NINERS ziehen in die Postseason ein
Playoffs gesichert
Sechs Spieltage vor dem Abschluss der Bundesligahauptrunde ist die erneute Playoffteilnahme für Sachsens beste Korbjäger perfekt. Am Samstag feierten die NINERS vor 4.300 Zuschauern in der heimischen Messe einen klaren 113:82-Triumph über Schlusslicht Tübingen. Weil außerdem RASTA Vechta gegen Oldenburg unterlag, wird Chemnitz nach Abschluss der Hauptrunde definitiv einen Platz unter den besten sechs Teams belegen und damit zum dritten Mal in Folge an der Meisterschaftsrunde teilnehmen. Zugleich war der Sieg gegen Tübingen, bei dem Kevin Yebo (23 Punkte), Wes Van Beck (20), Kaza Kajami-Keane (18), Jeff Garrett (16), DeAndre Lansdowne (15) und Aher Uguak (12) zweistellig scorten, die perfekte Generalprobe für das bevorstehende FIBA-Europe-Cup-Finalduell mit Bahcesehir College Istanbul. Schon am Mittwoch bestreiten beide Teams in der Messe Chemnitz das Hinspiel, bevor eine Woche später beim Rückspiel in der Türkei die große Entscheidung fällt. Bahcesehir konnte den Europe Cup bereits 2022 gewinnen, während es für die NINERS der erste Titel überhaupt in ihrer 25-jährigen Vereinsgeschichte wäre.
Wenngleich jene Chance bereits das große Thema der vergangenen Tage war, musste das Chemnitzer Team zunächst seine Pflichtaufgabe gegen Tübingen bewältigen. Nach kurzer Anlaufzeit wurde die „Orange Army“ ihrer Favoritenrolle erstmals gerecht und zog angeführt von Wes Van Beck in der vierten Spielminute auf 9:4 davon. Nur drei Zeigerumdrehungen später stellte Kaza Kajami-Keane per Dreier bereits auf 20:11, doch in der Folge leistete sich Chemnitz zu viele Fouls, welche es den Gästen ermöglichten, sich bis zur ersten Viertelpause von der Freiwurflinie wieder auf 25:27 heranzupirschen. NINERS-Coach Rodrigo Pastore war zudem mit der Defensive seiner Mannschaft nicht ganz zufrieden, was sich im zweiten Durchgang allerdings bessern sollte. Folglich brachte Kajami-Keane sein Team alsbald erstmals zweistellig in Front (39:28) und wenig später besorgte Jeff Garrett von der Freiwurflinie die höchste Führung der ersten Halbzeit (50:35), ehe der Finne Aatu Kivimäki den Hoffnungen der Tigers vorm Kabinengang noch einmal Leben einhauchte.
Direkt nach Wiederbeginn verkürzte Mateo Seric von der Dreierlinie sogar auf 44:52 aus Tübinger Sicht, doch die NINERS besannen sich schnell wieder auf ihre Stärken. Zwei Dreier von Van Beck und Lansdowne sowie Fastbreakpunkte durch Kajami-Keane ließen das Polster auf stattliche 17 Zähler anwachsen (65:48) und allmählich waren es die Gäste, welche zu viele Fouls begangen, wodurch Chemnitz den Vorsprung bis zur letzten Viertelpause souverän verwalten konnte (81:65). Mit Beginn des Schlussabschnittes sorgten Aher Uguak, Kapitän Jonas Richter, Garret sowie Kajami-Keane mit ihren Treffern zum 90:65 umgehend für klare Verhältnisse und spätestens als Richter nach schönem Anspiel von Van Beck auf 99:69 stellte, war die Messe in der Messe gelesen. Uguak machte wenig später von der Freiwurflinie die „Hundert“ voll und mit ebenso sicheren Freiwürfen zum 113:82-Endstand schraubte Kajami-Keane den erst vor zwei Wochen in Weißenfels aufgestellten Chemnitzer Punkterekord für diese Saison (111) auf eine neue Marke. Im nunmehr wettbewerbsübergreifend 46. Pflichtspiel knackten die NINERS schon zum neunten Mal die Hundert und holten den insgesamt 38. Sieg, der sie weiter vom zweiten Tabellenplatz der easyCredit BBL grüßen lässt.
TRAINERSTIMMEN
Rodrigo Pastore (Chemnitz): „Offensiv machten wir heute über nahezu 40 Minuten ein gutes Spiel, aber defensiv waren wir manchmal zu nachlässig. Im ersten Viertel begingen wir einige unnötige Fouls, die Tübingen 18 Freiwürfe bescherten. Außerdem gestatteten wir den Tigers phasenweise zu viele Offensivrebounds und Fastbreakchancen nach vermeidbaren Ballverlusten. Dennoch und trotz unserer Foulprobleme konnten wir die Spielminuten gut verteilen und es bisweilen leichter aussehen lassen, als es wirklich war. Tübingen hat gekämpft und uns mit einem sehr engagierten Auftritt viel abverlangt. Daher freue ich mich sehr über diesen Sieg und nun gilt alle Konzentration unserem FIBA Europe Cup Finalspiel gegen Bahcesehir am Mittwoch.“
Danny Jansson (Tübingen): „Wir wussten, dass Chemnitz eines der physischsten und athletischsten Teams der Liga ist. Den Coaches und der gesamten Organisation gebührt große Anerkennung, was sie hier aufgebaut haben und es macht einfach Spaß, den NINERS zuzuschauen. In der ersten Halbzeit konnten wir die Chemnitzer Intensität noch matchen und hatten gute Momente. Uns passierten zwar kleinere Fehler, aber wir blieben im Spiel. Auch im dritten Viertel war unser Auftritt noch ok, doch im Anschluss trafen wir offensiv wie defensiv einige falsche Entscheidungen und so nahm die Partie dann ihren Lauf. Die 31 Punkte Differenz spiegeln den Verlauf nicht ganz wieder und die vielen Freiwürfe für Chemnitz machten es uns zusätzlich schwer. Aber insgesamt sind die NINERS ein Team, das Fehler schlichtweg eiskalt bestraft und daher haben sie völlig verdient gewonnen.“