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Yordan Minchev verstärkt die NINERS

Kantiger Rebounder

Die Kaderplanungen der Chemnitzer Basketballer schreiten mit großen Schritten voran. Für die kommende Saison haben die NINERS nunmehr den bulgarischen Nationalspieler Yordan Minchev verpflichtet. Der 26-Jährige wird der erste Korbjäger aus dem südosteuropäischen EU-Staat, welcher ins Trikot der „Orange Army“ schlüpft. Letzte Saison lief der 2.05 Meter große und 104 Kilogramm schwere Powerforward noch für den zehnfachen belgischen Meister Spirou Charleroi auf und avancierte dabei zum besten Rebounder des FIBA Europe Cups, also jenes Wettbewerbs, den Chemnitz in der Saison 2023/24 gewann. „Yordan ist ein sehr physischer Spieler, der sich nicht vor der harten Arbeit unter den Brettern scheut, und darüber hinaus schon einige Erfahrung auf internationaler Bühne mitbringt. Seine Reboundqualitäten und die Fähigkeit aus unterschiedlichen Lagen zu scoren, werden uns sicher helfen“, ist NINERS-Cheftrainer Rodrigo Pastore vom Potenzial des aktuellsten Chemnitzer Neuzugangs überzeugt.

Yordan Dinkov Minchev galt schon früh als eines der größten Talente seines Landes und debütierte bereits zwei Monate nach seinem 16. Geburtstag für die erste Männermannschaft von Levski Sofia in der höchsten Spielklasse Bulgariens sowie der balkanübergreifenden Adria-League. Dies weckte bald auch das Interesse größerer Vereine, weshalb Minchev schon im Folgejahr 2017 einen langfristigen Vertrag beim EuroLeague-Club Fenerbahce Istanbul erhielt. Zudem lernte der talentierte Flügel während des renommierten Adidas Sommercamps 2018 in Treviso erstmals Kostja Mushidi kennen, mit dem er künftig gemeinsam im NINERS-Team stehen wird. Sein Arbeitgeber Fenerbahce verlieh den talentierten Minchev alsbald an verschiedene Clubs aus Serbien, Mazedonien, Bulgarien und auch den türkischen FIBA-Europe-Cup-Teilnehmer Istanbul Büyüksehir. Nachdem ihm aber der finale Sprung in Fenerbahces erste Herrenmannschaft verwehrt blieb, kehrte der Forward zu seinem Heimatverein Levski Sofia zurück, mit dem er ebenso wie später mit Balkan Botevgrad und dem rumänischen Erstligisten CSU Sibiu abermals im FIBA Europe Cup antrat. Auf einer Zwischenstation bei den ungarischen Oroszlanyi Lions sammelte Minchev weitere Auslandserfahrung, ehe er letzten Sommer erstmals nach Westeuropa kam. Mit dem früheren belgischen Serienmeister Spirou Charleroi traf der Bulgare diese Saison in der BNXT-League unter anderem auf seinen künftigen Chemnitzer Teamkameraden John Newman. Zusätzlich spielte Minchev für Charleroi auch im FIBA Europe Cup, wo er in 14 Einsätzen mit durchschnittlich sieben gefangenen Abprallern in „lediglich“ 24 Minuten Einsatzzeit zum besten Rebounder des Wettbewerbs avancierte und nur knapp den Einzug ins Viertelfinale verpasste.

Ohnehin legte Minchev wohl die beste Saison seiner bisherigen Karriere hin, bestritt für Spirou insgesamt 45 Pflichtpartien, bei denen er in durchschnittlich 24.5 Spielminuten 12.6 Punkte, 7.3 Rebounds, 2.1 Assists sowie 1.4 „Stocks“ (Summe aus Steals und Blocks) markierte und gute Trefferquoten von 61 Prozent aus dem Zweierbereich, 32 Prozent von der Dreier- sowie 66 Prozent von der Freiwurflinie erzielte. Da Minchev zudem pro Spiel nur zwei Ballverluste unterliefen, erwies er sich mit einem Effektivitätswert von 15.6 oft als wirklich vielseitig nutzbringend für sein Team. Doch nicht nur auf Vereinsebene weiß der kantige Flügel zu überzeugen. Auch in Bulgariens Nationalmannschaft gehört er mittlerweile zu den festen Größen und bestritt sein letztes Länderspiel am 23. Februar dieses Jahres ausgerechnet in Bamberg. Bei der 85:94-Niederlage gegen die deutsche Auswahl gehörte Minchev mit neun Punkten, fünf Rebounds, vier Assists und drei Ballgewinnen zu den auffälligsten bulgarischen Spielern. Obwohl der Chemnitzer Neuzugang erst 26 Jahre jung ist, kann er bereits auf 361 Pflichtspiele in den höchsten Ligen Bulgariens, Ungarns, Serbiens, Rumäniens, Belgiens, Mazedoniens und der Türkei, auf Einsätze im FIBA-Europe-Cup, der Adria-League und EuroLeague sowie für die Nationalmannschaft seines Heimatlandes zurückblicken. In dieser durchaus schon beachtlich großen Stichprobe bringt es Minchev bei rund 21 Einsatzminuten pro Spiel im Schnitt auf 9.6 Punkte, 5.6 Rebounds, 1.6 Assists, 1.5 Stocks sowie Trefferquoten von 58 Prozent aus dem Zweierbereich, 32 Prozent von der Dreier- und 68 Prozent von der Freiwurflinie.

„Yordan arbeitet hart und verfügt über einen sehr hohen Basketball-IQ“, weiß Pastore, während NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold ergänzt: „Er hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert und wir sind überzeugt, dass Yordan bereit für den nächsten Schritt in die deutsche Basketball Bundesliga ist.“ Die Vorfreude auf jene neue Herausforderung ist dem sympathischen, stets zu einem Scherz aufgelegten Bulgaren spürbar anzumerken. „Ich bin sehr glücklich, nächste Saison Teil des Teams zu sein und fiebere dieser großen Chance schon jetzt entgegen. Die NINERS verfolge ich seit ihrem wirklich beeindruckenden FIBA-Europe-Cup-Sieg 2024, kann es kaum erwarten, das Team und alle Mitarbeiter kennenzulernen, hart zu arbeiten und gemeinsam eine möglichst erfolgreiche Saison zu erleben. Wir sehen uns bald und dann kann’s endlich losgehen“, sendet Minchev auch noch einen persönlichen Gruß an die Chemnitzer Fans, obwohl er selbst erst mit einigen Tagen Verspätung eintreffen wird. Denn Anfang August stehen für das bulgarische Nationalteam in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2027 die ersten Länderspiele gegen Österreich und die Niederlande an. Dabei wird Minchev noch einmal mit Stolz sein Heimatland vertreten und anschließend direkt nach Chemnitz reisen, wo er rechtzeitig für die ersten Testpartien der NINERS ankommen soll.

 

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