Durchgebissen!Durchgebissen!

97 : 88

NINERS Chemnitzvs.MLP Academics Heidelberg

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NINERS erzwingen viertes Spiel

Durchgebissen!

Sachsens beste Korbjäger haben sich in der Playoff-Viertelfinal-Serie gegen die MLP Academics Heidelberg zurückgemeldet. Mit dem Rücken zur Wand setzte sich die „Orange Army“ am Sonntagabend in der mit knapp 5.000 Zuschauern nahezu restlos ausverkauften Messe Chemnitz mit 97:88 (59:40) durch, wehrte so das Ausscheiden ab und könnte die Serie am Dienstag in Heidelberg wieder ausgleichen. Falls den NINERS jenes Husarenstück gelingt, würde es schon Donnerstag um 16:30 Uhr in der Chemnitzer Messe zum alles entscheidenden fünften Duell um den Halbfinaleinzug kommen, wo bereits der große FC Bayern München als Gegner wartet. Aufgrund der engen Terminfolge hat der Vorverkauf für das mögliche Entscheidungsspiel gegen Heidelberg schon begonnen. Die begehrten Tickets sind also wie gewohnt im NINERS-Onlineshop (https://www.chemnitz99.de/tickets), allen bekannten Vorverkaufsstellen der Freien Presse sowie im Fanshop auf der Annaberger Straße erhältlich. Sollte es bei einer Chemnitzer Niederlage am Dienstag in Heidelberg doch nicht zu besagtem fünften Duell kommen, wird der jeweilige Ticketpreis auf dem Kaufweg zurückerstattet, also via Paypal oder Kreditkarte beim Onlinekauf beziehungsweise gegen Kartenrückgabe direkt in jenen stationären Verkaufsstellen, wo man zuvor sein(e) Ticket(s) erworben hat. Inhaber einer All-Inclusive-Dauerkarte können sich entspannt zurücklehnen, weil der Kartenpreis erst bei einer wirklich feststehenden Austragung von Spiel 5 via SEPA-Lastschrift eingezogen wird.

Um überhaupt die Chance auf einen solchen „Decider“ gegen Heidelberg zu haben, war für die NINERS Chemnitz am gestrigen Sonntag ein Sieg in der heimischen Messe Pflicht. Schließlich lagen die Pastore-Mannen in der spannenden Viertelfinalserie gegen Heidelberg bereits 0:2 hinten. Eine weitere Niederlage hätte zum Ausscheiden und dem unmittelbaren Saisonende der NINERS geführt. Entsprechend hoch war der Druck, doch das Chemnitzer Team fand die richtige Antwort und ging mit einer beeindruckenden Energie ins Match. Zwar konnte sich Heidelberg zu Beginn der Partie dank hoher Trefferquote eine kleine 10:5-Führung erspielen, doch in der Folge bestimmte die Orange Army zunehmend das Geschehen. Per Dreier sorgte Kevin Yebo für die 14:12-Führung, die Jacob Gilyard kurz darauf aus gleicher Distanz auf 23:19 ausbaute, ehe Gäste-Center Marcel Keßen per „Turnaraound-Jumpshot“ den Schlusspunkt unter ein enges wie unterhaltsames erstes Viertel setzte. Zu Beginn des zweiten Abschnitts brachte Keßen die Academics sogar kurzzeitig wieder in Front (25:23), doch Chemnitz blieb auf dem Gaspedal und erarbeitete sich so das Momentum zurück. Im Vergleich zu den ersten beiden Partien zeigten sich die NINERS im Reboundkampf, beim schnellen Umschaltspiel sowie im Teamplay stark verbessert und wurden hierfür dann auch mit dem Glück des Tüchtigen belohnt. So jagte zunächst Jacob Gilyard mehrere Dreier „vom Parkplatz“ durch den Ring, ehe vor allem Roman Bedime die Messe mit krachenden Dunks zum Beben brachte. Phasenweise spielten sich die NINERS in einen echten Rausch und zogen bis zur Halbzeitpause auf 59:40 davon.

