Victor Bailey ersetzt CJ Penha
Erster Spielertausch
Parallel zum Saisonstart sind die NINERS noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv geworden und haben den US-Amerikaner Victor Lamont Bailey Jr verpflichtet. Der 25-jährige Shooting Guard gewann letzte Saison mit Karlsruhe die ProA-Meisterschaft und wird CJ Penha auf der Position des siebten Ausländers ersetzen. Flügelspieler Penha kam erst im Sommer vom schwedischen Meister Norrköping nach Chemnitz und bestritt in der Saisonvorbereitung drei von vier Testpartien, in denen er durchschnittlich drei Punkte erzielte. Da insbesondere die Forwardpositionen mit Aher Uguak, Jeff Garrett, Olivier Nkamhoua, Nicholas Tischler und auch dem positiv überraschenden Roman Bedime mittlerweile sehr gut besetzt sind, hielten die NINERS zuletzt noch nach einem anderen Spielertypen Ausschau. Weil zudem Penha selbst den Wunsch nach einer Vertragsauflösung äußerte, einigten sich beide Parteien schließlich einvernehmlich darauf, fortan getrennte Wege zu gehen. Die NINERS wünschen CJ Penha, der Chemnitz schon am Freitag verließ, alles Gute für seine weitere Zukunft und freuen sich auf Victor Bailey, der auch dank der tatkräftigen Hilfe seiner Agentur BDR Sports bereits in Sachsen eingetroffen ist und am Sonntag beim Heimspiel gegen Ulm sein neues Team erstmals live von der Tribüne aus verfolgen kann.
Seine Spielberechtigung soll dann im Laufe der neuen Woche eintreffen, so dass Bailey bereits für den Champions-League-Auftakt im italienischen Tortona zur Option werden könnte. Vorerst gilt es aber, den jüngsten Neuzugang allmählich ins Team zu integrieren. Auf jeden Fall kommt der 1.93 Meter große und 85 Kilogramm schwere US-Amerikaner in guter körperlicher Verfassung nach Chemnitz, absolvierte er doch die komplette Saisonvorbereitung beim finnischen Erstligisten Joensuun Kataja Basket. Nachdem sich alle Seiten auf einen Wechsel geeinigt hatten, stieg der Texaner am Freitag ins Flugzeug und reiste über Helsinki und Berlin nach Chemnitz. Es wird bereits die zweite Deutschlandstation für den wurfstarken Athleten. Letzte Saison wechselte Bailey zum Jahreswechsel vom belgischen Erstligisten Leuven Bears zum ProA-Club PS Karlsruhe Lions. Mit seiner Ankunft legten die Badener eine echte Trendwende in der bis dahin recht holprig verlaufenden Saison hin, zogen als Siebtplatzierter noch in die Playoffs ein und holten dort nach fast schon sensationellen Erfolgen gegen Gießen (3:1), Hagen (3:1) und Frankfurt (2:0) den Zweitliga-Titel. Der Aufstieg aber blieb den Karlsruhern verwehrt, da sie mangels finanzieller und struktureller Voraussetzungen keine Lizenz für die easyCredit BBL erhielten. Bailey konnte sich dennoch ins Rampenlicht spielen, erzielte in den zehn besagten Playoffpartien durchschnittlich 17.5 Punkte und versenkte 52.3 Prozent seiner Dreier.
Schon am College stellte der Neu-Chemnitzer seine Wurfqualitäten für drei verschiedene Mannschaften unter Beweis. Dabei ging er zwischen 2017 und 2023 an den Universitäten von Oregon, Tennessee und George Mason stets in sehr starken Divisionen der höchsten amerikanischen College-Liga NCAA-1 auf Korbjagd, bestritt insgesamt 159 Partien und brachte es im Schnitt auf knapp 20 Minuten Einsatzzeit sowie 7.4 Punkte, 1.9 Rebounds, 1.0 Assists sowie 0.5 Stocks pro Partie. 193 mit einer Quote von über 37 Prozent verwandelte Dreier unterstreichen Baileys Stärken, die schließlich zur ersten Profistation im belgischen Leuven führten. Dort kam Bailey letzte Saison zu elf Einsätzen mit durchschnittlich 9.7 Punkten, bevor ihn sein Weg weiter nach Karlsruhe führte, wo er es in 27 Pflichtspielen auf einen Schnitt von 13.3 Zählern brachte. Der nächste Karriereschritt sollte nun beim dreifachen finnischen Meister und letztjährigen FIBA-Europe-Cup-Teilnehmer Joensuun erfolgen, doch wie schon manchmal in Baileys Leben ergab sich jetzt eine spontane Wendung, die den Scharfschützen ins sächsische Chemnitz führte. Hier soll er, mit einem bis 2026 laufenden Perspektivvertrag ausgestattet, zunächst die Rolle als siebter Ausländer einnehmen. Damit wäre Bailey in allen Champions-League-Partien einsatzberechtigt, kann aber bei entsprechender Entwicklung auch sukzessive eine ernsthafte Alternative für die BBL-Rotation werden. „Wir freuen uns, dass Victor so schnell in Chemnitz eingetroffen ist, sind von seinem Potenzial überzeugt und werden ihm die notwendige Zeit geben, sich zu akklimatisieren sowie seine Rolle innerhalb der Mannschaft zu finden“, blickt NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold den ersten Einsätzen des künftig mit der Nummer 10 auflaufenden Neuzugangs hoffnungsvoll entgegen.