Mit Rückenwind nach BambergMit Rückenwind nach Bamberg

zurück zur Übersicht

NINERS beim neunfachen Meister zu Gast

Mit Rückenwind nach Bamberg

Nach dem furiosen Einzug ins Halbfinale des FIBA Europe Cups ist Chemnitz diesen Sonntag wieder in der easyCredit Basketball Bundesliga gefragt. Um 17:00 Uhr gastiert das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore in der über 6.000 Zuschauer fassenden Brose Arena beim neunfachen deutschen Meister und sechsfachen Pokalsieger Bamberg Baskets. Das Spiel wird nicht nur live beim Streamingpartner DYN, sondern auch kostenfrei auf WELT TV und SPORTBILD.de übertragen. Beide Teams sind aktuell in guter Form und nach der Länderspielpause noch ungeschlagen. Chemnitz möchte seinen Höhenflug natürlich gern fortsetzen und die Tabellenführung verteidigen, während Bamberg an den Playin-Plätzen schnuppert und sich mit einem Sieg durchaus berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme an der BBL-Meisterschaftsrunde machen kann. In der stimmungsvollen Brose Arena dürfen sich die NINERS um Kapitän Jonas Richter auf den Support von mehr als 100 Anhängern freuen, die sich in zwei Fanbussen auf den Weg von Sachsen nach Franken machen.

Jene Reise trat die „Orange Army“ letzte Saison gleich zweimal an, weil man mit Bamberg nicht nur auf BBL-Ebene, sondern auch im Europe Cup die Klingen kreuzte. Beim „internationalen Vergleich“ nahmen die NINERS zwar einen Sieg aus Franken mit, mussten sich Bamberg dafür aber in eigener Halle wie auch bei beiden Bundesligaduellen geschlagen geben. Für die 1:3-Bilanz im Vorjahr gelang zum Auftakt dieser Saison mit 109:79 dann schon eine kleine Revanche, doch am Sonntag dürfte es für Chemnitz wesentlich schwerer werden. Einerseits hatte das Pastore-Team in den letzten beiden Wochen mit dem Europe-Cup-Viertelfinale gegen Saragossa eine höchst anspruchsvolle Doppelbelastung, während sich Bamberg ohne internationales Geschäft vollends auf die Bundesliga konzentrieren und zwischen den Spielen besser regenerieren kann. Andererseits befinden sich die Baskets nach einem Trainerwechsel Anfang Februar deutlich im Aufwind. Seit Arne Woltmann den beurlaubten Coach Oren Amiel beerbte, holte Bamberg gegen Heidelberg, Tübingen und zuletzt auch in Ludwigsburg drei Bundesligasiege in Serie, lediglich von der Niederlage gegen Bayern München im Pokalhalbfinale unterbrochen. Gerade am offensiven Ende zeigte sich Bamberg sehr gefährlich, erzielte in den besagten vier Partien durchschnittlich 92 Punkte und gehört ohnehin mit einem Saisonmittel von mehr als 88 Zählern pro Begegnung zur oberen Hälfte der easyCredit Basketball Bundesliga.

Neben dem herausragenden Shooting-Guard Zach Copeland (18.0 Punkte im Schnitt) scoren auch seine US-Landsleute Trey Woodbury (13.6), Adrian Nelson (12.7), EJ Onu (9.2) und Justin Gray (8.6) sowie der frühere Chemnitzer Centerhüne Filip Stanic (9.9) sehr regelmäßig im zweistelligen Bereich. Bester Passgeber ist hingegen Aufbauspieler Malik Johnson (7.4) mit durchschnittlich fünf Assists pro Partie, während auch die erfahrenen deutschen Akteure Patrick Heckmann (4.8), Kevin Wohlrath (4.2), Karsten Tadda (3.0) und Lukas Herzog (1.2) für entscheidende Nadelstiche sowie hohe Intensität am defensiven Ende des Feldes sorgen können. Dort aber lag bislang die Achillesferse im Bamberger Spiel, lassen die Franken im Mittel doch fast 90 gegnerische Punkte zu. Eine Lücke, die das Chemnitzer Team natürlich auszunutzen versuchen wird. Gleichwohl aber ist das Steckenpferd und Prunkstück der NINERS zweifellos die eigene Defensive. Mit individuell herausragenden Verteidigern wie Aher Uguak, Jonas Richter, Tylor Ongwae, DeAndre Lansdowne oder Dominic Lockhart sowie einer in sich stimmigen und höchst engagierten Teamdefensive konnte die Orange Army in dieser Saison schon zahlreiche Erfolge einfahren. Gegen offensivstarke Bamberger wird eben jene Stärke wieder gefragt sein, um bestenfalls den Sieg aus der Brose Arena zu entführen. Welcher Formation Coach Rodrigo Pastore hierfür das Vertrauen schenkt, also welche sechs seiner insgesamt sieben ausländischen Akteure der Argentinier in Bamberg aufbietet, wird sich wie gewohnt erst am Spieltag entscheiden. Erfreulicherweise sind momentan alle Spieler fit und mindestens ebenso heiß auf das Match wie die zahlreichen Chemnitzer Fans, welche ihre NINERS am Sonntag nach Franken begleiten.