Direkt nach dem Seitenwechsel schienen die NINERS nahtlos anzuknüpfen, dominierten das Reboundduell und waren weiterhin brandheiß von „Downtown“. Mit dem dann schon zehnten erfolgreichen Dreier beim gerade einmal 19. Chemnitzer Versuch stellte Yebo auf 65:42. Seit ihrem letzten Rückstand zu Beginn des zweiten Viertels hatten die Sachsen binnen zwölf Minuten einen schlichtweg furiosen 42:17-Lauf ins Parkett gebrannt. Die Vorentscheidung lag in der Luft, doch Heidelberg wäre nicht als starker Tabellenfünfter in die Playoffs eingezogen, wenn sich herausragende Spieler wie Ryan Mikesell, Michael Weathers oder DJ Horne einfach so ihrem Schicksal ergeben würden. Und die NINERS 2025 wären eben nicht die NINERS 2025, wenn sie eine derart hohe Führung völlig zitterfrei ins Ziel bringen würden. Bedingt durch beides, die Stärken der aufopferungsvoll kämpfenden Academics und die Nervosität der unter alternativlosem „Siegeszwang“ stehenden Chemnitzer, kam das, was fast schon kommen musste. Die Partie kippte, Heidelberg gab jetzt zunehmend den Ton an, während das Pastore-Team ins Schwimmen geriet. So schmolz der scheinbar komfortable Vorsprung bis zur letzten Viertelpause bereits auf neun Zähler zusammen (73:64). Als Michael Weathers drei Minuten vor Schluss einen Fastbreak zum 85:86-Anschluss der Gäste abschloss war das Match wieder völlig offen. Aber nicht nur offen, denn das Momentum lag nun eindeutig bei Heidelberg und der endgültige Turnaround lag spürbar in der Luft. Chemnitz also wieder mit dem Rücken zur Wand – und wieder mit der richtigen Antwort. „And-One“ Kevin Yebo, Parkplatz-Dreier Jacob Gilyard, Fastbreakpunkte Nicho Tischler, wichtige Rebounds von Jeff Garrett, drei Assists durch Dre Lansdowne und ein Ballgewinn von Yebo bescherten den NINERS einen 11:2-Schlussspurt, ihren ersten Sieg im Viertelfinale und die große Chance, die heiß umkämpfte Serie mit einem möglichen Erfolg in Heidelberg noch einmal nach Chemnitz zurückzuholen. „Am Ende haben die richtigen Jungs wichtige Plays gemacht. Wir sind wieder am Leben und jetzt hat am Dienstag auch Heidelberg ein bisschen Druck“, zeigte sich NINERS-Coach Pastore erleichtert und angriffslustig zugleich. „It ain’t over till it’s over“, lautet eine gerade im Sport oft heraufbeschworene Weisheit, der die Chemnitzer Korbjäger am Dienstag in Heidelberg alle Ehre erweisen könnten.

 

TRAINERSTIMMEN

Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Wir zeigten heute in der ersten Hälfte echte Playoffintensität, spielten ein großartiges zweites Viertel und wollten nach dem Seitenwechsel so weitermachen. Aber es gelang uns nicht. Die Ballverluste wurden zum größten Problem, vor allem weil 13 der 22 Turnover unseren Guards unterliefen. Dennoch haben wir uns durchgebissen, weil dann die Spieler, welche bei uns am Ende die Verantwortung übernehmen sollen, vorn wie hinten gelungene Aktionen hatten und die richtigen Plays machten. So konnten wir uns am Leben halten, die Serie verlängern und wenn wir Dienstag in Heidelberg antreten, liegt nun auch beim Gastgeber ein bisschen Druck.“

Danny Jansson (Heidelberg): „Der entscheidende Faktor in diesem Spiel waren zweifellos die Rebounds. Ich habe es noch nie erlebt, dass eine Mannschaft in einem Viertel gar keinen Rebound holt, so wie uns das heute im zweiten Abschnitt passierte. Und diese vergebenen Bälle führten zu den nächsten Problemen. So traf Jacob Gilyard seine ersten drei Dreier für Chemnitz nach Offensivrebounds. Wir luden ihn förmlich dazu ein, heiß zu laufen. Er wurde ein Faktor, Roman Bedime ebenso. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns steigern, zunächst vor allem defensiv. Es wurde nochmal eng, aber wenn du so weit zurückliegst, kostet es enorm viel Kraft, überhaupt wieder ranzukommen und auch deshalb war am Ende unser Tank einfach leer.“

 

STATISTIK

NINERS Chemnitz vs. MLP Academica Heidelberg 97:88 (23:21, 36:19, 14:24, 24:24), 4.978 Zuschauer

Gilyard (27 Punkte), Yebo (20), Lansdowne (12), Bedime (10), Bailey (8), Jefferson (6), Nkamhoua (6), Tischler (5), Garrett (3), Richter (0), Gregori (nicht eingesetzt), Koppke (nicht eingesetzt)

 

TERMINE PLAYOFFS VIERTELFINALE

Spiel 4: MLP Academics Heidelberg vs. NINERS Chemnitz, Dienstag, 27.05.2025, 18:30 Uhr, SNP dome Heidelberg

Spiel 5 (optional): NINERS Chemnitz vs. MLP Academics Heidelberg, Donnerstag, 29.05.2025, 16:30 Uhr, Messe Chemnitz

Die nächsten Spiele der NINERS

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