NINERS mit letztem Aufgebot
Last man standing
In den vergangenen Tagen kam es für Sachsens beste Korbjäger wahrlich knüppeldick. Einerseits mussten sie bereits auf Kaza Kajami-Keane (Oberschenkelprobleme), Julian Steinfeld (Kniebeschwerden) und Roman Bedime verzichten. Dann kristallisierte sich heraus, dass sich Bedime einem Eingriff an seiner lädierten rechten Schulter unterziehen muss. Die Operation fand bereits heute in München statt und ist den ersten Eindrücken nach gut verlaufen. Eine mehrmonatige Pause wird dennoch unumgänglich sein. Obendrein zog sich John Newman letzten Freitag gegen Hamburg einen Jochbeinbruch zu, während schließlich am Sonntag in Heidelberg auch noch Kostja Mushidis Nase knackste. So fehlen NINERS-Coach Rodrigo Pastore aktuell gleich fünf feste Rotationsspieler. Mit dem verbliebenen Mini-Aufgebot muss die „Orange Army“ aber schon morgen das nächste schwere Match bestreiten. Beim EuroCup-Heimauftakt empfängt man um 19:00 Uhr den litauischen Vertreter Lietkabelis Panevezys in der heimischen Messe Chemnitz. Tickets sind noch im Onlineshop, den bekannten Freie-Presse-Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse erhältlich. Außerdem wird die Partie mit Benni Zander am Mikrofon live auf Magenta Sport (www.magentsport.de) übertragen.
Trotz der momentan hochgradig angespannten Personalsituation herrscht bei den NINERS große Vorfreude auf das erste EuroCup-Heimspiel der Vereinsgeschichte. „Wir wollen uns auf diesem Level beweisen, sehen wo wir stehen und auch schwierige Situationen so gut als möglich meistern“, betont Geschäftsführer Steffen Herhold, während Cheftrainer Rodrigo Pastore die viel gepriesene „Next-Man-Up-Mentalität“ beschwört. Schon beim jüngsten Auswärtssieg in Heidelberg sprang beispielsweise Robbie Beran nahezu aus der Kalten heraus mit neun Punkten und engagierter Defensive hervorragend in die Bresche. Auch zeigten Spieler wie Kevin Yebo, Corey Davis, Yordan Minchev oder Nike Sibande in den bisherigen Partien, dass sie das Team bei Bedarf noch etwas mehr Schultern können als es mit komplettem Kader vielleicht notwendig wäre. Zugleich ist bei einigen angeschlagenen Spielern auch schon wieder Licht am Ende des Tunnels. Kaza Kajami-Keane könnte zeitnah zurückkehren, Kostja Mushidi will keinen Tag länger aussetzen als unbedingt nötig und sich so bald wie möglich mit Schutzmaske wieder ins Getümmel werfen. Auch Julian Steinfeld und John Newman brauchen bestenfalls nur noch wenige Wochen bis zum Comeback. Einzig Roman Bedime wird langfristig ausfallen, weshalb die NINERS auf jeden Fall den Spielermarkt weiterhin im Blick behalten.
Quantitative Besserung ist also allmählich in Sicht, doch durch die unmittelbar bevorstehenden Partien wird sich das Chemnitzer Team mit kurzer Rotation kämpfen müssen. „Hier hoffen wir natürlich insbesondere bei den Heimspielen auf den Support unserer Fans“, weiß Kevin Yebo, dass der „sechste Mann“ auf der Tribüne den Spielern oft noch einen Schuss Extra-Energie verleihen kann. Kraft die es zweifellos schon diesen Mittwoch brauchen wird, wenn man im EuroCup auf einen richtig starken Kontrahenten trifft. Zwar wird der Name „Lietkabelis Panevezys“ noch nicht allzu vielen Chemnitzern sonderlich bekannt sein, doch die Litauer nehmen seit 2016 schon zum achten Mal am BKT EuroCup teil, international lediglich unterbrochen von zwei Spielzeiten in der Champions League. Dabei überstanden die Osteuropäer bereits vier Mal die erste Gruppenphase und schicken sich dieses Jahr mit einem namhaften Kader an, erneut in die KO-Runde vorzudringen.
Einige Neuzugänge sind den deutschen Basketball-Fans durchaus ein Begriff, allen voran Center-Routinier Augustine Rubit, der schon in München, Ulm, Rostock und Tübingen spielte. Trey Drechsel ging bereits für Oldenburg auf Korbjagd, Jamel Morris für den MBC, Vytenis Lipkevicius für Würzburg und Kristian Kullamae für Gotha sowie Baunach. Außerdem gehörte der estnische Scharfschütze im Halbfinale des FIBA Europe Cups 2024 zum Aufgebot des Chemnitzer Gegners Surne Bilbao. Internationale Erfahrung können auch der bosnische Powerforward Lazar Mutic, der kanadische Center Fardaws Aimaq und der einheimische Flügel Paulius Danusevicius vorweisen. Dass obendrein in Litauen, wo Basketball quasi Nationalsport ist, zahlreiche gute Basketballer zu finden sind, weiß man in Chemnitz nicht erst seit Mindaugas Susinskas oder Dainius Pleta. So verwundert es kaum, dass neben den vorgenannten Leistungsträgern beim überraschenden 85:79-Auftaktsieg von Panevezys über das hoch favorisierte Besiktas Istanbul mit Gabrielius Maldunas, Nojus Radzius und Danielius Lavrinovicius drei weitere einheimische Akteure überzeugen konnten. Gecoacht vom serbischen Cheftrainer Nenad Canak, der als Spieler unter anderem für ALBA BERLIN und Partizan Belgrad aktiv war, hat Lietkabelis ein großes, physisch starkes Team, das mit sehr strukturiertem Basketball glänzt. Vom Grundstil her definitiv anders, als man es zumeist aus der deutschen Bundesliga gewohnt ist, weshalb es sehr interessant wird, wie sich die NINERS dagegen behaupten können, insbesondere in der aktuellen Lage mit verletzungsbedingt stark eingekürzter Rotation.
Während die Chemnitzer Basketball-Fans also morgen Abend in den Genuss hochklassigen europäischen Basketballs kommen werden, fiebern sie parallel auch schon späteren Partien, etwa dem Ostderby in Jena am 08. November entgegen. Für jenes Gastspiel stehen den NINERS rund 300 Tickets zur Verfügung, deren Verkauf zeitnah über die Chemnitzer Kanäle beginnen wird. Anfang nächster Woche folgen ganz konkrete Infos zu Preisen und Verkaufsstart.
TERMINE
BKT EuroCup: NINERS Chemnitz vs. Lietkabelis Panevezys, Mittwoch, 08.10.2025, 19:00 Uhr, Messe Chemnitz
easyCredit BBL: NINERS Chemnitz vs. MHP RIESEN Ludwigsburg, Freitag, 10.10.2025, 20:00 Uhr, Messe Chemnitz
BKT EuroCup: Besiktas GAIN Istanbul vs. NINERS Chemnitz, Mittwoch, 15.10.2025, 19:00 Uhr MESZ, BJK GAIN Arena Istanbul
BBL Pokal: RASTA Vechta vs. NINERS Chemnitz, Sonntag, 19.10.2025, 18:00 Uhr, RASTA Dome Vechta