NINERS unterliegen Derthona
Fehlende Lufthoheit
Im ersten Champions-League-Spiel ihrer Vereinsgeschichte mussten Sachsens beste Korbjäger am Mittwoch im italienischen Casale Monferrato eine knappe Niederlage hinnehmen. Gegen die Gastgeber von Bertram Derthona Basket unterlagen die NINERS letztlich verdient mit 81:87, wahrten dank großem Einsatz zugleich aber auch die Chance, beim Rückspiel in Chemnitz den direkten Vergleich zu holen. Ausschlaggebend für die Niederlage war vor allem die Unterlegenheit am Brett, wo das Reboundduell mit 42:35 an die Norditaliener ging und die NINERS gleich acht Mal per Block abgeräumt wurden. Neuzugang Victor Bailey erlebte mit vier Punkten, vier Assists, zwei Rebounds und einem Ballgewinn in gut 14 Minuten Spielzeit ein solides Debüt, während Olivier Nkamhoua (19 Zähler), DeAndre Lansdowne (14), Jeff Garrett (11) und Jonas Richter (10) zweistellig scorten. Ihr nächstes Pflichtspiel bestreitet die „Orange Army“ am Sonntag um 18:00 Uhr in der Messe Chemnitz. Tickets für die Partie gegen RASTA Vechta sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen der Freien Presse, im NINERS-Online-Shop (tickets.chemnitz99.de) und an der Abendkasse erhältlich.
Im allenfalls zur Hälfte gefüllten Palais Ferraris lieferten sich beide Teams zunächst ein ausgeglichenes Duell, das Jaron Johnson nach fünf Minuten per Slamdunk auf 9:9 stellte. Ein Dreier von Tommy Kuhse eröffnete dann aber den ersten Lauf der Hausherren. Der US-Boy, welcher letzte Saison noch bei RASTA Vechta zu den besten Bundesligaspielern gehörte, legte wenig später zwei weitere Distanztreffer nach und bescherte so seinem neuen Club zum Ende des Auftaktviertels einen 22:15-Vorsprung. Im zweiten Abschnitt schlugen die NINERS jedoch eindrucksvoll zurück. Kapitän Richter, die Routiniers Lansdowne und Garrett sowie der finnische Nationalspieler Olivier Nkamhoua stellten binnen zwei Minuten auf 27:24 für Chemnitz. Auch eine Auszeit der Italiener konnte den NINERS-Lauf nicht stoppen, so dass Nkamhoua wenig später zu deren höchster Führung des Abends traf (32:26). Dann aber zog Derthona die Zügel wieder an und forcierte drei Chemnitzer Ballverluste in Folge, zwei von Lansdowne, einen von Nkamhoua, was die Partie zum 43:38 für den Gastgeber drehte. Mit eben jener Fünf-Punkte-Differenz (47:42) verabschiedeten sich beide Teams schlussendlich auch in die Halbzeitpause.
Anschließend blieb die „Orange Army“ weiter dran und verkürzte durch einen Dunk von Nicholas Tischler Mitte des dritten Viertels auf 52:55. Den Bock vermochten die Pastore-Mannen indes nicht umzustoßen, auch weil Derthona in engen Phasen immer eine passende Antwort hatte. Dieses Mal waren es zwei Dreier von Christian Vital und Tommaso Baldasso, welche die Italiener mit einer 68:60-Führung in die letzte Pause und das Schlussviertel schickten. Dort schien Derthona nun endgültig den Sack zuzumachen und setzte sich dank einiger guter Aktionen des lettischen Nationalspielers Arturs Strautins knapp drei Minuten vor Schluss auf 85:72 ab. Die NINERS aber steckten nicht auf und verkürzten durch Treffer von Richter, Garrett, Johnson und Uguak binnen zwei Zeigerumdrehungen auf 81:85. Mit etwas besserer Ausbeute von der Freiwurflinie hätte es sogar noch knapper werden können, aber so bescherte letztlich die Coolness von Tommy Kuhse den Hausherren dann doch den verdienten Erfolg. Wenngleich die NINERS mit leeren Händen aus Italien zurückkehrten, lässt die Gesamtleistung auf eine ansteigende Formkurve hoffen. Nur zehn Ballverluste und ganze 54 Wurfchancen aus dem Zweierbereich zeigen deutliche Verbesserungen auf zwei markanten Baustellen der Vorwochen. Jener Trend soll sich bestenfalls schon am Sonntag verstetigen und den NINERS vor ihren eigenen Fans im Bundesligaduell mit Vechta zum ersten Pflichtspielsieg dieser Saison verhelfen.