, Feldwürfe, Fastbreaks, Freiwürfe. Und von unseren neun eingesetzten Spielern hatten gleich fünf einen negativen Effektivitätswert. Wir haben einige Probleme und müssen Lösungen finden. Keine Entschuldigungen. Nur harte Arbeit. Dahingehend war Corey Davis ein gutes Vorbild. Er musste aus völlig nachvollziehbaren familiären Gründen direkt nach dem Athen-Spiel nach Italien reisen, stellte aber sicher, dass er rechtzeitig für unser heutiges Match wieder zurück sein würde, um dem Team zu helfen. Aber nochmal – einen Auftritt wie heute haben unsere Fans nicht verdient. Wir sind dankbar für ihre großartige Unterstützung. Wir schulden ihnen viel, müssen uns enorm verbessern und es beginnt damit, Verantwortung zu übernehmen für die Situation, in der wir uns befinden.“
Sasa Filipovski (Würzburg): „Glückwunsch an meine Spieler und meinen Trainerstab. Wir haben uns intensiv auf diese Partie vorbereitet. Das war mutmaßlich auch der ausschlaggebende Grund für jenes Resultat, denn Chemnitz musste unter der Woche noch ein schweres EuroCup-Spiel bestreiten und konnte sich daher kaum auf uns vorbereiten. Wir kennen diese Situation und die daraus resultierenden Herausforderungen. Manchmal hast du Glück mit dem Spielplan, manchmal nicht. Unabhängig davon bin ich sehr zufrieden, wie wir heute unseren Gameplan durchgezogen haben. Rodrigo Pastore ist ein sehr guter Coach und wie die NINERS im EuroCup zu spielen, bringt einige Schwierigkeiten mit sich, weshalb ich ihnen für die Zukunft alles Gute wünsche.“
STATISTIK
NINERS Chemnitz vs. Fitness First Würzburg Baskets 67:86 (13:27, 19:15, 10:23, 25:21), 4.436 Zuschauer
Davis (20 Punkte), Yebo (20), Sow (16), Sibande (5), Kajami-Keane (2), Mushidi (2), Schilling (2), Brewer (0), Newman (0), Kellig (nicht eingesetzt), Steinfeld (nicht eingesetzt), verletzt oder pausiert: Bedime, Beran, Minchev
TERMINE
BKT EuroCup: Lietkabelis Panevezys vs. NINERS Chemnitz, Dienstag, 16.12.2025, 18:00 Uhr, Kalnapilio Arena Panevzys
easyCredit BBL: NINERS Chemnitz vs. ROSTOCK SEAWOLVES, Samstag, 20.12.2025, 20:00 Uhr, Messe Chemnitz
BKT EuroCup: NINERS Chemnitz vs. Besiktas GAIN Istanbul, Dienstag, 23.12.2025, 19:00 Uhr, Messe Chemnitz