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97 : 84

ALBA BERLINvs.NINERS Chemnitz

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Grandiose NINERS-Saison endet mit knapper Niederlage in Berlin.

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Sie gaben alles, kämpften bis zum letzten Schweißtropfen und erfüllten jeden ihrer Fans, der den Weg aus Chemnitz in die Berliner Uber Arena auf sich nahm oder aus der Ferne die Daumen drückte, mit großem Stolz. Doch trotz aller Leidenschaft, riesiger Einsatzbereitschaft und unbändigem Willen mussten sich die NINERS am Donnerstagabend im entscheidenden fünften Playoff-Halbfinalspiel einem letztlich noch einen Tick besseren ALBA-Team geschlagen geben. Die 84:97-Niederlage vor fast 10.000 Zuschauern, darunter über 500 treue wie lautstarke Chemnitzer Fans, bedeutete den würdevollen Schlussstrich unter die beste Saison der Vereinsgeschichte. Europe-Cup-Sieg, Rathausempfang vor 10.000 Fans, Hauptrunden-Dritter, Pokalviertelfinale, Playoff-Halbfinale, fünf packende Spiele und ein hauchdünnes 2:3 gegen Serienmeister ALBA BERLIN sind Zeugnisse einer phänomenalen Saison und Meilensteine in der Chemnitzer, ja gar in der gesamten ostdeutschen Basketballgeschichte. Mit Bodenständigkeit und Ehrgeiz, Arbeitertugenden und spielerischer Finesse, Leidenschaft, Teamgeist und Charakterstärke avancierten die NINERS über den Sport hinaus zum bemerkenswerten Botschafter einer ganzen Region und möchten sich diesen Sonntag (09.06.) noch einmal von allen Fans verabschieden. Ab 15:00 Uhr steigt die große Saisonabschlussfeier in der Messe Chemnitz mit Trikotversteigerung, Autogrammstunde und Interviews. Alle Fans sind herzlich eingeladen, für das leibliche Wohl ist an den Cateringständen gesorgt und der Eintritt natürlich frei!

Gern hätten die NINERS ihre traditionelle Saisonabschlussfeier, die es mittlerweile schon seit 13 Jahren gibt, erst in ein bis zwei Wochen nach einer möglichen Bundesligafinalserie gegen Bayern München abgehalten. Ebenso aber strebte auch ALBA BERLIN den Endspieleinzug an und so lieferten sich beide Teams im alles entscheidenden fünften Halbfinalduell von der ersten Sekunde an ein packendes Duell. Den besseren Start erwischten dabei am Donnerstagabend zunächst die Hausherren, welche sich eine frühe 7:4-Führung erspielten, ehe die NINERS das Kommando übernahmen. Zwei Dreier von Aher Uguak und dem nach abgesessener Sperre wieder spielberechtigten Kevin Yebo brachten Chemnitz mit 16:11 in Front. ALBA holte zum nächsten Schlag aus und drehte das Match vor allem dank der Treffer von Lokalmatador Jonas Mattisseck auf 27:18. Mit einem phänomenalen Schlussspurt pirschten sich die NINERS bis zum Ende des ersten Viertels aber wieder auf 28:30 heran und holten Mitte des zweiten Durchgangs zum nächsten Schlag aus, als Kaza Kajami-Keane, Wes Van Beck und Yebo auf 50:40 für Chemnitz stellten. Der viertelübergreifende 32:13-Lauf war zweifellos beeindruckend, zog den Albatrossen aber noch lange nicht den Zahn. Angeführt von Weltmeister Johannes Thiemann biss sich Berlin bis zur Halbzeitpause schon wieder auf 48:53 heran.

Nach dem Seitenwechsel machten die NINERS zunächst den souveräneren Eindruck, hatten auf alle Berliner Aktionen stets die passende Antwort und lagen nach Kajami-Keanes Treffer noch 64:56 vorn. Binnen drei Minuten aber drehte ALBA dank des NBA-erprobten Scharfschützen Matt Thomas das Spiel auf 69:68. Mit insgesamt zehn Führungswechseln im gesamten Spielverlauf ging es weiter packend hin und her und mit einem hauchdünnen Berliner 74:73-Vorsprung in die letzte Viertelpause. Nach dieser stellte Tim Schneider zunächst auf 78:75 für die Hausherren, doch die im Playoff-Schwarz spielende „Orange Army“ zapfte noch einmal ihre allerletzten Reserven an. Allen voran ihr „Veteran Leader“ DeAndre Lansdowne, der sich an seinem 35. Geburtstag dreimal zum Korb durchtankte und auf 80:78 für Chemnitz stellte. Nach einem weiteren erfolgreichen „Stop“ hielten die NINERS fünf Minuten vor Schluss den Ball und eine hauchdünne Zwei-Punkte-Führung in ihren Händen, doch der letzte und entscheidende Lauf des Abends sollten den Hausherren gehören. Diese machten nun hinten mit ihrem 2.21-Meter-Hünen Khalifa Koumadje erfolgreich die Zone dicht und konnten sich vorn auf ihre beiden Ex-NBA’ler Matt Thomas und Sterling Brown verlassen. Das US-Duo traf nun zahlreiche schwere Würfe zur erneuten Berliner Führung und vor allem auch mitten ins Chemnitzer Herz. Als letztlich Jeff Garrett zwei Minuten vor Schluss beim 82:90-Rückstand einen Korbleger vergab und auf der Gegenseite Matt Thomas aus der Mitteldistanz vollstreckte, war die Partie entschieden. Mit einem schlichtweg bärenstarken 19:4-Lauf drehte Berlin das Spiel auf der Zielgeraden zu seinen Gunsten und zog somit hochverdient ins BBL-Finale gegen Bayern München ein, wo es ab Samstag in der live auf DYN übertragenen Best-of-Five-Serie um den deutschen Meistertitel geht. Die NINERS sind dann zwar nur noch Zaungast, können aber mit großem Stolz auf eine herausragende Spielzeit zurückblicken, die am Sonntag mit der großen Saisonabschlussfeier in der Messe einen krönenden Abschluss findet und zugleich ganz viel Lust auf die nächsten Jahre Bundesligabasketball in Chemnitz macht. So wie die NINERS nach ihrem Aufstieg 2020 schnell unterstrichen, dass sie gekommen waren um zu bleiben, ist dies auch das Ziel für die nächsten Spielzeiten – nur mittlerweile eben mit selbstbewusstem Blick auf Playoffs, internationales Geschäft und tiefe Pokalruns. WE ARE NOT DONE YET! Noch lange nicht!