Chemnitz dreht verloren geglaubtes Spiel
Durchgekämpft!
Acht Minuten vor Schluss sah es für Sachsens beste Korbjäger am Dienstagabend gar nicht gut aus. Im fast schon zum „Schicksalsspiel“ hochstilisierten Duell mit dem ebenfalls kriselnden Panionios Athen lagen die NINERS zu jenem Zeitpunkt 53:66 hinten und drohten eine weitere schmerzliche Niederlage zu kassieren. Wenig sprach für das Pastore-Team, doch insbesondere die 3.000 Chemnitzer Fans wollten ihre „Orange Army“ einfach nicht aufgeben und hauchten der Mannschaft mit frenetischem Support noch einmal neues Leben ein. Punkt um Punkt kämpften sich die NINERS zurück, zeigten vor allem defensiv leidenschaftlichen Einsatz und konnten sich für diesen Kraftakt endlich auch einmal belohnen. Mit einem beeindruckenden 20:2-Schlussspurt drehten die Chemnitzer das Match in einen 73:68-Sieg und wahrten damit ihre Chance auf das Erreichen des EuroCup-Achtelfinales. Der anschließende Schulterschluss mit den Fans tat allen Beteiligten spürbar gut und lässt auch für das nächste schwere Heimspiel gegen Würzburg an diesem Freitag wieder neue Hoffnung aufkommen.
Mit der vermeintlichen Favoritenrolle auf ihren Schultern legte die Orange Army gegen Panionios Athen einen achtbaren 9:2-Start hin, ehe der nächste Minilauf den griechischen Gästen gehörte, für die schließlich Jackson Kreuser zum 12:11 traf. Ein Dreier von Nike Sibande schickte beide Teams dann mit 20:18 in die erste Viertelpause, aus der heraus George Papas und Andreas Patrikis zum 23:20 für Athen trafen. Chemnitz blieb cool, arbeitete hart in der Verteidigung sowie beim Reboundkampf und ging auch dank dreier Distanztreffer von John Newman, Corey Davis sowie Kevin Yebo wieder mit 37:31 in Front. Als Letzterer dann aber zwei Freiwürfe vergab und Chemnitz in der Defensive zwei, drei Mal zu schlafmützig agierte, leitete dies einen 9:0-Zwischenspurt Athens bis zu deren 40:37-Halbzeitführung ein.
Wirkten die NINERS in den ersten anderthalb Vierteln noch relativ stabil, brachte sie dieser kleine Lauf des Gegners umgehend ins Wanken, was sich dann vor allem im dritten Abschnitt niederschlug. Von Angriff zu Angriff wurde Chemnitz nervöser und gehemmter, das Offensivspiel immer statischer und auch hinten ließ die Intensität spürbar nach. Hinzu kam abermals eine frühzeitig recht hohe Foulbelastung, welche Coach Pastore teils zu abenteuerlichen Aufstellungen zwang, die dann nahezu zwangsläufig ins Hintertreffen gerieten. Rund drei Minuten vor Ende des dritten Abschnitts machte Athens US-Boy Jaylen Hands den Vorsprung der Gäste erstmals zweistellig (56:46) und traf pünktlich zur letzten Viertelpause zum 64:53 für Panionios.
Als hätte es nicht noch schlimmer kommen können, leistete sich Chemnitz zu Beginn des Schlussabschnittes dann gleich drei Ballverluste in Serie, weshalb Rodrigo Pastore schnell zur Auszeit griff. In jener versuchte vor allem Kapitän Kaza Kajami-Keane sein Team bei der Ehre zu packen und wieder neue Hoffnung auf ein Comeback zu schüren. Dies wurde von den Fans dann zusätzlich unterstützt, welche ihren Unmut über den bis dato dürftigen NINERS-Auftritt herunterschluckten, das Team nach vorn peitschten und jede kleinste gelungene Aktion lautstark feierten. Angesichts des 53:66-Rückstands schien der Weg zwar lang und gerade vorn wollte auch weiterhin nicht alles gelingen. Doch basierend auf starker Defensive und konsequentem Reboundverhalten kämpften sich die NINERS peu à peu zurück. Erst verkürzten der „Man of the Match“ Amadou Sow (19 Punkte, 10 Rebounds) per And-One und Kajami-Keane vom Perimeter auf 61:66. Dann besorgte Yebo den 68:68-Ausgleich, ehe wenig später Corey Davis von der Dreier- und Freiwurflinie zum 73:68-Endstand traf. Erstmals in dieser Saison konnten die NINERS eine echte Aufholjagd hinlegen, ein knappes Spiel für sich entscheiden und sie traten einen weiteren Beweis an. Bei der Ehrenrunde quer durch den Fanblock und über alle Tribünen hinweg zeigten sie, dass ihnen der treue Support der Chemnitzer Anhänger viel bedeutet und er ihnen gerade in dieser aktuell schweren Phase wirklich zu Siegen verhelfen kann. DANKE dafür liebe NINERS-Fans und lasst uns gemeinsam aus dem Tal herauskämpfen!
STATISTIK
NINERS Chemnitz vs. Panionios Athen 73:68 (20:18, 17:22. 16:24, 20:4), 2.975 Zuschauer
Sow (19 Punkte), Yebo (16), Sibande (11), Davis (10), Newman (9), Brewer (5), Kajami-Keane (3), Beran (0), Minchev (0), Mushidi (0), Schilling (0), Steinfeld (nicht eingesetzt)
TERMINE
easyCredit BBL: NINERS Chemnitz vs. Fitness First Würzburg Baskets, Freitag, 12.12.2025, 20:00 Uhr, Messe Chemnitz
BKT EuroCup: Lietkabelis Panevezys vs. NINERS Chemnitz, Dienstag, 16.12.2025, 18:00 Uhr, Kalnapilio Arena Panevzys
easyCredit BBL: NINERS Chemnitz vs. ROSTOCK SEAWOLVES, Samstag, 20.12.2025, 20:00 Uhr, Messe Chemnitz