NINERS können Wiedergutmachung betreiben
Die erste Chance
Nach der deftigen 88:123-Pleite gegen Bonn blieb Sachsens bestens Korbjägern nur wenig Zeit, die Weihnachtstage zu genießen. Schnell rief Cheftrainer Rodrigo Pastore seine Mannen wieder zusammen, um sich auf das Gastspiel beim neunfachen deutschen Meister Bamberg vorzubereiten, welches bereits am Freitagabend steigt und live auf Dyn (www.dyn.sport.de) übertragen wird. Die Franken rangieren in der Bundesligatabelle aktuell noch knapp hinter Chemnitz, haben wettbewerbsübergreifend jedoch fünf Spiele in Serie gewonnen und dabei unter anderem ALBA BERLIN aus dem Pokal gekegelt. Währenddessen reisen die NINERS mit sechs Niederlagen aus den letzten sieben Pflichtpartien nach Bamberg, befinden sich demzufolge in der Außenseiterrolle, könnten sich aber gleichwohl für die jüngsten Auftritte rehabilitieren. Anschließend wartet auf die „Orange Army“ das Ostderby gegen den SYNTAINICS MBC (30.12.), für welches in den nächsten Tagen noch einige Restkarten in den freien Verkauf gehen. Auch Tickets für das BCL-Playin-Heimspiel gegen Manisa (14.01.) und die weiteren NINERS-Partien in der Messe Chemnitz sind unlängst im Onlineshop (https://tickets.chemnitz99.de/shop/107) und den Freie-Presse-Verkaufsstellen erhältlich.
Während die NINERS in den vergangenen Jahren immerhin zwei ihrer vier Gastpartien in der rund 6.000 Besucher fassenden Brose Arena Bamberg gewinnen konnten, stehen die Chancen an diesem Freitag nicht ganz so gut. Zu ernüchternd war der letzte Auftritt gegen Bonn, zu steil zeigt die Formkurve nach sieben Niederlagen in den letzten zehn Pflichtspielen nach unten. Zwar bleiben Sachsens beste Korbjäger aktuell weitestgehend von Verletzungen verschont, so richtig Rhythmus vermag das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore jedoch nicht aufzunehmen. Dabei biss sich die Katze in den vergangenen Wochen oftmals selbst in den Schwanz – Aufstellungen, die am offensiven Ende funktionierten, präsentierten sich hinten zu anfällig, während Line-Ups, die stabil verteidigten, meist zu wenig Punkte erzielten. Einer Decke gleich, die stets an einem Ende zu kurz ist, führten die Probleme mittlerweile zu zahlreichen Niederlagen, welche zusätzlich am Selbstvertrauen der Spieler nagen. Unlängst suchen die Verantwortlichen auch auf dem Transfermarkt nach möglichen Verstärkungen, doch der oder die sportlich wie wirtschaftlich passenden Spieler sind noch nicht gefunden und so wird Chemnitz mit eben jenem Aufgebot in Bamberg antreten, das sich gegen Bonn kaum konkurrenzfähig präsentierte. Was auf den ersten Blick wie eine Bürde wirkt, ist auf den zweiten Blick aber auch eine große Chance für alle NINERS-Spieler, ihre Bundesligatauglichkeit unter Beweis zu stellen und sich mit einer ansprechenden, vor allem aber auch engagierten Leistung ein Stück weit zu rehabilitieren.
Ob dies bei den aktuell brandheißen Bambergern, die sich ihrerseits unbedingt weiter an die Playoffplätze heranpirschen wollen, für einen Sieg reicht, steht vorerst noch auf einem anderen Blatt. Der Wille sowie Einsatz sollen und müssen aber auf jeden Fall erkennbar sein. Angefangen in der Defensive, denn obwohl Bonn kurz vor Weihnachten geradezu überirdisch traf, sind 123 kassierte Punkte schlichtweg zu viel für ein Chemnitzer Team, das sich traditionell über seine Verteidigung definiert. So gilt es für die NINERS am Freitag also, die Kreise des Bamberger US-Pointguards Ronaldo Segu (15.4 Punkte und 6.8 Assists pro Spiel), seiner Landsleute im Backcourt, Kyle Lofton (9.0 ppg, 3.3 apg) und MaCio Teague (8.8 ppg), sowie auf dem Flügel, Ibrahim Watson-Boye (13.5) und Brandon Horvath (4.8), als auch direkt am Brett, KeyShawn Feazell (11.1), einzuschränken. Das amerikanische Sextett erweitern der ehemalige Chemnitzer Centerbrocken Filip Stanic (9.3), Powerforward Moritz Krimmer (6.0) und die beiden Routiniers Karsten Tadda (3.7) und Kevin Wohlrath (1.9) zu einer ausgewogenen Zehner-Rotation. Diese hat sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten unter dem neuen Trainer Anton Gavel, der 2023 Ulm zum Meistertitel coachte, allmählich gefunden und jüngst einen beeindruckenden 79:68-Auswärtssieg beim seinerzeitigen Tabellenführer Heidelberg geholt. In eigener Halle wird Bamberg zweifellos nachlegen und die fünf Spiele andauernde Siegesserie fortsetzen wollen, während die NINERS alles auf dem Feld lassen müssen, um in die Nähe eines zum jetzigen Zeitpunkt durchaus überraschenden Auswärtssieges zu kommen.