Die NINERS Chemnitz haben beim Gastspiel in Trier ein kleines Déjà-vu erlebt. Wie schon in den Auswärtspartien in Essen und Hamburg geriet das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore auch diesen Samstag zunächst zweistellig in Rückstand, kämpfte sich bravourös zurück und musste auf der Zielgeraden dann letztlich doch dem Gegner den Vortritt lassen.
Happy End bleibt aus
So setzten sich am Ende einer spannenden Partie vor 1.708 Zuschauern in der Arena Trier die gastgebenden Gladiators mit 91:84 (46:42) durch. Folglich stehen jetzt beide Mannschaften punktgleich mit den davor beziehungsweise dahinter platzierten Konkurrenten aus Köln und Nürnberg auf dem achten respektive neunten Rang. Das Playoffrennen der 2. Basketball-Bundesliga ProA bleibt also weiterhin extrem spannend. Gern hätten sich die NINERS mit einem Sieg in Trier ein wenig von dieser Dramatik gelöst und reisten aufgrund der Bedeutung jener Partie extra einen Tag eher an. Im ersten Viertel zeigte jene Maßnahme allerdings noch nicht die erhoffte Wirkung. Zwar fand Chemnitz offensiv gut ins Spiel, doch defensiv erlaubte man sich einige Nachlässigkeiten. Diese nutzte der Gastgeber konsequent aus und setzte sich im Auftaktabschnitt auf 30:21 ab. Auch im zweiten Viertel sollte der Trierer Punkteregen zunächst weitergehen. Angeführt vom starken US-Duo Dwayne Evans und Brandon Spearman bauten die Gladiators ihre Führung zwischenzeitlich auf 40:29 aus. Chemnitz stand jetzt schon gewaltig unter Druck, konnte aber gerade noch rechtzeitig die Notbremse ziehen. Fortan verteidigten die NINERS besser und durften sich im Angriff auch bei ihren beiden Youngstern bedanken. Denn Daniel Mixich und Jonas Richter steuerten zwei wichtige Dreier zur Aufholjagd bei, welche die Sachsen bis zur Halbzeitpause immerhin wieder auf 42:46 heranbrachte. In der Kabine fand Headcoach Pastore dann offenbar die richtigen Worte, denn Chemnitz startete furios in den dritten Abschnitt. Durch Punkte von Mixich, Seiferth und Logins drehte man binnen drei Minuten die Partie und lag plötzlich mit 54:53 in Front. Auch im Anschluss wirkten die NINERS etwas besser als der Kontrahent, ohne sich jedoch entscheidend absetzen zu können. So ging es beim Stand von 69:65 für Chemnitz in den letzten Spielabschnitt. Dort wahrten Matthews und Co zunächst den knappen Vorsprung, weil man vor allem seine Dreipunktwürfe weiterhin sicher traf (13 von 25 im gesamten Spielverlauf). Doch nachdem NINERS-Topscorer Nate Buss fünf Minuten vor Schluss, natürlich vom Perimeter, zur 78:75-Führung einnetzte, ging auf Chemnitzer Seite schlagartig nichts mehr. Einerseits machte man sich mit einigen Ballverlusten selbst das Leben schwer, andererseits konnte Trier in der Schlussphase seine Intensität noch einmal entscheidend erhöhen. Weil bei den NINERS zu diesem Zeitpunkt bereits Matthews, Wiggins, Buss sowie Logins mit vier Fouls belastet waren, obendrein Stacy Wilson und Hendrik Bellscheidt verletzt fehlten sowie Kenny Fluellen leicht angeschlagen ins Match ging, konnte man jenen Tempowechsel nicht mehr mitgehen. Trier schlug aus dem Kraftvorteil Kapital und entschied mit einem 11:0-Lauf zum 86:78 die Partie für sich. In der Schlussminute verwandelten Matthews und Buss dann zwar noch einmal zwei Dreier, doch weil die Gladiators beim üblichen „Stop-the-Clock“ ihre Freiwürfe souverän verwandelten, geriet der Sieg des Gastgebers nicht mehr in Gefahr und Chemnitz musste mit leeren Händen die Heimreise antreten.
STATISTIK:
Gladiators Trier vs. NINERS Chemnitz 91:84 (31:23, 15:19, 19:26, 26:15), 1.708 Zuschauer Buss (22 Punkte), Mixich (14), Matthews (12), Wiggins (12), Cardenas (8), Seiferth (6), Logins (5), Richter (5), Fluellen
TERMIN:
NINERS Chemnitz vs. VfL Kirchheim Knights, Samstag, 23.01.2016, 19:00 Uhr, Richard-Hartmann-Halle