OffensivspektakelOffensivspektakel

zurück zur Übersicht

NINERS holen Derbysieg in Weißenfels

Offensivspektakel

Sachsens beste Korbjäger setzen ihren Höhenflug unvermindert fort. Im prestigeträchtigen Ostderby beim SYNTAINICS MBC setzte sich das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore am Ostersamstag souverän mit 111:95 (50:45) durch. Wettbewerbsübergreifend war es bereits der 36. Sieg im 43. Pflichtspiel dieser Saison. Nur ein einziger Chemnitzer bestritt bislang all diese Partien - US-Forward Jeff Garrett, der in Weißenfels mit 23 Punkten, sieben Rebounds, drei Blocks, zwei Steals und zwei Assists eine herausragende Allroundleistung ablieferte. Vor 3.000 Zuschauern, darunter über 500 mitgereiste Chemnitzer Fans, überzeugten aber auch einmal mehr Kevin Yebo (18 Punkte), Aher Uguak (17), Kaza Kajami-Keane (13), Wes Van Beck (13), „Dre“ Lansdowne (10) sowie Arbeitstier Dominic Lockhart (9), dem in der Crunchtime drei wichtige Distanztreffer zur Vorentscheidung gelangen. Auf Weißenfelser Seite stach vor allem Johnathan Stove hervor, der mit 41 Zählern am BBL-Saisonrekord von Würzburgs Otis Livingston (42) kratzte. Für Chemnitz war der achte Sieg im achten Derby gegen den MBC seit dem Bundesligaaufstieg 2020 die perfekte Generalprobe für das Rückspiel im Europe-Cup-Halbfinale gegen Bilbao am Mittwoch. Da aus Spanien keine Gästefans anreisen, sind für jene Partie nunmehr noch zahlreiche Restkarten in Block G erhältlich. Die NINERS hoffen auf ein volles Haus, um gemeinsam den historischen Einzug ins erste Finale der Vereinsgeschichte zu schaffen.

Beste Voraussetzungen dafür erarbeitete sich das Chemnitzer Team bereits durch seinen 98:73-Erfolg in Bilbao beim Hinspiel letzten Mittwoch und nahm den Schwung ins Ostderby mit. Nach kurzer Anlaufphase drückten die NINERS dem Match in der Stadthalle Weißenfels zunehmend ihren Stempel auf, lagen bereits nach sechs Minuten erstmals zweistellig in Front (18:7) und gingen mit einer klaren 31:17-Führung in die erste Viertelpause. Anschließend legten Garrett und Yebo am Brett sowie Uguak und Van Beck von der Dreierlinie zum 44:21 nach. Zur Freude des enorm lautstarken Chemnitzer Anhangs sah es früh nach einer äußerst einseitigen Angelegenheit aus. Doch MBC-Trainer Predrag Krunic vermochte seine Mannschaft in einer Auszeit dann doch aus dem Tiefschlaf zu wecken, während sich das NINERS-Team mit einigen Fouls selbst in Probleme brachte und die eigene Rotation verkürzte. Außerdem sah man einigen Spielern an, dass die letzten Wochen mit stetiger Doppelbelastung aus nationalem und internationalem Wettbewerb doch einige Körner gekostet hatte, weshalb man vor allem in der Defensive nicht mehr ganz so eng dranbleiben konnte. Diese Freiräume nutzten die offensiv zweifellos sehr talentierten Weißenfelser aus und kamen vor allem dank Stove und einiger Distanztreffer seines US-Landsmanns Jhonathan Dunn wieder zurück ins Spiel.

Beim Kabinengang war der Chemnitzer Vorsprung bereits auf fünf Zähler zusammengeschmolzen und Dunn sowie Martin Breunig machten daraus alsbald ein sogenanntes „One-Possession-Game“ (50:53). Die Partie stand nunmehr auf des Messers Schneide, doch die NINERS zeichnen sich in dieser Saison durch eine unglaubliche Nervenstärke aus. Mit dem Rücken zur Wand oder vielmehr dem Gegner im Nacken fanden sie auch beim Derby in Weißenfels wieder die richtigen Antworten. Zunächst fanden Yebo, Garrett und der aufs Feld zurückgekehrte Lansdowne erfolgreich den Weg zum Korb. Dann legte Van Beck per „And-One“ nach und Kajami-Keane sowie abermals Garrett sicherten Chemnitz eine erneut zweistellige 80:70-Führung vor dem letzten Spielabschnitt. Hatten die NINERS im dritten Viertel ganze 30 Punkte erzielt, obwohl nur ein einziger Dreier durch den Ring flog, so sollte sich im letzten Durchgang auch das Wurfglück vom Perimeter wieder einstellen. Den Auftakt machte Lockhart zum 85:74, traf wenig später zum 90:80 ehe Kajami-Keane zwei weitere Dreier versenkte und schließlich abermals Dominic Lockhart für die Krönung sorgte. Der mit 313 Bundesligapartien erfahrenste Chemnitzer Akteur, welcher sonst vor allem für seine starke Verteidigung und mannschaftsdienliche Spielweise geschätzt wird, machte von „Downtown“ die 100 voll. Außerdem bedeutete sein Treffer zum 101:86 knapp vier Minuten vor Schluss die Vorentscheidung in einem hart umkämpften Derby, aus dem Chemnitz letztlich als verdienter Sieger hervorging und somit weiter dem BBL-Tabellenführer FC Bayern München auf den Fersen bleibt.