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95 : 111

SYNTAINICS MBCvs.NINERS Chemnitz

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Chemnitz will beim Derby in Weißenfels punkten

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Raus aus dem Europatraum – rein in die Bundesligarealität. Nur drei Tage nach ihrem sensationellen 98:73-Triumph in Bilbao, der das Tor zum Finale des FIBA Europe Cups ganz weit aufstieß, bestreiten die NINERS das prestigeträchtige Ostderby beim SYNTAINICS MBC. Viel Zeit zur Vorbereitung auf die Begegnung im „Weißenfelser Wolfsbau“ blieb Sachsens besten Korbjägern nicht. Doch mit über 400 Fans im Rücken will das Team von Coach Rodrigo Pastore auch das achte Derby seit dem Aufstieg 2020 für sich entscheiden und auf Tuchfühlung zu Bundesligaspitzenreiter Bayern München bleiben. Die um 16:00 Uhr beginnende Partie wird nicht nur live beim BBL-Streamingpartner DYN sondern auch frei empfangbar im MDR übertragen. Wer zudem wissenswerte, persönliche und besonders humorvolle Eindrücke direkt aus der Halle haben möchte, dem sei der liebevolle Basketball-Liveticker der Freien Presse wärmstens ans Herz gelegt.

Vor nicht einmal sieben, acht Jahren sah die Basketballwelt im Osten der Bundesrepublik noch ganz anders aus. Es gab ALBA BERLIN, das aufgrund der Hauptstadtlage und Historie aber niemand so recht als „Ostclub“ empfand. Es gab gelegentliche Gastspiele im Oberhaus von Jena oder Gotha. Und es gab über mehr als zwei Jahrzehnte eine große Konstante – den Mitteldeutschen BC aus Weißenfels, der über lange Zeit als einziger Verein aus den neuen Bundesländern in der BBL zu bleiben vermochte. Und stiegen die Sachsen-Anhaltiner doch einmal ab, so gelangen alsbald der Weg zurück nach oben und zwischendrin zumeist klare Erfolge gegen die NINERS Chemnitz, welche zu einem ewigen Verbleib in der zweiten Liga verdammt schienen. Der Basketball-Leidenschaft im Südwesten Sachsens tat dies jedoch nie einen Abbruch, vielmehr beförderten die Blicke nach Weißenfels, Jena oder Gotha stets den eigenen Traum, die „Orange Army“ irgendwann doch einmal ins Konzert der Großen führen und sich auf höchster Ebene etablieren zu können.

Wenn man nur fest genug daran glaubt und noch viel härter dafür arbeitet, können Träume tatsächlich irgendwann wahr werden. So gelang Chemnitz 2020 der lang ersehnte Sprung in die Bundesliga, alsbald in die Playoffs, zunehmend erfolgreicher auch aufs europäische Parkett und parallel ein kleiner Machtwechsel im Osten des Landes. Gegen den vor Jahren noch scheinbar übermächtigen MBC feierten die NINERS in der BBL sieben Siege in sieben Partien. Den letzten Herbst vergangenen Jahres, als man sich in der Messe mit 74:65 durchsetzte. Es war ein hart umkämpftes Match mit dem etwas glücklicheren Ende für Chemnitz. Vor allem aber war es ein Kräftemessen unter erschwerten Bedingungen auf beiden Seiten. Beim damaligen Bundesligahinspiel musste die „Orange Army“ verletzungsbedingt auf Kevin Yebo, Kaza Kajami-Keane und Dominic Lockhart verzichten. Obendrein konnte seinerzeit auch Ousman Krubally noch nicht aushelfen, da der US-Center erst eine Woche später aus Israel nach Chemnitz wechselte. Doch der MBC trat im Vergleich zu heute ebenso mit einem deutlich dünneren Kader an. Flügelspieler Stephon Jelks (7.8 Punkte pro BBL-Partie) fehlte angeschlagen und Scharfschütze Jhonathan Dunn (9.9) sowie Powerforward Vince Edwards (5.6) stießen erst später als Nachverpflichtung zum Weißenfelser Team.

Nach jetzigem Stand der Dinge stehen alle Genannten für das Derby am Samstag zur Verfügung, wenngleich sich bei Chemnitz gewohntermaßen erst am Spieltag entscheidet, welcher der sieben Ausländer aufgrund der geltenden BBL-Bestimmungen aussetzen muss. Dass Ousman Krubally jederzeit bereits ist, stellte er in seinen letzten drei Europe-Cup-Einsätzen gegen die spanischen ACB-Teams Saragossa und Bilbao jedenfalls eindrucksvoll unter Beweis. Aber auch alle anderen NINERS-Akteure präsentieren sich seit Wochen in bestechender Form, so dass Cheftrainer Rodrigo Pastore fast schon die „Qual der Wahl“ hat. Unabhängig davon, wer am Samstag im NINERS-Jersey das Feld betritt, wird das Team versuchen, die Kreise des Gegners mit starker Defensive nachhaltig einzuschränken. Neben den vorgenannten Jelks, Dunn und Edwards gilt das Augenmerk vor allem deren US-Landsleuten Johnathan Stove (15 Punkte pro Spiel), Charles Callison (11.8) und dem auch mit deutschem Pass ausgestatteten John Bryant (8.6), dem Norweger Chris-Ebou Ndow (9.2) sowie den einheimischen Leistungsträgern Martin Breunig (11.8), Kostja Mushidi (6.2) und Ralph Hounnou (1.8). Sie alle werden in der mit über 3.000 Zuschauern ausverkauften Stadthalle Weißenfels erbittert um den ersten Derbysieg seit mehr als sieben Jahren kämpfen und deuteten zumindest phasenweise in dieser Saison ihr Potenzial schon an. So gewann der MBC immerhin vier seiner letzten zehn Bundesligaspiele, wichtigerweise gegen Tübingen, Heidelberg, Rostock und Crailsheim, also die direkte Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt in der easyCredit BBL. Wenn Weißenfels so weitermacht, werden dem Ostduell am Samstag noch viele weitere in den kommenden Jahren folgen, bei denen wie im nunmehr bevorstehenden gilt – Derbies haben ihre eigenen Gesetze und beide Teams wollen unbedingt als Sieger vom Feld gehen!

 

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