NINERS empfangen starke Würzburg Baskets
Nächster Schritt anvisiert
Keine 70 Stunden nach ihrem 73:68-Comeback-Sieg über Panionios Athen kehren Sachsens beste Korbjäger schon wieder aufs Parkett der Messe Chemnitz zurück. Dieses Mal geht es am Freitagabend um 20:00 Uhr in der Bundesliga gegen die aktuell fünftplatzierten Fitness First Würzburg Baskets. „Ein sehr starker Gegner, der über eine nahezu durchweg BBL-erprobte Mannschaft verfügt und wie schon in den letzten Jahren um die Playoffs spielt“, erwartet NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold eine äußerst schwere Partie. In eben jener will das zuletzt etwas kriselnde Chemnitzer Team den nächsten kleinen Schritt machen und zählt dabei auch auf die eigenen Fans. „Sie haben uns in einer fast schon verloren geglaubten Partie gegen Athen doch noch zum Sieg getragen. Ein grandioser Support“, unterstreicht Cheftrainer Pastore. Wer den NINERS live in der Halle helfen möchte, kann Tickets noch im Onlineshop (https://tickets.chemnitz99.de/shop/107) oder an der Abendkasse erwerben. Außerdem wird das Match auf DYN (www.dyn.sport) übertragen.
Die zurückliegende Partie gegen Athen war sicherlich keine Galavorstellung, doch zum ersten Mal in dieser Saison gelang den NINERS ein Comeback und vor allem eine erfolgreiche Crunchtime. Beim anschließenden „Marsch“ über die Tribünen suchten Spieler wie Fans den Schulterschluss und sendeten sich gegenseitig ein wichtiges Signal: „Aus dem Tal heraus geht’s nur gemeinsam!“ Zugleich war wohl allen bewusst, dass ihnen ein herausfordernder Weg bevorsteht und man nicht von heute auf morgen Wunderdinge erwarten sollte. „Es sind ganz viele kleine Dinge an denen wir arbeiten und uns Stück für Stück verbessern müssen“, betont Cheftrainer Rodrigo Pastore. Offensiv gilt es, häufiger das Brett zu attackieren, statt wie bislang zu oft den Distanzwurf zu wählen. Auch die „Entscheidungsgeschwindigkeit“ soll zunehmen. Gleichzeitig möchte man jedoch besser auf den Ball aufpassen, sind die durchschnittlich 16 Ballverluste pro Partie, mehrere davon sogenannte „Unforced Errors“, doch schlichtweg zu viel. In der Verteidigung steht vor allem die „Transition Defense“ ganz oben auf dem „Arbeitsplan“, um leichte Fastbreakpunkte des Gegners zu vermeiden. Ebenso muss man aber auch versuchen, die Anzahl der eigenen Fouls zu reduzieren, bringen diese doch regelmäßig wichtige Chemnitzer Leistungsträger in Nöten und den jeweiligen Kontrahenten zu oft an die Freiwurflinie.
Um die genannten Ziele zu erreichen, sind sowohl individuelle Steigerungen nötig als auch ein verbessertes Agieren im Teamverbund. Selbstredend kann dies nicht alles in wenigen Tagen passieren, zumal die letzten, von vielen Niederlagen geprägten Wochen, doch sichtbar am Selbstvertrauen und Selbstverständnis der Mannschaft nagten. Die Hoffnung auf Besserung und der Wille, genau dafür hart zu arbeiten, sind indes nicht geschwunden und schon beim nächsten Match gegen Würzburg kann sich zeigen, ob die NINERS peu à peu gemeinsam einen Weg aus ihrem Tal finden. Der Gegner wird es ihnen jedoch keinesfalls leicht machen und scheint angesichts der aktuellen Situation als Favorit ins Rennen zu gehen. Schließlich stehen die Fitness First Würzburg Baskets in der Bundesliga auf einem starken fünften Rang, nur einen Sieg hinter Tabellenführer München. Auch in der Basketball Champions League zeigte die Mannschaft von Trainerfuchs Sasa Filipovski viele gute Auftritte und hat allerbeste Chancen, die Zwischenrunde zu erreichen.
Neben der guten Arbeit Filipovskis, seines Zeichens nach Rodrigo Pastore dienstältester BBL-Trainer, scheint vor allem die große Bundesligaerfahrung des Würzburger Teams ausschlaggebend für den Erfolg. Zwar konnten die Franken von ihren letztjährigen Leistungsträgern nur Davion Mintz, dem in dieser Saison wettbewerbsübergreifend 15.4 Punkte pro Spiel gelingen, und Eigengewächs Christian Skladanowski (5.1) halten. Allerdings kaufte man mit Johnathan Stove (7.4), Brae Ivey (7.3), David Muenkat (7.3), Eddy Edigin (7.3), Alen Pjanic (5.8), Lukas Herzog (2.2) und zuletzt Ryan Schwieger (6.0) die Routine von über 650 Bundesliga-Partien ein. Hinzu kam jüngst auch noch der ehemalige Chemnitzer Jason George, welcher die neue Saison nach Ablauf seiner Dopingsperre beim ProB-Ligisten Leitershofen begann und dort mit 15.4 Punkten pro Partie schnell für Aufsehen sorgte, in Würzburg aber erst einmal über die zweite Mannschaft wieder herangeführt werden soll.
Die beiden einzigen Neuzugänge ohne vorherige Bundesligaerfahrung sind US-Pointguard Marcus Carr und sein Center-Landsmann Charles Thompson, welche sich bislang als echte Volltreffer entpuppen. Gerade Carr tritt mit 18 Punkten und sechs Assists pro Spiel fast mühelos in die großen Fußstapfen vorangegangener Würzburger Ausnahme-Pointguards wie Jhivvan Jackson, Otis Livingston oder Stanley Whittaker, während Thompson mit durchschnittlich 7.8 Punkten, 4.5 Rebounds, 1.5 Blocks und einer Trefferquote von 64 Prozent aus dem Feld seinen Job am Brett vorbildlich verrichtet. Als Team erweisen sich die Franken ganz Filipovski-typisch bislang äußerst defensivstark und im Angriff ziemlich abgezockt, was sie für die NINERS zu einem echten Prüfstein macht. Auch die Tatsache, dass Würzburg unter der Woche kein internationales Match bestreiten musste und recht ausgeruht nach Sachsen kommt, spricht eher für die Gäste. Dennoch könnte sich für Chemnitz eine Chance ergeben, wenn die Tagesform aller Spieler passt, jeder einen kleinen Schritt nach vorn geht und die Messe wieder auf dem selben Level kocht, wie sie es zuletzt gegen Athen im Schlussviertel tat.
TERMINE
easyCredit BBL: NINERS Chemnitz vs. Fitness First Würzburg Baskets, Freitag, 12.12.2025, 20:00 Uhr, Messe Chemnitz
BKT EuroCup: Lietkabelis Panevezys vs. NINERS Chemnitz, Dienstag, 16.12.2025, 18:00 Uhr, Kalnapilio Arena Panevzys
easyCredit BBL: NINERS Chemnitz vs. ROSTOCK SEAWOLVES, Samstag, 20.12.2025, 20:00 Uhr, Messe Chemnitz