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Chemnitz verpflichtet Nike Sibande

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Den NINERS ist ein äußerst vielversprechender Transfer geglückt, der dem Team weitere Qualität und Tiefe für eine anspruchsvolle Saison verleihen soll. Um für die mindestens 53 Pflichtspiele, von denen allein 40 in den ersten fünf Monaten stattfinden, gewappnet zu sein, haben Sachsens beste Korbjäger nunmehr den 26-jährigen US-Amerikaner Nike Sibande unter Vertrag genommen. Der bis 2026 datierte Kontrakt des 1.93 Meter großen und 85 Kilogramm schweren Shooting-Guards beinhaltet zudem eine Option für eine weitere Spielzeit. „Wir hatten Nike bereits länger im Auge und sind von seiner Vielseitigkeit begeistert. Er bringt einerseits schon Erfahrung aus europäischen Topligen mit, hat auf der anderen Seite aber auch noch großes Entwicklungspotenzial“, freut sich NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold auf den Neuzugang.

 

Der aus Indiana stammende Korbjäger erhielt nach starken Highschool-Leistungen ein Sportstipendium an der Miami-Universität in Ohio, für die er von 2017 bis 2020 insgesamt fast 100 Pflichtspiele in der höchsten amerikanischen College-Liga NCAA-1 bestritt. Mit durchschnittlich 15.1 Punkten, 5.1 Rebounds, 1.4 Assists und 1.2 Stocks gehörte Sibande zu den absoluten Leistungsträgern, woraufhin er innerhalb der NCAA-1 zur Universität von Pittsburgh in die starke Atlantic Coast Conference wechselte. Dort wurde sein Aufstieg im November 2021 durch einen Kreuzbandriss gestoppt, doch Sibande arbeitete sich erfolgreich zurück und trug während seiner letzten Saison in 37 Pflichtpartien maßgeblich dazu bei, dass die Pittsburgh Panthers 2023 mit dem zweiten Rang ihre beste Platzierung seit 16 Jahren erreichten. Mittelwerte von 8.4 Punkten, 4.1 Rebounds und 1.2 Assists öffneten dem Shooting-Guard die Tür zur Profikarriere, welche dann zunächst in Finnland bei Joensuun Kataja Basket begann. Nur knapp 200 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt, trumpfte Sibande sofort groß auf und erzielte bis zum Jahreswechsel in 20 Einsätzen, darunter deren acht im FIBA Europe Cup, durchschnittlich 21.6 Punkte, 7.6 Rebounds, 2.7 Assists sowie 1.2 Stocks und verwandelte beeindruckende 41.5 Prozent seiner Dreierversuche bei 2.6 Treffern pro Partie.

Dies unterstrich, dass Sibande mindestens eine Klasse zu gut für die finnische Liga ist, weshalb ihn zunächst Maroussi in die erste griechische und kurz darauf Merkezefendi in die höchste türkische Spielklasse lotste. Auch dort wusste der bewegliche Flügel mit 14.7 Punkten, 4.0 Rebounds sowie 1.5 Assists umgehend zu überzeugen, weshalb er letzten Sommer ein Angebot aus der stärksten nationalen Liga Europas, der spanischen ACB, erhielt. An der Seite des Ex-Chemnitzers Minde Susinskas bestritt Sibande im abgelaufenen Spieljahr 25 Pflichtpartien für Basquet Girona und zeigte, dass er auch von der Bank kommend einem Team helfen kann. So standen unterm Strich in 17.5 Einsatzminuten pro Spiel 6.3 Punkte und 2.8 Rebounds zu Buche, ehe der US-Boy die Saison noch mit sieben weiteren Einsätzen beim türkischen Traditionsclub Darüssafaka Istanbul ausklingen ließ (Ø 7.4 Punkte, 2.3 Rebounds, 1.4 Assists). Momentan nimmt Sibande mit dem „Team Aftershocks“ am legendären „The Basketball Tournament“ teil, bei dem 64 Teams im KO-System um den Titel streiten und nur der Turniersieger das ersehnte Preisgeld von einer Million US-Dollar einstreicht. Mit herausragenden Leistungen von durchschnittlich 16.0 Punkten, 4.3 Rebounds sowie je 1.7 Assists und Steals als auch bärenstarken Trefferquoten (73% Zweier, 70% Dreier, 92% Freiwürfe) ist Sibande bislang einer der wichtigsten Gründe dafür, dass sein Team im Viertelfinale steht. Dort kommt es nun zum Ehemaligen-Treffen mehrerer BBL-Veteranen, gingen doch sowohl James Woodard und Chevez Goodwin (beide Aftershocks) wie auch der Ex-Chemnitzer Eric Washington, Tai Odiase, DJ Kennedy und Bryan Griffin vom Kontrahenten „Team Heartfire“ einst schon in der Bundesliga auf Korbjagd.

Obwohl Sibande am 6. Juni erst seinen 26. Geburtstag feierte und vor Jahren schon einen Kreuzbandriss auskurieren musste, bestritt er bereits 221 Pflichtspiele in der NCAA-1 sowie als Profi in Europa und den USA. Hierbei legte der trickreiche Guard in durchschnittlich 26 Spielminuten beachtliche 12.7 Punkte, 4.5 Rebounds, 1.4 Assists sowie 1.0 Stocks (Summe aus Steals und Blocks) auf. „Gerade Nikes Reboundwerte sind über seine gesamte Karriere hinweg für einen Guard überdurchschnittlich gut, was unserem Team sicherlich helfen kann“, verweist Cheftrainer Pastore auf die starke Athletik des Neuzugangs, die sich auch in seinem Drang zum Korb widerspiegelt. Knapp mehr als die Hälfte all seiner Würfe nahm Sibande bislang aus dem Zweierbereich, schloss dabei oftmals sehenswert per Dunking ab und verwandelte insgesamt gute 51 Prozent jener Versuche. Vom Perimeter sind es über 35 Prozent bei fast zwei Distanztreffern pro Partie und obendrein kommt Sibande rund dreieinhalb Mal pro Spiel an die Freiwurflinie, wo er 75 Prozent aller Versuche einnetzt. „Er bringt offensiv das komplette Paket mit, hat aber auch ein Auge für seine Mitspieler und ist ein solider Verteidiger“, charakterisiert Pastore den vielseitigen Neuzugang, der unmittelbar nach „The Basketball Tournament“ gen Chemnitz reist und seiner Deutschland-Karriere bereits entgegenfiebert: „Ich freue mich sehr darauf, bald ein NINERS-Jersey tragen und für einen herausragenden Club mit tollem Trainer und leidenschaftlichen Fans spielen zu dürfen. Über Chemnitz und seine Anhänger habe ich nur Gutes gehört und möchte mit dem Team so viele Spiele wie möglich gewinnen!“