Chemnitzer Team erkämpft sich zwei Matchbälle
Erfolgreiches Comeback
Sachsens beste Korbjäger haben sich in der Playoff-Viertelfinal-Serie gegen RASTA Vechta eindrucksvoll zurückgemeldet. Nachdem die NINERS noch am Sonntag den Heimvorteil durch die 87:96-Heimniederlage abgeben mussten, holten sie sich eben jenen gleich am Dienstag mit einem 84:76-Auswärtserfolg zurück. Entscheidender Faktor war, dass Chemnitz wieder die zuvor durch Sperre oder Verletzung fehlenden Leistungsträger Aher Uguak und Kaza Kajami-Keane einsetzen konnte, während bei Vechta Schlüsselakteur Tommy Kuhse fehlte und auch Ryan Schwieger im Spielverlauf verletzungsbedingt ausfiel. Zudem machte Wes Van Beck mit 20 Punkten, sieben Rebounds und drei Assists ein herausragendes Match und die NINERS-Defensive fand zu alter Stärke zurück. Zum wettbewerbsübergreifend 33. Mal in dieser Saison gestattete Chemnitz seinem Gegner nicht mehr als 80 Zähler und ging in all jenen Partien als Sieger vom Feld. Als weiteres gutes Omen erwies sich Dominic Lockharts erfolgreicher Distanztreffer. Es war die achte BBL-Partie der laufenden Spielzeit, in welcher der 29-jährige Defensivspezialist mindestens einen Dreier versenkte, und immer wenn dies geschah, behielt Chemnitz am Ende die Oberhand. Durch den Sieg in Vechta werden die NINERS mindestens ein weiteres Playoff-Heimspiel bestreiten – entweder am Samstag, 25.05., gegen RASTA oder am Sonntag, 02.06., im Halbfinale gegen Berlin. Der Ticketverkauf beginnt am heutigen Mittwoch um 19:00 Uhr. Die Eintrittskarten sind dann in jedem Fall für das nächste NINERS-Playoff-Heimspiel gültig, unabhängig von Datum und Gegner. Wir bitten dies beim Ticketkauf zu beachten.
Dass die Chemnitzer wieder gute Chancen auf den ersten Halbfinaleinzug der Vereinsgeschichte haben, war zu Beginn des gestrigen Gastspiels in Vechta noch nicht abzusehen. Im Auftaktviertel leisteten sich die NINERS fünf Ballverluste sowie 13 Fehlwürfe (neun aus dem Feld, vier von der Freiwurflinie) und auch in der Verteidigung so manche Lücke, weshalb sie nach zehn gespielten Minuten im stimmungsvollen RASTA Dome bereits 17:24 hinten lagen. Als Vechtas Topscorer Joel Aminu den zweiten Durchgang mit einem weiteren Treffer eröffnete, betrug der Chemnitzer Rückstand sogar schon neun Zähler, ehe die diesmal in weiß spielende „Orange Army“ allmählich besser ins Match fand. Per Dreier und Dunking brachte Jeff Garrett die NINERS wieder in Schlagdistanz, ehe Kaze Kajami-Keane drei Distanzwürfe zum zwischenzeitlichen 41:37 versenkte. Ein weiterer Perimetertreffer durch Van Beck bescherte Chemnitz eine 46:41-Halbzeitführung. Im dritten Abschnitt kämpfte sich Vechta dank Joel Aminu, Joschka Ferner und Spencer Reaves noch einmal auf 53:55 heran, doch das Pastore-Team hielt dagegen. Defensiv konnte man gegen die zusehends müder werdenden Hausherren nun einige „Stops“ generieren, wobei sich vor allem NINERS-Kapitän Jonas Richter als Anker erwies und seine starke Verteidigungsleistung mit einem Dreier zum 64:55 garnierte.
Beim Stand von 69:60 für Chemnitz ging es in den Schlussabschnitt und als Vechta dort einen 4:0-Start hinlegte, reagierte NINERS-Coach Rodrigo Pastore umgehend mit einer Auszeit. Dabei fand der Argentinier offenbar die richtigen Worte, denn fortan gestattete sein Team dem Gastgeber keine leichten Würfe mehr. So war es auch zu verkraften, dass die Sachsen an jenem Abend zehn Punkte an der Freiwurflinie liegen ließen und DeAndre Lansdowne scoringmäßig weit weniger als in den ersten beiden Duellen mit Vechta in Erscheinung trat. Dafür punkteten mit Van Beck (20), Kajami-Keane (12), Garrett (11), Uguak (10) und Yebo (10) gleich fünf andere Akteure zweistellig, während dies bei Vechta nur Aminu (26) und Reaves (21) gelang. Folgerichtig setzten sich die NINERS durch zwei Yebo-Freiwürfe zum 77:66 alsbald wieder zweistellig ab und spätestens als Garrett anderthalb Minuten vor Schluss einen Dreier zum 82:71 durch die Vechtaer Reuse jagte, war die Messe im ausverkauften RASTA Dome endgültig zu Chemnitzer Gunsten gelesen. Die daraus resultierende 2:1-Führung beschert den Sachsen in der Best-of-Five-Serie zwei Matchbälle zum Einzug ins Halbfinale, wo bereits ALBA BERLIN nach einem 3:0 über Bonn wartet. Die erste Chance hat Chemnitz am Donnerstagabend und selbst bei einer Niederlage könnten die NINERS dann am Samstag in eigener Halle alles klar machen. Ob Vechtas Tommy Kuhse und der am Dienstag kurz vor der Halbzeitpause mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselte Ryan Schwieger noch einmal mit voller Leistungsfähigkeit in die Serie eingreifen können, ist momentan offen. Überdies zeigte Chemnitz, dass man in Bestbesetzung zweifellos das Potenzial hat, gegen Vechta den entscheidenden dritten Sieg zu holen. Gelingt dieser bereits am Donnerstag im RASTA-Dome, hätte das Pastore-Team am Samstag spielfrei und würde erst nächsten Dienstag mit einer Gastpartie in der Berliner Uber Arena das Halbfinale der Bundesligaplayoffs eröffnen.
PLAYOFF VIERTELFINALE
VF1: NINERS Chemnitz vs. RASTA Vechta 83:77 (19:16, 23:18, 24:13, 17:30), 4.284 Zuschauer (Messe Chemnitz)
VF2: NINERS Chemnitz vs. RASTA Vechta 87:96 (18:15, 17:27, 28:27, 24:27), 4.849 Zuschauer (Messe Chemnitz)
VF3: RASTA Vechta vs. NINERS Chemnitz 76:84 (24:17, 17:29, 19:23, 16:15), 3.140 Zuschauer (RASTA Dome Vechta)
VF4: RASTA Vechta vs. NINERS Chemnitz, Donnerstag, 23.05.2024, 18:30 Uhr, RASTA Dome Vechta
VF5 (optional): NINERS Chemnitz vs. RASTA Vechta, Samstag, 25.05.2024, 18:30 Uhr, Messe Chemnitz