NINERS mit Start-Ziel-Sieg gegen Vechta
Wichtiger Schritt
Sachsens beste Korbjäger haben den ersten Sieg der neuen Saison eingefahren. Nach teils sehr knappen Auftaktniederlagen gegen die deutschen Meister von 2024 (München) und 2023 (Ulm) sowie den aktuellen Tabellendritten Italiens (Derthona) gingen sie am Sonntag beim Heimspiel gegen Vechta endlich als Sieger vom Feld. Vor über 4.600 Zuschauern setzte sich das Chemnitzer Team im Duell der letztjährigen Playoff-Viertelfinalgegner verdient mit 88:77 (44:34) durch. Dank einer insgesamt guten Leistung lagen die NINERS zwischenzeitlich bis zu 18 Punkte vorn und brachten den Sieg auch trotz einer nervösen Schlussphase sicher nach Hause. Mit Jaron Johnson (19 Zähler), DeAndre Lansdowne (15), Olivier Nkamhoua (14), Jeff Garrett (11), Aher Uguak (11) und Eddy Edigin (9) scorten gleich sechs Akteure (nahezu) zweistellig. Ihre nächste Pflichtpartie bestreitet die „Orange Army“ am Sonntag im Pokalachtelfinale bei den MLP Academics Heidelberg, bevor man kommenden Mittwoch Benfica Lissabon zum ersten Champions-League-Heimspiel der Chemnitzer Vereinsgeschichte in der Messe empfängt. Tickets für diese Begegnung sind im Onlineshop (tickets.chemnitz99.de), in allen Vorverkaufsstellen der Freien Presse und an der Abendkasse erhältlich.
Gegen Vechta schickte NINERS-Coach Rodrigo Pastore zunächst die Lansdowne, Garrett, Johnson, Nkamhoua und Nicho Tischler, also eine gute Mischung aus Veteranen der Vorsaison sowie talentierten Neuzugängen aufs Feld. Die Formation klickte sofort, verteidigte bissig, spielte schnell nach vorn und setzte sich binnen drei Minuten auf 12:0 ab. Anschließend fanden die Gäste durch Freiwürfe und einige erfolgreiche Dreier von Jayden sowie Luc van Slooten besser ins Match und verkürzten bis zur ersten Viertelpause auf 16:24. Die Aufholjagd der Niedersachsen setzte sich im zweiten Abschnitt fort, als letztlich Justin Robinson zum 23:24-Anschluss traf. Chemnitz aber ließ sich nicht verunsichern und machte den Vorsprung durch gute Aktionen von Jeff Garrett sowie zwei Distanztreffer Johnsons schnell wieder zweistellig (34:23). Obwohl Pastore wenig später die jeweils mit zwei Fouls belasteten Leistungsträger Lansdowne, Tischler und auch Nachverpflichtung Victor Bailey sicherheitshalber auf die Bank beorderte, hielten die NINERS ihren Vorsprung und gingen letztlich mit einer völlig verdienten 44:34-Führung in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel wog du Partie vorerst recht ausgeglichen hin und her. Joel Aminu, Jayden Gardner und Brandon Randolph brachten Vechta auf 44:49 heran, ehe Lansdowne, Garrett und NINERS-Kapitän Jonas Richter postwendend auf 58:44 stellten. Dann beruhigte sich der offene Schlagabtausch und Chemnitz nahm beim Stand von 65:51 eben jene 14 Zähler Vorsprung mit in den Schlussabschnitt. Dort schien die Orange Army dann kurzen Prozess zu machen, erhöhte dank eines bärenstark aufspielenden Eddy Edigins schnell auf 71:53, was beinahe schon eine Vorentscheidung bedeutete. Aber die Gäste gaben sich noch nicht geschlagen und hatten mit Justin Robinson, Jayden Gardner sowie Brandon Randolph drei Akteure in ihren Reihen, die auch schwere Würfe verwandelten und Vechta binnen vier Minuten auf 73:79 heranbrachten. „In dieser Phase unterliefen uns einige Fehler, von denen ich gehofft hatte, dass sie uns nicht mehr passieren würden“, war Pastore nicht ganz zufrieden, hob aber das Positive hervor: „Über drei Viertel hinweg haben wir die Sache wirklich gut gemacht!“ Und auch in der Schlussphase ließ sich sein Team die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, verwandelten Uguak, Johnson sowie Bailey neun ihrer elf Freiwürfe und machte das Team insgesamt hinten wieder alle Schotten dicht, so dass am Ende ein leistungsgerechtes 88:77 zu Buche stand.
TRAINERSTIMMEN
Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Wir haben heute drei Viertel viel von dem gezeigt, wie wir als Team spielen wollen. Aber es war noch keine Konstanz drin, was zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison jedoch völlig normal ist. Unseren Beginn fand ich wirklich gut. Das Schlussviertel hat mir nicht gefallen. Es schien so, als würden wir uns mit dem Vorsprung etwas zu wohl fühlen, wodurch uns dann einige Fehler unterliefen, von denen ich gehofft hatte, dass wir sie nicht mehr machen. Wir müssen also weiterhin hart arbeiten. Heute habe ich auf dem Platz schon viele gute Sachen gesehen und hoffe, dass wir in allen Bereichen die nächsten kleinen Schritte machen, um nicht nur für 20 oder 30 Minuten unseren Basketball spielen, sondern über vier Viertel hinweg. Das ist ein Prozess, den wir durchlaufen müssen und das war letzte Saison nicht anders. Entscheidend ist, dass ich unser jetziges Team als eine der am härtesten arbeitenden Mannschaften erlebe, die wir in den letzten Jahren hier hatten und die Jungs verdienen die nötige Zeit, um zusammenzuwachsen.“
Martin Schiller (Vechta): „Gratulation an Coach Pastore und Chemnitz zum wohlverdienten Sieg! Wir hatten heute von Beginn an mit der Chemnitzer Physis zu kämpfen und es dauerte lange, bis wir einen Rhythmus fanden, damit umzugehen. Unsere vorherige Partie in Istanbul spielte keine große Rolle. Chemnitz war schließlich auch in Italien und kam einen Tag später zurück. Dass uns Joschka Ferner heute fehlte, war jedoch ein Faktor. Er ist nicht nur der Kapitän des Teams, sondern schafft mit seinen Wurfqualitäten in der Offensive viel Platz, kann selbst abschließen und macht das Leben für die anderen leichter – selbst wenn er nicht punktet. Sein Fehlen ist eine Herausforderung, aber sein Infekt ließ einen Einsatz nicht zu. Jetzt müssen wir auch noch schauen, was mit Isaiah Cozart ist, der in der neunten Minute einen Schlag auf die Hand bekam. Das sind schon zwei wichtige Personalien für die nächsten Begegnungen.“