Chemnitz verpflichtet CJ Penha
Kraftpaket für den Flügel
Sachsens beste Korbjäger feilen weiter an ihrem neuen Kader und haben die vakante Forwardposition mit dem US-Amerikaner CJ Penha besetzt. Der 24-jährige wechselt vom schwedischen Double-Gewinner Norrköpping Dolphins nach Chemnitz und unterschreibt bei den NINERS einen bis Sommer 2026 datierten Vertrag. Mit 2.01 Meter Körpergröße und einem Gewicht von 104 Kilogramm passt der bullige Flügelspieler perfekt in die athletische „Orange Army“ und hat obendrein noch großes Entwicklungspotenzial. „Mit 24 Jahren steht CJ erst am Beginn seiner Profikarriere, kann sich mit seinen Anlagen aber zu einem wichtigen Leistungsträger unseres Teams entwickeln“, ist NINERS-Coach Rodrigo Pastore vom Talent des Neuzugangs überzeugt. Aller Voraussicht nach wird Penha zunächst in die Rolle des siebten Ausländers schlüpfen, kann dank seiner Variabilität bei Bedarf aber insbesondere auch als Alternative für die anderen ausländischen NINERS-Forwards, also Aher Uguak, Jeff Garrett und Olivier Nkamhoua fungieren. Zusätzlich fahnden die Chemnitzer aktuell noch nach einem weiteren Guard mit Starter-Potenzial. Möglich scheint, dass dieser erst nach dem offiziellen Trainingsauftakt am 15. August zur Mannschaft stößt, wenngleich man spätestens zum BBL-Saisonauftakt in München am 20. September gern schon den kompletten Kader beisammenhätte.
Ein wichtiges Puzzleteil im neuen Teamgefüge konnten die NINERS nun mit Penha an Bord holen. Das Kraftpaket, dessen vollständiger Name Claudio Alexandre Penha Junior lautet, wuchs nahe Columbus, der Hauptstadt des US-amerikanischen Bundesstaates Ohio auf und begann seine College-Laufbahn dann zunächst an der lediglich der NAIA angehörenden Taylor Universität in Upland, Indiana. Für die Trojans erzielte Penha in drei Jahren durchschnittlich 15 Punkte und sieben Rebounds pro Partie, was ihm letztlich den Sprung in die NCAA-2 zur Trevecca Nazarene Universität (Nashville, Tennessee) ermöglichte, wo der Forward 2021/2022 umgehend mit 20.3 Punkten und 10.1 Rebounds pro Partie dominierte. Nachdem er sein Bachelor-Studium in Sportmanagement und -marketing erfolgreich abgeschlossen hatte, hängte Penha noch ein weiteres College-Jahr in Boston ran, um mit den Eagles auf NCAA-1-Ebene in der renommierten Atlantic Coast Conference gegen Topteams wie Duke, North Carolina, Syracuse oder Virginia anzutreten. Von der Bank kommend erzielte Penha auf höchstem College-Basketball-Level durchschnittlich 6.3 Punkte sowie 2.5 Rebounds, ehe er letzten Sommer dann den Einstieg ins Profigeschäft wagte.
Als erste Station wählte der sprung- wie wurfstarke Flügelspieler den schwedischen Serienmeister und mehrfachen Europapokalteilnehmer Norrköpping. In der rund eine Autostunde südwestlich von Stockholm gelegenen 100.000-Einwohner-Stadt sorgen die Dolphins seit Jahren für große Basketballbegeisterung, schüren aber auch eine hohe Erwartungshaltung. An Seiten dreier US-Landsleute und einiger schwedischer Nationalspieler erfüllte Penha die Hoffnungen der Fans und trug letzte Saison maßgeblich zum Gewinn von Meisterschaft sowie Pokal bei und verpasste gegen Benfica Lissabon nur knapp die Champions-League-Qualifikation. Im FIBA Europe Cup war für Norrköpping dann nach der Gruppenphase Schluss. Insgesamt bestritt Penha letzte Saison für die Dolphins alle 54 Pflichtpartien, in denen er es bei durchschnittlich „nur“ 21 Einsatzminuten auf beachtliche elf Punkte, fünf Rebounds, je einen Assist und Stock sowie Trefferquoten von 63 Prozent aus dem Zweierbereich, 39 Prozent von der Dreier- und 71 Prozent von der Freiwurflinie brachte. Mit insgesamt 41 Siegen konnten die Dolphins wettbewerbsübergreifend auch dank Penha mehr als drei Viertel ihrer Begegnungen erfolgreich gestalten, was durchaus für die Mentalität des Teams und des aktuellsten Chemnitzer Neuzugangs spricht. Dieser fiebert seiner neuen Station bereitsvorfreudig entgegen: „Die Gespräche mit Coach Rodrigo Pastore haben mich sofort begeistert, welchen Stil und Ziele er verfolgt. Ich möchte ein Teil davon sein und werde an beiden Enden des Feldes alles reinwerfen. Die NINERS sind ein sehr professioneller, ambitionierter Club, der in den letzten Jahren einen beeindruckenden Weg aus der ProA bis zum Europe-Cup-Gewinn hinlegte. Ich bin überzeugt, dass wir auch nächste Saison wettbewerbsübergreifend viele Siege holen können und bin bereit, dafür jeden Tag hart zu arbeiten!“
Foto: FIBA