Ernüchternde Niederlage in Heidelberg
Chemnitz geht die Luft aus
Ohne ihren verletzten Strippenzieher Jacob Gilyard machten die NINERS am Mittwoch in Heidelberg über zweieinhalb Viertel hinweg ein richtig gutes Spiel, lagen zu jenem Zeitpunkt 56:46 vorn. Doch in den letzten 15 Minuten ging bei der „Orange Army“ plötzlich nichts mehr. Mit einem 35:10-Schlussspurt überrollten die gastgebenden MLP Academics vor fast 4.000 begeisterten Zuschauern das Pastore-Team und entschieden die Partie noch klar mit 81:66 für sich. Auch der direkte Vergleich landete bei den Neckarstädtern, die auf den dritten Tabellenrang vorrückten. Chemnitz liegt aktuell zwar nur zwei Plätze dahinter, hat mittlerweile auf den elften Rang, der nicht mehr für die Playins berechtigen würde, aber nur noch einen Sieg Vorsprung und ein äußerst anspruchsvolles Restprogramm mit sechs Partien gegen veritable Playoff-Anwärter vor sich. Die erste schwere Aufgabe steht bereits diesen Samstag beim Ostderby in Weißenfels bevor.
Durch die Ausfälle von Gilyard und Roman Bedime war die Erwartungshaltung auf Chemnitzer Seite vor dem Nachholspiel in Heidelberg durchaus etwas gedämpft. Allerdings warfen die verbliebenen Spieler alles in die Waagschale und erspielten sich im gut gefüllten SNP dome schnell eine 16:7-Führung. Weil man in der Folge aber einige Freiwürfe liegen ließ, holte Heidelberg auf und ging mit der Schlusssirene des ersten Viertels sogar mit einem Halbdistanztreffers ihres späteren Topscorers Michael Weathers (19 Punkte) sogar mit 23:22 in Führung. In der Folge entwickelte sich eine völlig ausgeglichene Partie mit zahlreichen Führungswechseln. Als sich Jeff Garrett nach einem vergebenen Bailey-Freiwurf aber einen seiner vier Offensivrebounds an diesem Abend erkämpfte und den Ball zum 38:37 durch den Ring legte, bildete dies den Auftakt für einen kleinen Zwischenspurt. Garrett legte von der der Dreierlinie nach, ehe Kevin Yebo wenig später aus gleicher Distanz traf und schließlich DeAndre Lansdowne mit kraftvollem Zug zum Korb die 50:42-Halbzeitführung der NINERS herstellte.
Auch nach dem Seitenwechsel gab zunächst weiterhin Chemnitz den Ton an, hielt die Hausherren vor allem mit starker Defensive im Zaum und durfte sich vorn unter anderem über einen erfolgreichen Dreier durch Kapitän Jonas Richter freuen. Nachdem Yebo, der an diesem Abend die Marke von 1500 Pflichtspielpunkten im NINERS-Jersey durchbrach, per Freiwurf auf 56:46 erhöhte und man kurz darauf erneut den Ball in Händen hatte, schien die Orange Army auf einem guten Weg. Gleichwohl konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Pastore-Mannen bis hier hin schon so manche Chance auf eine höhere Führung liegen ließen und irgendwann wurden die Unzulänglichkeiten im Chemnitzer Spiel einfach zu viel. Am Ende standen sträfliche 22 Ballverluste und ganze 16 vergebene Freiwürfe zu Buche. Obendrein schieden Yebo und Richter in der Schlussphase mit ihrem jeweils fünften Foul aus, so dass Heidelberg gegen zunehmend wackligere NINERS leichtes Spiel hatte und das Match mit den eigenen Fans im Rücken noch drehte. Weil Chemnitz letztlich eine 15-Punkte-Niederlage kassierte, das Hinspiel aber nur mit sieben Zählern Vorsprung gewann, ging auch der direkte Vergleich an Heidelberg und die NINERS müssen allmählich eher in den Rückspiegel schauen, wollen sie den Sprung auf den Playoffzug im Saisonendspurt nicht noch verpassen.
STATISTIK
MLP Academics Heidelberg vs. NINERS Chemnitz 81:66 (23:22, 19:28, 15:9, 24:7), 3.912 Zuschauer
Yebo (16 Punkte), Garrett (14), Richter (13), Bailey (6), Lansdowne (6), Nkamhoua (4), Tischler (4), Jefferson (3), Gregori (nicht eingesetzt), Koppke (nicht eingesetzt)
TERMINE
SYNTAINICS MBC vs. NINERS Chemnitz, Samstag, 19.04.2025, 16:00 Uhr, Stadthalle Weißenfels
NINERS Chemnitz vs. ALBA BERLIN, Sonntag, 27.04.2025, 16:30 Uhr, Messe Chemnitz
NINERS Chemnitz vs. MHP RIESEN Ludwigsburg, Donnerstag, 01.05.2025, 18:00 Uhr, Messe Chemnitz